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Schulverpflegung 2014 - Ein kulinarischer Ruck muss durch das Deutsche Bildungssystem gehen!

ID: 1139765

(ots) - Optimale Schulverpflegung ist eine pädagogische,
kreative und ökonomische Herausforderung, die nur erfolgreich sein
kann, wenn alle mitwirken. Die gesundheitlichen Risiken und Probleme
bei den Kindern und Jugendlichen von heute sind die chronischen
Krankheiten von morgen. Um hier Veränderungen herbeizuführen, ist ein
grundsätzlicher Paradigmenwechsel notwendig: Die Schulverpflegung
muss vom Kopf auf die Füße gestellt werden. Für die Ernährungspolitik
an Schulen muss es klare Zuständigkeiten und Verantwortungen geben.
Basis bildet eine ganztätige Schulverpflegung, die gesund, regional
und wirtschaftlich machbar ist.

Beim derzeitigen Umbau des deutschen Schulsystems in Richtung
Ganztagsschule dürfen Fragen der Verpflegung und Ernährungsbildung
nicht vergessen werden. Angesichts des Ausbaus von Ganztagsschulen
und dem Image von Schulkantinen ist die Frage der Akzeptanz ein Thema
von gesamtgesellschaftlicher Bedeutung. Heranwachsende sollten nicht
nur Zugang zu kulturell angemessener Nahrung in ausreichender Menge,
sondern auch in ausreichender Qualität zur Deckung ihres
Ernährungsbedarfs haben. Gutes Essen stellt eine Symbiose von Genuss,
Wohlfühlen und individueller Entwicklung dar. Die
Gemeinschaftsverpflegung an Schulen muss als gesamtgesellschaftliche
Aufgabe verstanden und ermöglicht werden. 18 Millionen Kinder
zwischen null und 21 Jahren leben in Deutschland. Es lohnt, sich um
die Gesundheit dieser Gruppe Gedanken zu machen. Die Risiken und die
Probleme bei den Kindern und Jugendlichen von heute sind die
chronischen Krankheiten von morgen.

Die bewusste Auswahl und der Umgang mit Lebensmitteln gehören zum
ABC eines gesunden, genussvollen Ernährungsstils. An diesen sollten
schon Kinder und Jugendliche herangeführt werden. Angesichts des
schlaraffenlandähnlichen Angebots an Lebensmitteln, die das ganze




Jahr über aus der ganzen Welt zur Verfügung stehen, brauchen gerade
junge Menschen Orientierung. Ein optimaler Speiseplan für alle
Schultage, der von SchülerInnen auch akzeptiert wird, ist eine
Herausforderung, die weit über die Berechnung von Kalorien und
allgemeine Ausschreibungskriterien hinausgeht.

Schulverpflegung muss gesund, regional und wirtschaftlich machbar
sein. Sie muss den Geschmack und damit die Akzeptanz der Schüler
treffen. Wissenschaftliche Empfehlungen, wie "richtig" gegessen und
getrunken werden soll, liegen vor. Was fehlt, sind mutige
Entscheidungen und Konzepte für die Anwendung im Schulalltag. Um hier
Veränderungen herbeizuführen, ist ein grundsätzlicher
Paradigmenwechsel notwendig: Die Schulverpflegung muss vom Kopf auf
die Füße gestellt werden. Es wichtig, sich die Zusammenhänge im
Handlungsfeld Schulverpflegung und die kurz- und langfristigen Folgen
auf die Gesundheit unserer Kinder bewusst zu machen. Wir brauchen
pragmatische und wirtschaftliche Lösungskonzepte, die über einzelne
"Leuchtturmeffekte" hinausgehen. Dabei gilt es eine Präventionskultur
in Deutschland aufzubauen, in der Gesundheit und damit Lebensqualität
kein Privileg des besser Gestellten, sondern gesellschaftlicher
Mainstream ist. Hier sind Lösungen gefordert, um allen Kindern die
Teilnahme an der schulischen Pausen- und Mittagsverpflegung zu
ermöglichen. Unsere Gesellschaft befindet sich in stetigem Wandel.
Dabei bleiben die veränderten Haushalts- und Familienstrukturen nicht
ohne Auswirkungen auf das Ernährungsverhalten.

Mitbestimmung darüber, was auf den Tisch kommt, sollte nicht nur
zu Hause selbstverständlich sein, sondern auch in der
Gemeinschaftsverpflegung. Kinder und Jugendliche müssen als sensible
und anspruchsvolle Zielgruppe verstanden werden, an der sich der
gastronomische Anspruch messen lassen muss. Für die optimale gesunde
Schulverpflegung gibt es keine Patentrezepte oder Masterpläne, die
den Schulen übergestülpt werden können. Ernährungsbildung und
-erziehung sind zunächst einmal eine Aufgabe der Familien und der
staatlichen Bildungsträger, also Kindergärten und Schulen. Was wir
brauchen, ist Essthetik für die Schule.

Für die Ernährungspolitik an Schulen muss es klare Zuständigkeiten
geben. Der Bund muss hier mehr Verantwortung übernehmen.

Qualitätsstandards müssen bundesweit für alle System- und
aktionsgastronomische Schulmensakonzepte einheitlich und verbindlich
werden. Die Politik muss die Qualität deutscher Schulmensen ins
Visier nehmen. Es gilt, gerade Ganztagsschulen stark zu machen, damit
sie ihrer Verantwortung gerecht werden können, Ernährung auch als
Bildungsauftrag in ihren Schulalltag zu integrieren. Will Deutschland
seinen Kindern Schulmensen mit Qualitäts- und Bildungsanspruch
anbieten, dann gilt es über eine neue Preisgestaltung zu diskutieren.
Qualität ist für Schulcaterer schier unbezahlbar. Die Bundesregierung
soll die Umsatzsteuer auf 7 Prozent für kommerzielle Schulverpflegung
reduzieren! Hundefutter, Taxifahrten, Schnittblumen oder
Zeitschriften werden schon reduziert besteuert, nicht aber das
schulische Mittagessen von Kindern, das sind falsche Prioritäten.
Optimale Schulverpflegung ist eine ganztägige Versorgung, die über
eine warme Mittagsmahlzeit hinausgeht!

Die erfolgreiche Schulverpflegung ist eine pädagogische, kreative
und ökonomische Herausforderung, die nur erfolgreich sein kann, wenn
alle mitwirken: LehrerInnen, Schulträger, Eltern und natürlich die
SchülerInnen. Weg von der Schul- hin zur SchülerInnen-Verpflegung:
Die Qualität einer Mensa bemisst sich an ihrer Akzeptanz durch die
SchülerInnen. Hierin liegt eine große Chance, die auch auf die
Selbstverantwortung der Menschen abzielt. In diesem Sinne muss ein
kulinarischer Ruck durch das Deutsche Bildungssystem gehen! Wir
sollten Wissen bündeln, Synergien nutzen und finanzielle Ressourcen
von der Politik abfordern und sie dann intelligent einsetzen. Diesem
Ziel ist auch die Einrichtung des Kompetenzzentrums Schulverpflegung
an der Universität in Vechta verpflichtet: Einer Aus- und
Weiterbildung des pädagogischen Personals in Sachen "Ernährungs- &
VerbraucherInnenkompetenz" für die schulischen Einrichtungen in
Deutschland und deren Verortung in den jeweiligen Curricula. Es geht
um mehr und nicht weniger als unsere Kinder, die unsere Zukunft sind.

Essen ist Leidenschaft - auch und gerade in der Schule!

Universität Vechta; Deutscher LandFrauenverband; Deutsches
Netzwerk Schulverpflegung; Fachmagazin Schulverpflegung

Vechta, 14. November 2014

Resolution des 8. Deutschen Kongresses Schulverpflegung 2014



Pressekontakt:
Deutsches Netzwerk Schulverpflegung e.V. - "Schule i(s)st gut!"
Köpenicker Allee 38
D-10318 Berlin
Mail to: vorsitzender(at)schulverpflegungev.net
Internet: www.schulverpflegungev.net und www.dnsv.eu


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Datum: 25.11.2014 - 10:10 Uhr
Sprache: Deutsch
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Essen und Trinken


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