BDI präsentiert Energiewende-Navigator 2014
(ots) -
- Grillo: "Erfolg der Energiewende in akuter Gefahr"
- In drei von fünf Bewertungsfeldern Verschlechterung gegenüber
Vorjahr
- Europäischen Energiebinnenmarkt vorantreiben
"Der Erfolg der Energiewende ist in akuter Gefahr. Der insgesamt
negative Entwicklungstrend im Beobachtungszeitraum besorgt die
deutsche Industrie. Der BDI fordert eine in den internationalen
Kontext eingebettete europäische Klima- und Energiepolitik aus einem
Guss." Das sagte BDI-Präsident Ulrich Grillo anlässlich der
Veröffentlichung des BDI-Energiewende-Navigators 2014 am Montag in
Berlin.
Bereits zum dritten Mal stellt der Spitzenverband mit dem
Energiewende-Navigator seine umfassende Untersuchung zur Energiewende
aus Industriesicht vor. Er bildet den Status Quo anhand verfügbarer,
realer Daten des letzten vollständigen Kalenderjahres ab. In Form von
Ampelfarben liefert der Navigator eine Status-Quo-Beschreibung
entlang der fünf Dimensionen Klima- und Umweltverträglichkeit,
Wirtschaftlichkeit, Versorgungssicherheit, Akzeptanz und Innovation.
In drei von fünf Dimensionen fällt die Bewertung schlechter aus
als im Vorjahr: in der Klima- und Umweltverträglichkeit (Grün auf
Gelb), in der Wirtschaftlichkeit (unverändert Rot mit wachsender
negativer Tendenz) sowie in der Innovation (Gelb auf Rot). Bei der
Akzeptanz (unverändert Rot), die auf repräsentativen Umfragen
innerhalb von Industrie und Bevölkerung fußt, blieb die Bewertung auf
niedrigem Niveau konstant. Die Versorgungssicherheit wird im
Beobachtungszeitraum etwas besser bewertet als im Vorjahr, in den
kommenden Jahren wachsen die Herausforderungen aber erheblich.
Als Fazit aus den Gesamtergebnissen des Navigators sagte der
BDI-Präsident: "Wir befinden uns in einer äußerst fragilen
Umsetzungsphase, in der sich nationale Eingriffe in den Strommarkt
ohne Einbindung in die bestehenden Strukturen des europäischen
Emissionshandels von selbst verbieten." Dazu zählten auch die
geplanten Eingriffe in den Kraftwerkssektor, die europaweit kein
Gramm CO2 reduzieren würden. "Aber sie erhöhen unsere Einfuhren von
Kohlestrom und verlagern Produktion wie Wertschöpfung ins Ausland."
"Im dritten Jahr der Energiewende droht vor allem die
Wirtschaftlichkeit aus dem Ruder zu laufen", warnte Grillo. "Die
Energiekosten dürfen nicht noch weiter steigen." Die nächsten Monate
sind nach Ansicht des BDI-Präsidenten dafür entscheidend: "Im Rahmen
des Investitionspakets muss die Bundesregierung jetzt zusammen mit
der Kommission die Vollendung des EU-Energiebinnenmarktes
vorantreiben." Durch einen funktionierenden Energiebinnenmarkt ließen
sich europaweit jährlich bis zu 50 Milliarden Euro sparen.
Den Energiewende-Navigator 2014 finden Sie unter
www.energiewende-richtig.de.
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Datum: 01.12.2014 - 09:48 Uhr
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