Biohalle: "Mehr Platz für Leben" / Hühnermobil, Mühlenfahrrad und Regenwurmschaukasten veranschaulichen, wie biologisch Landwirtschaft sein kann
(ots) - Der Bio-Lebensmittelmarkt wächst und wächst. Die
Verbraucher legen immer mehr Wert darauf, dass Getreide, Obst und
Gemüse ohne Gentechnik, ohne leichtlösliche Mineraldünger und ohne
chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel produziert und Tiere
artgerecht gehalten werden. Auf der Internationalen Grünen Woche
Berlin können Besucher unter dem Motto "Mehr Platz für Leben" vom 16.
bis 25. Januar in der Biohalle 1.2b ökologische Produkte aller Art
kosten und sich unter anderem über tiergerechte Hühnerhaltung, die
Beschaffenheit unserer Böden und vieles mehr informieren.
Wirtschaftlich und in der Fläche ein stetes Plus
Mit Bio-Lebensmitteln und -Getränken wurde in Deutschland 2013
laut Erhebungen des Bio-Dachverbandes Bund Ökologische
Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) ein Umsatzplus von 7,2 Prozent
erreicht. Das entspricht einem Marktvolumen von insgesamt 7,55
Milliarden Euro. Zum Vergleich: 2012 wurden 7,04 Milliarden Euro mit
Bio-Lebensmitteln umgesetzt.
Auch die ökologisch bewirtschaftete Fläche wuchs 2013 um mehr als
25.000 auf 1.060.669 Hektar, ein Plus von zwei Prozent gegenüber
2012. Die Zahl der Bio-Betriebe stieg im selben Zeitraum auf 23.271
Betriebe, 239 Betriebe mehr als 2012. Besonders gefragt bei den
Bio-Kunden sind Bio-Kartoffeln, -Joghurt, -Gemüse und -Milch. Auch
Bio-Obst wanderte zuhauf in die Einkaufskörbe: 2013 gaben die
Deutschen satte zwanzig Prozent mehr für Bio-Früchte aus als im
Vorjahr - am beliebtesten war dabei die Bio-Banane. Eier stammen
inzwischen zu 14 Prozent von Bio-Hennen.
Experimente mit Erde
Die 48 Quadratmeter große Aktionsfläche des Bio-Verbandes
Naturland widmet sich dem Thema "Öko-Boden". Neben dem Kletterspaß an
der großen Boulderwand können Kinder und Jugendliche von drei
verschiedenen Böden, auf denen unterschiedliche Kulturpflanzen
gedeihen, Bodenproben nehmen und untersuchen. Unter fachkundiger
Leitung werden einfache Experimente durchgeführt, um zum Beispiel die
Qualität der Böden zu bestimmen. Außerdem werden Pigmente aus den
Böden gefiltert, aus denen dann Farben gemacht werden. Und es warten
auch tierische Experimente auf die jungen Gäste: Ein Maulwurftisch
und ein Regenwurmschaukasten veranschaulichen die Bedeutung der Tiere
für das Erdreich.
Kühe mit Hörnern und Kühe ohne Hörner
Kühe mit Hörnern sieht man in der Landwirtschaft nur noch selten.
Bei Rindern von Bauern, die nach den anthroposophischen Regeln des
Anbauverbandes Demeter wirtschaften, bleiben die Hörner erhalten. Die
strengen Demeter-Richtlinien schreiben hörnertragende Rassen für
Milchvieh vor. Denn die Hörner sind ein Wesensmerkmal der
Wiederkäuer. Als Sinnes- und Sozialorgan haben sie eine große
Bedeutung für die Tiere und sind außerdem für den Stoffwechsel
wichtig. Der Kuh ihre Hörner zu lassen, ist somit ein Zeichen von
Respekt, wie die Demeter-Bauern in Halle 1.2b erläutern.
Mobile Hühner und Frieda, das Beispielküken
Der Bioland e.V. fährt mit einem praxisnahen Hühnermobil vor. Auf
hundert Quadratmetern wird so das Prinzip ökologischer Hühnerhaltung
veranschaulicht. Hier wird tiergerechte Hühner-Haltung erfahrbar! Die
Besucher können vor Ort beobachten, was Öko-Tierhaltung bedeutet und
wie die Hühner in beweglichen Ställen viel Platz zum Scharren und
Picken haben. Speziell für Kinder ist die Aktion "Mit Bioland-Küken
Frieda auf Entdeckungsreise" konzipiert. Wie aus dem Küken Frieda
eine Henne wird und wie diese dann das Ei produziert, erklären die
Hühnerexperten auf dem Bioland-Hof Schritt für Schritt.
Mühlenfahrrad und Flockenpresse
Von echtem Schrot und Korn ist die vom Biokreis e.V. gestaltete
Aktionsfläche. Zum Anfassen und Riechen werden verschiedene
Getreidesorten präsentiert. Mit einem Mühlenfahrrad und der
dazugehörigen Flockenpresse können Grüne Woche-Besucher selbst
Getreide zu Mehl machen oder Hafer zu Haferflocken pressen.
Debut der BIO COMPANY
Erstmals auf der Grünen Woche stellt die Berliner BIO COMPANY
gemeinsam mit ihren regionalen Partnern aus Berlin und Brandenburg
aus. Im Mittelpunkt steht dabei die Zusammenarbeit zwischen
Landwirtschaft, Verarbeitung und Handel, die den Kunden ein breites
Sortiment an regionalen Bio-Produkten zu vernünftigen Preisen
garantiert. Unterm Funkturm können die Besucher eine handwerkliche
Molkerei bestaunen, Bauern aus dem Spreewald persönlich kennenlernen,
mit Berliner Bäckern sprechen oder Havelländischen Fleischern bei der
Arbeit zusehen. Speziell für die Grüne Woche hat die BIO COMPANY das
Familienspiel "Vom Acker bis zum Teller" entwickelt, bei dem Groß und
Klein den Weg der regionalen Produkte nachspielen und miterleben
können.
BÖLN präsentiert das Bühnenprogramm
Zentraler Aussteller in der Biohalle ist das Bundesprogramm
Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft
(BÖLN). Das BÖLN präsentiert erlebnisorientierte Informationen,
Aktionen und Kostproben. Das Thema "Regionalität" steht besonders im
Fokus. Bauern aus dem Netzwerk Demonstrationsbetriebe Ökologischer
Landbau stellen sich und ihre Produkte vor.
Noch mehr Bio bietet das Live-Programm auf der Bio-Bühne. Neben
regionalen Spezialitäten, sinnlichen Wein- und Käsedegustationen gibt
es Zubereitungstipps für leckere Smoothies von Bio-Spitzenkoch Dr.
Harald Hoppe.
Bei der "Regionalen Einkaufstour" können Messegäste regional
erzeugte Bio-Lebensmittel probieren und dabei Besonderheiten der
lokalen Produktion erfahren. Die neue Lust am Selbermachen liegt voll
im Trend - in der eigenen Küche und im eigenen Garten. Auf der Bühne
werden dazu passend spannende Formate präsentiert. In der
morgendlichen Mitmachaktion für Schulklassen "Frühstückspause - Fit
in den Tag" erfahren Schüler und Lehrer, warum ein gesundes Frühstück
die notwendige Energie für Kopf und Körper liefert. Spannende
Präsentations- und Talkformate mit prominenten Politikern,
Ausstellern, Experten, Schulklassen und der Moderatorin Sylvia
Acksteiner runden das abwechslungsreiche Programm ab.
Mit dem neuen "Bundeswettbewerb Ökologischer Landbau", der den
bisherigen "Förderpreis Ökologischer Landbau" ablöst, werden
praxisbewährte, innovative Leistungen oder besonders nachhaltige
gesamtbetriebliche Konzeptionen ausgezeichnet. Am 22. Januar 2015,
dem Tag des Ökologischen Landbaus, zeichnet das Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft die Siegerbetriebe im Rahmen einer
festlichen Veranstaltung aus.
Weitere Informationen:
Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft e.V. (BÖLW)
Joyce Moewius, +49 (0)30 28482 307, moewius(at)boelw.de
Diese Presse-Information finden Sie auch unter www.gruenewoche.de
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Datum: 21.11.2014 - 10:23 Uhr
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