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Drohneneinsatz im Forst: Nachhaltige Bewirtschaftung aus der Luft (FOTO)

ID: 1141145


(ots) -
In der Forstwirtschaft werden seit Jahrzehnten Luftbilder für
Waldinventuren, Kartierung von Schäden nach Katastrophen sowie
weitere Aufgabenbereiche eingesetzt. Heutzutage können unbemannte
selbstständig fliegende Kleinstflugzeuge, so genannte Drohnen,
genutzt werden. Ihr Einsatz bei der Erfassung von Bilddaten
ermöglicht eine flexible und kurzfristige Einsatzplanung und damit
eine schnelle Bereitstellung der Bildprodukte. Dank niedriger
Flughöhe sind auch bei stärkerer Bewölkung Befliegungen möglich.
Zudem schonen die leisen und sparsamen Elektromotoren nicht nur die
Umwelt, sondern mindern die Lärmstörung von Menschen und Tieren. Mit
einer hochauflösenden Kamera oder Sensoren bestückt, schließt die
Drohne die Lücke zwischen teilweise mühsamer Ortsbegehung und
kostspieliger Erkundung aus der Vogelperspektive per bemanntem
Hubschrauber oder Flugzeug. Zum wachsenden Erfolg trägt bei, dass die
Lösungen der Industrie preisgünstiger geworden sind und die
Leistungsfähigkeit der fliegenden Dienstleister ständig wächst.

Multicopter können wie ein Hubschrauber senkrecht starten und
landen. Sie werden vom Boden aus per Laptop gesteuert. Ausgestattet
mit GPS, sind sie in der Lage, selbstständig Position und Höhe zu
halten oder GPS-Positionen anzufliegen. Maximale Flugzeiten neuer
Entwicklungen betragen je nach Ausbau und Gewicht bis zu einer
Stunde. Die Kamera kann über 360 Grad geschwenkt werden. Dank
intelligenter Aufhängung und Flight Control wird auch bei Wind die
Position automatisch gehalten und eine hohe Bildstabilität erreicht.
Die live vom Multicopter gesendeten digitalen Bilder sind "geo-
referenzierbar" - das heißt, sie lassen sich exakt an bestehenden
geographischen Koordinaten ausrichten. Auf diese Weise können
fotografierte Objekte genau verortet werden. Auch




3-D-Oberflächenmodelle sind kein Problem. Einige Hersteller bieten
Videobrillen an, die es erlauben, quasi "mit in die Luft" zu gehen.
Während die Drohne auf Sicht oder per GPS ein Objekt überfliegt, ist
in Echtzeit über die Videobrille exakt das Livebild der Kamera zu
sehen, wobei sich Höhe, Perspektive und Bildausschnitt mitbestimmen
lassen.

Der Einsatz unbemannter Flugplattformen ermöglicht die Inventur
und Überwachung forstwirtschaftlich genutzter Flächen in bisher nicht
bekannter Genauigkeit und deutlich erweitertem Umfang. Eine wichtige
Rolle dabei spielen sowohl niedrige Flughöhe als auch weitgehende
Unabhängigkeit von Wetterbedingungen. Die Ergebnisse der Befliegung
können zudem unmittelbar in die betriebliche Planung übernommen
werden.

Klassisches Anwendungsgebiet für den Drohneneinsatz ist die Wald-
und Flurkartierung. Das gelieferte Bildmaterial kann zeitnah zu den
verschiedensten Analysen und Anwendungen herangezogen werden,
beispielsweise für den Gesundheitscheck von Pflanzen und Bäumen.
Darunter fällt die Früherkennung und Beurteilung von Schädlingsbefall
genauso wie die Bestimmung von Feuchtigkeit oder Totholzumfang. Den
Zustand von Baumkronen, der früher nur mit viel Aufwand inspiziert
werden konnte, dokumentieren Drohnen in messerscharfen Bildern binnen
weniger Minuten. Des Weiteren gehört die Analyse von Wasser-,
Schnee-, Hagel-, Sturm- und Feuerschäden zu den Aufgaben, bei denen
die Drohne zukünftig sicher immer öfter eine Hauptrolle spielen wird.
Nicht zuletzt lokalisiert das "Auge" der Drohne mit wenig Aufwand
Position und Ausmaß von Wildschäden.

Durch die Kombination aus Infrarotaufnahmen und NDVI-Fotos
(Normalized Difference Vegetation Index) können Bilder erstellt
werden, anhand derer Pflanzenwachstum, Vegetationsausdehnung und die
Produktion von Biomasse gemessen werden. Die einfache Erfassung des
Bewirtschaftungszustands erlaubt es auch, Walderneuerungen
detailliert zu planen und genau zu bestimmen, wie viele Pflanzen wie
dicht und an welcher Stelle gesetzt werden sollen. Im Gebirge dagegen
ist das Einlegen von Rückegassen oder Seiltrassen oft ein großes
Problem. Von unten lässt sich schwer abschätzen, ob ein Felsen, eine
Abrisskante oder ein geschützter Baum im Weg sind. Die Drohne liefert
sofort ein klares Ergebnis und ermöglicht schnelle Entscheidungen. Im
Gegensatz zu herkömmlichen Bildfliegern, die nur senkrecht nach unten
schauen können, lässt sich die Kamera der Drohne außerdem kippen und
erlaubt so auch die exakte Erfassung von Hanglagen. Ein weiterer
Einsatzbereich des Multicopters mit zunehmender Bedeutung ist die
Beobachtung des Klimawandels: Hier kann die Forstwirtschaft einen
wesentlichen, durch digitales Material gesicherten Beitrag für
politische Entscheidungen leisten.

Laut einer Studie des McKinsey Global Institute vom Mai 2013
beeinflussen Drohnen als Teil der Robotik schon heute entscheidende
Wirtschaftsfaktoren wie Arbeitskosten, Produktivität, Flexibilität
und Sicherheit. In der Tat eröffnen Effizienz, Wirtschaftlichkeit und
einfacher Einsatz dem Multicopter ein großes Zukunftspotenzial. Die
geräuscharme und emissionsarme Arbeitsweise durch umweltfreundlichen
Elektro-Betrieb machen ihn zudem zu einer Innovation, die perfekt den
Anforderungen zeitgemäßer Technologie entspricht. Das Thema wird auch
auf der LIGNA 2015 auf der Aktionsfläche des KWF (Kuratorium für
Waldarbeit und Forsttechnik e.V.) auf dem Freigelände vorgestellt
werden.

Deutsche Messe AG

Die Deutsche Messe AG ist mit einem Umsatzvolumen von 312
Millionen Euro im Jahr 2013 eine der zehn größten Messegesellschaften
weltweit und betreibt das größte Messegelände der Welt. Sie
entwickelte, plante und realisierte im Jahr 2013 insgesamt 119 Messen
und Kongresse im In- und Ausland mit 41 000 Ausstellern und vier
Millionen Besuchern. Zu ihrem Eventportfolio gehören internationale
Leitmessen wie die CeBIT (Informations- und
Kommunikationstechnologien), die HANNOVER MESSE (industrielle
Technologien), die BIOTECHNICA (Biotechnologie), die CeMAT
(Intralogistik), die didacta (Bildung), die DOMOTEX (Bodenbeläge),
die INTERSCHUTZ (Brandschutz und Rettung) und die LIGNA (Holz- und
Forstwirtschaft). Mit mehr als 1 000 Beschäftigten und 66
Repräsentanzen, Tochtergesellschaften und Niederlassungen ist sie in
mehr als 100 Ländern präsent.



Pressekontakt:
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Anja Brokjans
Tel.: +49 511 89-31602
E-Mail:anja.brokjans(at)messe.de

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Datum: 27.11.2014 - 11:55 Uhr
Sprache: Deutsch
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