Resolution: "Wir müssen raus aus der Pestizid-Falle" / Bioland fordert Verbot giftiger Pflanzenschutzmittel und Pestizidabgabe
(ots) - Eine kleine Südtiroler Gemeinde macht es vor: Die
Malser haben in einem Referendum gegen den Einsatz von Pestiziden in
ihrer Region gestimmt. Was Mals kann, sollte Deutschland ebenfalls
können! Bioland, Deutschlands größter Anbauverband von Biobauern,
fordert ein sofortiges Verbot besonders gefährlicher Gifte und eine
Pestizidabgabe. Die Bundesdelegierten von Bioland haben dazu gestern
in Fulda eine Resolution verabschiedet.
Denn Pestizide schaden unserer Gesundheit, zerstören die
Artenvielfalt und machen Bauern abhängig von Chemiekonzernen.
Trotzdem landen immer mehr Gifte auf den Äckern. Eine der Folgen:
Bienensterben. Zum Schutz der Bienen müssen Clothianidin,
Thiamethoxam und Imidacloprid aus der Gruppe der Neonicotinoide -
auch bekannt als "Bienenkiller" - umgehend dauerhaft verboten werden,
fordern die Bioland-Delegierten. Bioland setzt sich zudem dafür ein,
auch andere bienengefährliche Pestizide nicht mehr zu zulassen - und
das EU-weit.
Bioland fordert außerdem ein Verbot von Totalherbiziden wie
Roundup der Firma Monsanto, das auf 40 Prozent der deutschen Äcker
meist vor der Aussaat ausgebracht wird und auch alle Wildpflanzen
abtötet. Die Folge: Artenverlust und resistente Problemunkräuter.
"Wir müssen raus aus der Pestizid-Falle. Die Menschen wollen keine
Pestizide in Lebensmitteln oder in ihrem Blut haben. Als
funktionierende Anbaumethode, die auf chemisch-synthetische Pestizide
verzichtet, muss die Politik den ökologischen Landbau stärker
unterstützen," so Jan Plagge, Präsident von Bioland. Unterstützung
kommt vom Pestizid Aktions-Netzwerk (PAN Germany). "Wenn wir die
vorherrschende Pflanzenschutzpraxis nicht ändern, nehmen wir unseren
Kindern und Enkelkindern die Möglichkeit, nicht-chemisch zu
wirtschaften und gesund aufzuwachsen", so Susan Haffmans von PAN.
Der Biolandbau verursacht keine versteckten Kosten für
Umweltschäden, Artenverlust, Brunnenschließungen oder
Krankheitsbehandlungen. Im Gegensatz zu konventionellen Produkten
zeigen Ökolebensmitteln den Kunden ihren echten Preis. Bioland
fordert deshalb eine Pestizidabgabe. "Das Verursacherprinzip wird
grob missachtet. Die Pestizidindustrie muss endlich an den externen
Kosten des chemischen-synthetischen Pflanzenschutzes beteiligt
werden," so Plagge. Zudem müsse der Gesetzgeber die Biobauern endlich
effizient vor Pestizidabdrift von konventionellen Nachbarfeldern
schützen.
Auch Kommunen können aktiv werden, wie das Malser Referendum
zeigt. 75 Prozent stimmten für eine pestizidfreie Gemeinde.
Bürgermeister Ulrich Veith sagte auf der
Bundesdelegiertenversammlung: "Ich alleine als Politiker hätte das
nie geschafft. Die Diskussion über Pestizide muss in der Bevölkerung
und bei den Landwirten beginnen. Es braucht eine hohe Beteiligung und
viel Engagement. Wir hoffen auf viele Nachahmer."
Die gesamte Resolution und ein Hintergrundpapier finden Sie unter
http://bioland.de/ueber-uns/bioland-themen/pestizide.html
Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
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Datum: 25.11.2014 - 09:39 Uhr
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