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"Boutique Studios" im Trend ? gesundheitsbewusste Hongkonger probieren neue Fitness-Modelle

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Die drei Fitness-Unternehmen "Coastal Fitness", "Bikini Fit" und "BounceLimit" repräsentieren neue Fitness-Modelle für gesundheitsbewusste Hongkonger.


(IINews) - Der in Hongkong geborene, ehemalige Rugby-Spieler Ed Haynes gründete 2009 in seiner Heimatstadt das Personaltraining-Unternehmen "Coastal Fitness". Leidenschaft, Engagement, Gemeinschaft und Flexibilität seien die Gründe, die die Kunden mittlerweile in die kleinen Fitnessstudios treiben. "Ich bin der festen Überzeugung, dass Trainer in spezialisierten Studios Gleichgesinnte anziehen. Das kann sehr wirksam sein, wenn es um Gesundheit, Fitness und die Entwicklung eines neuen Lebensstils geht. Man merkt sofort die unterschiedliche Atmosphäre in den sogenannten "Boutique Studios" verglichen mit den großen, unpersönlichen Sportcentern", so Haynes.

Zu Beginn bot "Coastal Fitness" nur Personaltraining, private Gruppenstunden und Bootcamps an: Beim sogenannten SMAC (Strength, Mobility and Conditioning)-Training werden beispielsweise Laufen, Übungen unter Einsatz des eigenen Körpergewichts und mit Kugelhanteln sowie die Ganzkörper-Trainingsmethode mit TRX-Schlingen (mit dem eigenen Körpergewicht als Trainingswiderstand) zu einer anstrengenden einstündigen Workout-Session vereint. "Zu Beginn hatten wir keine eigenen Räumlichkeiten, deshalb mieteten wir stündlich private Studios an oder veranstalteten Trainings im Freien. Auf diese Weise konnten wir unseren Kundenstamm und unseren Namen aufbauen und die Betriebskosten gering halten", erzählt er.

Wegen der Einschränkungen bei den Räumlichkeiten und der Ausrüstung konnte das junge Unternehmen anfangs kein vollständiges Sportprogramm anbieten. "Damals gab es nur ein anderes Studio in Hongkong, das einen ähnlichen Service anbot und unsere Kunden flehten uns an, unsere eigenen Räume zu eröffnen, was wir Mitte 2013 auch taten", erinnert sich Haynes. "Das Timing war genau richtig und wir hatten mittlerweile einen großen Kundenstamm, was uns bei dem Übergang zu unserem eigenen Studio sehr half."

Über die letzten 5 Jahre ? und besonders seit dem Umzug ins "North Point Performance Centre" vor 18 Monaten ? ist "Coastal Fitness" auf Wachstumskurs. Seit der Eröffnung des Studios haben neun weitere Sportcenter, die einen ähnlichen Service anbieten, eröffnet, was "Coastal Fitness" dazu zwang, noch wettbewerbsfähiger zu werden. Die Einführung eines erweiterten CrossFit-Programms ? eine "Coastal Fitness"-Besonderheit, die über die herkömmliche "Cross Fit"-Trainingsmethode (Entwicklung von Ausdauer, Kraft, Beweglichkeit und Koordination) hinausgeht ? habe ohne Zweifel zum Erfolg beigetragen. "Immer mehr Menschen kennen sich mittlerweile mit "CrossFit" aus und es ist für unseren weiteren Erfolg wichtig, dass wir der Konkurrenz immer einen Schritt voraus sind."





Alex de Fina zog 2012 von Australien nach Hongkong und gründete dort "Bikini Fit", eine Community für Gesundheit und Lifestyle ausschließlich für Frauen. Die Gesundheit solle nicht für die Karriere oder den täglichen Stress aufs Spiel gesetzt werden, so de Finas Devise. Der Name des Unternehmens wurde gewählt, um gezielt Frauen anzusprechen. Obwohl es der Name nicht vermuten lässt, steckt dahinter ein komplexes Business-Modell: "Im Grunde sind wir eine Gesundheits- und Lifestyle-Community und haben es uns zur Aufgabe gemacht, Halbwahrheiten und falsche Informationen wie beispielsweise bei Modediäten und ausgefallenen Trainingsmethoden aufzudecken und unsere Kunden aufzuklären. Wir wollen sie bei einer positiven und anhaltenden Veränderung ihres Lebensstils unterstützen", erklärt er. Da die Community ausschließlich für Frauen sei, könnten sich die Trainer gezielt auf die Problembereiche der Frauen konzentrieren.

80 Prozent der Zeit, Energie und des Geldes investiere "Bikini Fit" in den Service. "Unsere Mitglieder bekommen online rund um die Uhr Unterstützung durch private und Social-Media-Gruppen und können mehrmals in der Woche an Workshops zu verschiedenen Themen teilnehmen," so de Fina. Am Hauptsitz in Central werden zwar Workshops veranstaltet, dort gibt es aber keine eigenen Trainingsräume, da die Stunden alle in den Parks der Umgebung abgehalten werden. "Unsere Kurse finden am frühen Morgen statt. Dann sieht man nur "Bikini Fit"- oder Tai-Chi-Gruppen in den Parks, die alle etwas für ihre Gesundheit und ihr Wohlbefinden tun", erzählt de Fina. Seit seiner Gründung sei das Unternehmen enorm gewachsen und habe mittlerweile 18 Coaches und über 300 Mitglieder. Für das 12-wöchige Trainingsprogramm gebe es eine Warteliste.

De Fina war bei seinem Umzug nach Hongkong bewusst, welche Risiken er mit dem eigenen Unternehmen einging. "Ich kannte nur ein paar Leute durch E-Mail-Kontakt und ließ meine erfolgreichen Unternehmen in Australien zurück. Meine Zuversicht war glücklicherweise größer als meine Zweifel", erinnert er sich. Die steuerlichen Rahmenbedingungen und die große Bevölkerungsdichte mit vielen potentiellen Kunden waren zudem eine große Hilfe.

Natürlich gab es auch Herausforderungen ? etwa Unternehmer, die sein Business-Modell zu kopieren versuchten oder bestehende Unternehmen, die sich durch den Newcomer bedroht fühlten. Für ihn sei jedoch klar gewesen, dass Hongkong groß genug für alle sei und die unternehmerischen Möglichkeiten unendlich. "Wir haben gezeigt, dass eine Firma hier nur mit einer durchschnittlichen Website und einem geringen Budget erfolgreich sein und wachsen kann, denn persönliche Weiterempfehlungen funktionieren besser als alles andere."

In Sheung Wan auf Hong Kong Island hat im vergangenen November das Trampolin-Studio "BounceLimit" eröffnet, das flexible Mitgliedschaften bietet. Laut Cheftrainerin Lucia Tam aus Kanada sei der "Rebounder" (Mini-Trampolin) ein hervorragendes Hilfsmittel, um den ganzen Körper zu trainieren und zu formen und gleichzeitig Spaß zu haben. "Laut unserem Test kann man mit unserem Cardio-Programm bis zu 1.000 Kalorien pro Stunde verbrennen. Ein großer Teil der Muskelarbeit geschieht dabei unwillkürlich, indem man die Balance zu halten versucht, während man die Übung ausführt", erklärt die Trainerin.

Für Tam war eine Metropole wie Hongkong, in der die Menschen sehr hart arbeiten, ein ausgezeichneter Ort, um das erste Rebounding-Studio weltweit zu eröffnen und damit den Cardio-Trend aus den Achtzigern zurückzuholen. Damit sich der Körper aber mit der Zeit nicht an das Workout gewöhne und sich keine Eintönigkeit einstelle, sollte man seine Fitnessgewohnheiten des Öfteren ändern. Dem kämen flexible Mitgliedschaften entgegen mit denen Fitnessstudio-Besucher ihre Sportaktivitäten abwechslungsreicher gestalten könnten. "Es gibt immer mehr Menschen, die bereit sind, mehr für "Boutique Studios" und Fitnessprogramme zu zahlen, bei denen sie nicht nur an eine Sportart gebunden sind", erzählt sie. "Boutique" bedeute außerdem weniger Leute und mehr Aufmerksamkeit für die Bedürfnisse des Einzelnen. Dies sei beim Sport noch viel wichtiger, da man wissen müsse, ob man eine Übung auch korrekt ausführt.


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Datum: 15.01.2015 - 12:00 Uhr
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