Landwirtschaftsdebatte nicht gegen die Bauern führen! -
Rukwied: "Wir sind offen für den Dialog und für Veränderungen"
(ots) -
Sperrfrist: 15.01.2015 18:00
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(DBV) "Wir Landwirte wollen und können unternehmerisch mit den
Herausforderungen der Märkte umgehen. Auf eine veränderte Nachfrage
stellen sich die Bauernfamilien ein, genauso auf veränderte
gesellschaftliche Anforderungen, wenn diese von Handel und
Verbrauchern mitgetragen werden." Mit diesem Bekenntnis unterstrich
der Präsident des Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied,
anlässlich der Eröffnungsveranstaltung der 80. Internationalen Grünen
Woche die Bereitschaft der Landwirte, ihre Betriebe
weiterzuentwickeln. "Wir sind offen für den Dialog und für
Veränderungen. Die Bauernfamilien fordern aber nachdrücklich auch
ein, dass die politischen und medialen Debatten über Landwirtschaft
und Ernährung mit Fairness, Offenheit und mehr Sinn für die Realität
geführt werden", betonte der Bauernpräsident.
Auch von der Politik forderte Rukwied mehr Realitätssinn.
"Zusätzliche nationale Regulierungen und Alleingänge in der
Tierhaltung, im Umweltrecht, in der Düngeverordnung und beim
Mindestlohn drohen für viele Betriebe zu untragbaren Belastungen zu
werden." So müsse man als "bittere Erkenntnis der vergangenen Jahre"
festhalten, dass dies zu Strukturwandel und zum Verlust von
Wertschöpfung und Arbeitsplätzen gerade in kleineren Betrieben
geführt habe. "Ich bin besorgt, dass Landwirte immer weiter in den
Schraubstock zwischen den Realitäten der Märkte und den Vorgaben der
Politik geraten. Deshalb müssen wir den notwendigen Freiraum für
unternehmerische Entscheidungen und für eine Weiterentwicklung
erhalten."
In den vergangenen Monaten sei der Ton in Teilen von Politik und
Öffentlichkeit gegenüber der Landwirtschaft schroffer geworden,
stellte Rukwied fest. Teilweise werde versucht, kampagnenartig und
mit falschen Behauptungen Stimmung gegen redliche Bauernfamilien zu
machen. Die fortgesetzte öffentliche Anklage mit Begriffen wie
"industrielle Landwirtschaft", "Doping im Stall" oder
"Massentierhaltung" stelle eine ganze Berufsgruppe in das
gesellschaftliche Abseits, die herausragende innovative Arbeit leiste
und die sich auf die Anforderungen von Märkten und Verbrauchern
ausgerichtet habe.
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