Differenzierte Bewertung von Energiepflanzen im Rahmen der EEG-Diskussion erforderlich
fferenzierte Bewertung von Energiepflanzen im Rahmen der EEG-Diskussion erforderlich
Der am 27. November 2013 veröffentlichte Koalitionsvertrag sieht vor, den Zubau von Biomasse für die Verwendung in Biogasanlagen im Zuge der Novellierung des EEG ab Sommer 2014 überwiegend auf Abfall- und Reststoffe wie bspw. Gülle, Stroh und kommunale organische Bioabfälle zu begrenzen. Die Grundlagen für diese Entwicklung wurden bereits im EEG 2012 u.a. durch die Deckelung des Einsatzes von Mais und die Verbesserung der Bedingungen für den Einsatz von Abfällen und Reststoffen gelegt. Die durchschnittlichen Vergütungssätze wurden in der Novelle 2012 abgesenkt, so dass der Anlagenzubau in den Jahren 2012 und 2013 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückging. So verringerte sich die Anzahl der neugebauten Biogas- und Biomethananlagen nach der letzten Novellierung des EEG von ca. 1350 (2011) auf ca. 340 (2012) bzw. 220 (2013).
Maßvolle Weiterentwicklung im Biogasbereich ist notwendig
Prof. Dr. Daniela Thrän vom DBFZ und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sieht das EEG 2012 damit als ein erfolgreiches Steuerungsinstrument, das ein maßvolles, nachhaltiges Wachstum zulässt: "Die Novellierung des EEG 2012 hat die gesteckten Ziele weitgehend erreicht und bereits zu einer stärkeren Nutzung von Rest- und Abfallstoffen geführt. Wenn wir Herausforderungen wie der Anlagenflexibilisierung begegnen wollen, brauchen wir technische Weiterentwicklung und einen moderaten Zubau bei Biogasanlagen, um nicht alles aufs Spiel zu setzen, was wir an Know-how, Technikentwicklung und Optimierungskonzepten auf den Weg gebracht haben. Entsprechende Konzepte lassen sich insbesondere im Biogasbereich oft nur zusammen mit Energiepflanzen sinnvoll umsetzen", so Thrän auf der kürzlich veranstalteten 5. Statuskonferenz des BMU-Förderprogrammes "Energetische Biomassenutzung" in Leipzig.
Abfall- und Reststoffe bereits verstärkt ausgebaut, aber allein nicht erfolgsversprechend
Für maßvolle Kontinuität in Hinsicht auf den weiteren Einsatz von Energiepflanzen plädiert auch Prof. Dr. mont. Michael Nelles (wiss. Geschäftsführer am Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig und Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Universität Rostock). Er verweist auf die begrenzten Potenziale und die vorhandenen Risiken im Abfall- und Reststoffsektor: "Die Potenziale an Abfällen und Reststoffen allein sind relativ gering und können Energiepflanzen nicht ersetzen. Wir befürworten alle Ansätze, die eine energetische Verwertung von organischen Abfällen und Reststoffen dort weiter ausbauen, wo bisher noch ungenutzte Potenziale vorhanden sind. Als Beispiel kann hier der Einsatz von Gülle und Festmist genannt werden, der in den letzten Jahren bereits kontinuierlich ausgebaut wurde. Auch die energetische Verwertung kommunaler Bioabfälle wird zunehmend nachgefragt, wenngleich hier eher nicht-technische Hemmnisse einer sinnvollen energetischen Nutzung entgegenstehen. Insgesamt sollten für eine verbesserte Abfallnutzung Regelungen außerhalb des EEG, wie z.B. das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Zukunft so gestaltet werden, dass eine energetische Nutzung von organischen Abfällen unter Beibehaltung der Nährstoffkreisläufe attraktiver wird."
Auch mit Blick auf die verfügbaren Anbauflächen gilt es zu differenzieren: "Energiemais ist eine der flächeneffizientesten Energiepflanzen. Bei einem maßvollen Ausbau ist der Einsatz von Mais in den meisten Regionen Deutschlands nach wie vor nachhaltig möglich. Es ist allerdings richtig, dass für die wenigen Landkreise, in denen ein sehr hoher Viehbestand zu starken Konflikten und einem hohen Maisanteil führt, schnell Lösungen gefunden werden müssen. Hier bietet sich ein differenzierter regionaler Zubaustopp an, wenn eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen nicht mehr möglich ist. Grundsätzlich ist für die Biogaserzeugung ein weites Spektrum an Pflanzen verwendbar. So haben bspw. die Ergebnisse der Wildpflanzenversuche, der durchwachsenen Silphie und einiger Gräser wie das Klee-, Luzerne- oder Riesenweizengras gezeigt, dass Diversität in Biogasanlagen der richtige Weg ist", so Nelles weiter.
Deutsches BiomasseForschungsZentrum
Torgauer Str. 116
04347 Leipzig
Deutschland
Telefon: +49 (0)341 2434-112
Telefax: +49 (0)341 2434-133
Mail: info@dbfz.de
URL: www.dbfz.de
(pressrelations) - wertung von Energiepflanzen im Rahmen der EEG-Diskussion erforderlich
Der am 27. November 2013 veröffentlichte Koalitionsvertrag sieht vor, den Zubau von Biomasse für die Verwendung in Biogasanlagen im Zuge der Novellierung des EEG ab Sommer 2014 überwiegend auf Abfall- und Reststoffe wie bspw. Gülle, Stroh und kommunale organische Bioabfälle zu begrenzen. Die Grundlagen für diese Entwicklung wurden bereits im EEG 2012 u.a. durch die Deckelung des Einsatzes von Mais und die Verbesserung der Bedingungen für den Einsatz von Abfällen und Reststoffen gelegt. Die durchschnittlichen Vergütungssätze wurden in der Novelle 2012 abgesenkt, so dass der Anlagenzubau in den Jahren 2012 und 2013 im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückging. So verringerte sich die Anzahl der neugebauten Biogas- und Biomethananlagen nach der letzten Novellierung des EEG von ca. 1350 (2011) auf ca. 340 (2012) bzw. 220 (2013).
Maßvolle Weiterentwicklung im Biogasbereich ist notwendig
Prof. Dr. Daniela Thrän vom DBFZ und Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sieht das EEG 2012 damit als ein erfolgreiches Steuerungsinstrument, das ein maßvolles, nachhaltiges Wachstum zulässt: "Die Novellierung des EEG 2012 hat die gesteckten Ziele weitgehend erreicht und bereits zu einer stärkeren Nutzung von Rest- und Abfallstoffen geführt. Wenn wir Herausforderungen wie der Anlagenflexibilisierung begegnen wollen, brauchen wir technische Weiterentwicklung und einen moderaten Zubau bei Biogasanlagen, um nicht alles aufs Spiel zu setzen, was wir an Know-how, Technikentwicklung und Optimierungskonzepten auf den Weg gebracht haben. Entsprechende Konzepte lassen sich insbesondere im Biogasbereich oft nur zusammen mit Energiepflanzen sinnvoll umsetzen", so Thrän auf der kürzlich veranstalteten 5. Statuskonferenz des BMU-Förderprogrammes "Energetische Biomassenutzung" in Leipzig.
Abfall- und Reststoffe bereits verstärkt ausgebaut, aber allein nicht erfolgsversprechend
Für maßvolle Kontinuität in Hinsicht auf den weiteren Einsatz von Energiepflanzen plädiert auch Prof. Dr. mont. Michael Nelles (wiss. Geschäftsführer am Deutschen Biomasseforschungszentrum in Leipzig und Inhaber des Lehrstuhls für Abfall- und Stoffstromwirtschaft an der Universität Rostock). Er verweist auf die begrenzten Potenziale und die vorhandenen Risiken im Abfall- und Reststoffsektor: "Die Potenziale an Abfällen und Reststoffen allein sind relativ gering und können Energiepflanzen nicht ersetzen. Wir befürworten alle Ansätze, die eine energetische Verwertung von organischen Abfällen und Reststoffen dort weiter ausbauen, wo bisher noch ungenutzte Potenziale vorhanden sind. Als Beispiel kann hier der Einsatz von Gülle und Festmist genannt werden, der in den letzten Jahren bereits kontinuierlich ausgebaut wurde. Auch die energetische Verwertung kommunaler Bioabfälle wird zunehmend nachgefragt, wenngleich hier eher nicht-technische Hemmnisse einer sinnvollen energetischen Nutzung entgegenstehen. Insgesamt sollten für eine verbesserte Abfallnutzung Regelungen außerhalb des EEG, wie z.B. das Kreislaufwirtschaftsgesetz in Zukunft so gestaltet werden, dass eine energetische Nutzung von organischen Abfällen unter Beibehaltung der Nährstoffkreisläufe attraktiver wird."
Auch mit Blick auf die verfügbaren Anbauflächen gilt es zu differenzieren: "Energiemais ist eine der flächeneffizientesten Energiepflanzen. Bei einem maßvollen Ausbau ist der Einsatz von Mais in den meisten Regionen Deutschlands nach wie vor nachhaltig möglich. Es ist allerdings richtig, dass für die wenigen Landkreise, in denen ein sehr hoher Viehbestand zu starken Konflikten und einem hohen Maisanteil führt, schnell Lösungen gefunden werden müssen. Hier bietet sich ein differenzierter regionaler Zubaustopp an, wenn eine nachhaltige Bewirtschaftung der Flächen nicht mehr möglich ist. Grundsätzlich ist für die Biogaserzeugung ein weites Spektrum an Pflanzen verwendbar. So haben bspw. die Ergebnisse der Wildpflanzenversuche, der durchwachsenen Silphie und einiger Gräser wie das Klee-, Luzerne- oder Riesenweizengras gezeigt, dass Diversität in Biogasanlagen der richtige Weg ist", so Nelles weiter.
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Datum: 13.12.2014 - 14:15 Uhr
Sprache: Deutsch
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