Wissenschaftler warnen vorüberdurchschnittlichen Winterverlusten
bei Bienenvölkern
(ots) - Bereits im Frühjahr prognostizierten die
deutschen Bieneninstitute aufgrund des milden Winters 2013/2014 und
des frühen Trachtbeginns erhöhte Verluste für den kommenden Winter.
Im Oktober schien dies auch Wirklichkeit zu werden. In vielen
Bienenvölkern herrschte ein hoher Befallsgrad mit der Varroa-Milbe,
die als eine der Hauptursachen für das Bienensterben im Winter gilt.
Die jährlich durchgeführte bundesweite Herbsterhebung des
Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Mayen lieferte jetzt dafür
auch entsprechende Zahlen. Mehr als ein Drittel der an der Umfrage
beteiligten Imker (18.000) berichteten von Ihren Völkern. Danach sind
im Spätsommer und Herbst ab September bis November bundesweit bereits
6,8 % eingegangen. Überdurchschnittlich stark betroffen sind unter
anderem die Bundesländer Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bayern
oder Sachsen-Anhalt. Geringere Verluste, allerdings auch über dem
Niveau der Vorjahre, wurden bis zum Abschluss der Erhebung aus
Nordrhein-Westfalen oder Hessen gemeldet. Setzt man die Herbstdaten
früherer Erhebungen zu den dann folgenden Winterverlusten in
Beziehung, gehen die Wissenschaftler davon aus, dass im Frühjahr 2015
im Schnitt mehr als 20 % aller Völker nicht mehr leben werden. In den
stärker betroffenen Regionen können die Verluste 25 - 30 % betragen.
Genaue Daten aus der Umfrage sind unter
http://www.deutscherimkerbund.de/index.php?dib-pressedienst zu
finden.
"Sollten die Verluste in dieser Höhe zustande kommen, wovon wir
nach den bisherigen Erfahrungen ausgehen müssen, so wird dies
negative Auswirkungen in zweierlei Hinsicht haben", sagt die
Geschäftsführerin des Deutschen Imkerbundes e. V. (D.I.B.), Barbara
Löwer. "Zum einen spielen Honigbienen als Bestäuber besonders im
Frühjahr für die Landwirtschaft und den Obstbau eine immens wichtige
Rolle. Fehlen Honigbienen, so werden Raps und Obstkulturen
unzureichend bestäubt. Dies wird sich sowohl auf die Quantität als
auch Qualität der Erträge auswirken. Zum anderen wird dies Einfluss
auf die Frühjahrsernte bei Honig haben. Und das spürt dann der
Verbraucher, der deutschen Honig kaufen will."
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Petra Friedrich, Tel. 0228/9329218 o. 0163/2732547, E-Mail
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Datum: 04.12.2014 - 13:58 Uhr
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