"Menschen bei Maischberger"
am Dienstag, 25. November 2014, um 22.45 Uhr
(ots) - Das Thema:
"Angst vor Flüchtlingen: Falsche Panik oder echtes Problem?"
Als Folge der Kriege im Mittleren Osten steigt die Zahl der
Flüchtlinge dramatisch. Auch in Deutschland. Die Zahl der bewilligten
Asylanträge ist auf dem höchsten Stand seit 20 Jahren. Kommunen
wissen nicht, wohin mit den Flüchtlingen. Anwohner von neu
errichteten Flüchtlingsunterkünften beklagen sich, fürchten um den
Wert ihrer Immobilien. Reagieren wir über in einem der weltweit
reichsten Länder und schüren wir unverantwortlich Ängste? Oder sind
die Sorgen um den sozialen Frieden berechtigt?
Gäste
Frauke Petry (AfD-Vorsitzende Sachsen) Heiner Geißler
(CDU-Politiker) Elias Bierdel (Ex-"Cap Anamur"-Chef) Hugo Müller-Vogg
(Journalist) Dr. Farzam Vazifehdan (Vom Flüchtling zum Chefarzt)
Frauke Petry
"Wir helfen Wirtschaftsflüchtlingen nicht, indem wir sie aufnehmen
und sie dann hier auf der Straße, auf dem Schwarzmarkt oder im
Niedriglohnsektor landen. Da tummeln sich schon genug Deutsche oder
EU-Europäer", sagt die sächsische Landesvorsitzende der AfD. Die
Lösung müsse ganz klar vor Ort passieren, mit guter Entwicklungshilfe
zur Selbsthilfe. "Wir wissen alle, dass Europa nicht halb Afrika
aufnehmen kann", warnt Frauke Petry.
Heiner Geißler
"Ich spüre Wut und Entsetzen, wenn ich sehe, dass Europa nicht in
der Lage ist, die Situation von Flüchtlingen zu verbessern. Wer um
Leib und Leben fürchtet, wie beispielsweise viele Menschen in Syrien,
braucht einen Ort der Zuflucht", sagt der frühere
CDU-Generalsekretär, der sich seit über 30 Jahren für Zuwanderung und
Integration einsetzt. In Deutschland gebe es ein Asylproblem, weil
die Unterbringung der Flüchtlinge falsch organisiert sei: "Wer
Hilfsbedürftige in Turnhallen zusammenpfercht, darf sich nicht
wundern, wenn Konflikte entstehen", schimpft Heiner Geißler.
Elias Bierdel
Der Menschenrechtsaktivist kritisiert scharf die Abschottung
Europas gegen die Nachbarländer im Süden. Weil die EU keine legalen
Zugangswege für Migranten aus Afrika offenlasse, sei sie
mitverantwortlich für die Schlepperbanden und den Tod vieler
Flüchtlinge, sagt Elias Bierdel, der vor zehn Jahren mit dem Schiff
der Cap Anamur vor der italienischen Küste Flüchtlinge vor dem
Ertrinken rettete und dafür ins Gefängnis sollte.
Hugo Müller-Vogg
Dass Menschen aus Kriegsgebieten aufgenommen werden, sei
selbstverständlich, sagt der frühere F.A.Z-Herausgeber, im
Unterschied zu Wirtschaftsflüchtlingen. Hugo Müller-Vogg warnt nicht
zuletzt vor den Folgen für die Herkunftsländer der Migranten: "Es
sind eben nicht die Ärmsten, die zu uns kommen. Wir nehmen den
Ländern ihre besten Leute weg, die dort etwas verändern könnten",
glaubt der "Bild"-Kolumnist. Dr. Farzam Vazifehdan Mit 16 Jahren
flüchtete der Stuttgarter Chefarzt aus dem Iran nach Deutschland. Als
guter Schüler wollte er Abitur machen und studieren. Was folgte, war
ein jahrelanger Kampf mit den Behörden: "Als Ausländer sollte ich zur
Hauptschule gehen und danach arbeiten." Immer wieder drohte die
Abschiebung. Schließlich setzte sich Farzam Vazifehdan durch und
machte eine glänzende Karriere als Mediziner. "Deutschland lässt
Menschen mit großem Potential in den Flüchtlingsheimen vor sich
hinvegetieren, obwohl überall Fachkräfte fehlen", beklagt der
47-Jährige.
Redaktion: Klaus Michael Heinz (WDR)
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Datum: 21.11.2014 - 15:58 Uhr
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