Rukwied: "2015 - Das Jahr der Herausforderungen" - Bauernpräsident erwartet politische Verlässlichkeit und Realismus
(ots) - (DBV)"Das Jahr 2015 wird für die Landwirtschaft ein
Jahr der Herausforderungen werden. Die Bauern fordern angesichts der
Entwicklungen auf den Agrarmärkten und der öffentlichen Diskussionen
über die Erzeugung und Herstellung von Lebensmitteln eine Politik der
Verlässlichkeit und des Realismus." Dies erklärte der Präsident des
Deutschen Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, auf der
Pressekonferenz zur Eröffnung der 80. Internationalen Grünen Woche in
Berlin. Die Landwirtschaft könnte mit den Herausforderungen der
Märkte unternehmerisch umgehen. Doch nationale Regulierungen und
Alleingänge in der Tierhaltung, beim Umweltschutz, in der
Düngeverordnung und beim Mindestlohn drohten für viele Betriebe im
harten internationalen Wettbewerb zu großen Belastungen zu werden.
Gerade der Strukturwandel bei mittleren und kleinen Betrieben würde
dadurch vorangetrieben, so Rukwied.
Ein Schwerpunkt für das Jahr 2015, der mit Realismus angegangen
werden müsse, sei die Weiterentwicklung der Tierhaltung. Gemeinsam
mit den Partnern der Wertschöpfungskette und den Verbrauchern wollten
die Schweine- und Geflügelhalter die Initiative Tierwohl als
"historisch einmaliges Bündnis" voranbringen. Erstmals würden die
Leistungen und Investitionen der Tierhalter für mehr Tierwohl
honoriert, und zwar unabhängig vom Marktpreis.
"Eine agrarpolitische Herausforderung liegt in der
Entbürokratisierung der EU-Agrarpolitik", betonte der
Bauernpräsident. Er kündigte an, dass er EU-Agrarkommissar Phil Hogan
auf der Grünen Woche ein Programm des DBV zur Entbürokratisierung
übergeben werde. Zur Entbürokratisierung gehöre auch das Auslaufen
der Milchquote Ende März 2015.
Zum 80. Mal wird 2015 die Internationale Grüne Woche stattfinden.
"Die Ausstellung ist ein Branchentreff der Land- und
Ernährungswirtschaft, ein Unikat in der Funktion als Verbraucherschau
und gleichzeitig als Forum für Agrar- und Verbraucherpolitik", hob
Rukwied hervor. Für die ländlichen Regionen habe die Landwirtschaft
eine wirtschaftlich herausragende Bedeutung. Rund 12 Milliarden Euro
würden jährlich von den Bauernfamilien in ihre Betriebe investiert
werden. Auch bei der derzeitigen Schwäche der Agrarmärkte bliebe die
deutsche Land- und Ernährungswirtschaft ein wichtiger
Wirtschaftsfaktor für das Land. Mit einem Anteil von 11 Prozent der
Erwerbstätigen verzeichne sie eine stabile Entwicklung bei der Anzahl
an Arbeitsplätzen und guten Zukunftsperspektiven. Allein in der
Landwirtschaft arbeiteten über eine Million Menschen. Trotz guter
Entwicklung der Ausbildungszahlen würden jedoch qualifizierte
Fachkräfte gesucht.
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Datum: 14.01.2015 - 11:57 Uhr
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