NDR Untersuchung: rot-orange Papierservietten mit Krebs erzeugenden Substanzen
(ots) - Manche, vor allem rot-orange bedruckte
Papierservietten enthalten teilweise Krebs erzeugende Substanzen in
bedenklicher Konzentration. Dies hat eine Untersuchung im Auftrag des
NDR Wirtschafts- und Verbrauchermagazins "Markt" ergeben (Sendung:
Montag, 15. Dezember, 20.15 Uhr, NDR Fernsehen). Bei der Laboranalyse
wurden in den mit Weihnachtsmotiven versehenen Produkten namhafter
Händler so genannte primäre aromatische Amine gefunden. Diese können
über die Druckfarbe in die Papierservietten gelangen. Wegen ihrer
chemischen Zusammensetzung können vor allem Rot- und Gelbtöne
problematisch werden; bei anderen Farben ist dies nicht gegeben. Laut
Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch dürften die untersuchten
Produkte eigentlich nicht verkauft werden.
Drei von insgesamt zehn Proben überschritten den vom
Bundesinstitut für Risikobewertung empfohlenen Grenzwert für die
Abgabe von aromatischen Aminen teils um mehr als das Vierfache, so
das Ergebnis der Analyse in einem akkreditierten Labor. Der Grenzwert
liegt für Bedarfsgegenstände mit Lebensmittelkontakt in der Summe
aller Amine bei 10 Mikrogramm pro Kilogramm. Besonders auffällig war
eine Papierservietten-Probe des Textil-Discounters KiK; hier wurden
insgesamt 46 Mikrogramm aromatische Amine pro Kilogramm festgestellt.
Bei einem Produkt der Einzelhandelskette Woolworth waren es 28
Mikrogramm/kg, bei Papierservietten des Discounter- und
Sonderpostenmarkt-Betreibers Tedi 24 Mikrogramm/kg. Die über einen
großen Internethändler bestellten Papierservietten eines polnischen
Herstellers lagen leicht unter dem Grenzwert.
Die zum Teil Krebs erzeugenden primären aromatischen Amine können
dann zum Risiko für die Gesundheit werden, wenn sie durch Kontakt auf
Lebensmittel übergehen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung
empfiehlt, dass Verbraucher so wenig wie möglich mit solchen
Substanzen in Berührung kommen sollten.
Von der "Markt"-Redaktion mit dem Ergebnis der Laboranalyse
konfrontiert, reagierten die Unternehmen: KiK, Woolworth und Tedi
kündigten an, die betreffenden Papierservietten aus dem Handel zu
nehmen. Der polnische Hersteller gab an, dass er seine Produkte
regelmäßig von zertifizierten Prüflaboren untersuchen lassen würde.
Zur Frage, ob er die betreffenden Papierservietten weiter verkaufen
werde, äußerte er sich "Markt" gegenüber nicht.
Mehr zu "Markt" unter www.NDR.de/markt
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Datum: 14.12.2014 - 10:00 Uhr
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