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"Ende der Milchquote verlangt neue unternehmerische Strategien" - DBV-Symposium "Bewegter Milchmarkt - Volatilitäten absichern"

ID: 1136338

(ots) - "Molkereien und Lebensmittelhandel müssen
angesichts der Markt- und Preisschwankungen intelligente und
effiziente Wege für neue Produkte und Marken sowie für die
Vermarktung entwickeln. Neue Märkte sind zu erschließen. Milch und
Milchprodukte sind wertvolle Lebensmittel, was sich mit
Niedrigpreisstrategien nicht verträgt." Diese Kritik an den jüngsten
Preissenkungen für Milch und Molkereiprodukte wie Butter und Käse
äußerte Milchbauernpräsident und DBV-Vizepräsident Udo Folgart in
einem Pressegespräch zum Symposium "Bewegter Milchmarkt:
Volatilitäten absichern!" des Deutschen Bauernverbandes (DBV) in
Berlin. Folgart bewertete die derzeitigen Preissenkungen
"grundsätzlich als falsches Signal in einer Zeit, in der
Nachhaltigkeit und Tierwohl in der Landwirtschaft intensiv und
kostenaufwändig weiterentwickelt werden und gemeinsam mit dem
Lebensmittelhandel vorangebracht werden sollen."

Von einem relativ hohen Niveau haben sich die Preise für die
Milchbauern in 2014 deutlich verringert. Ursachen seien ein gut
versorgter Markt, indirekt das Russlandembargo und eine
zurückhaltende Nachfrage aus wichtigen Importländern, vor allem aus
China, erläuterte Folgart. Uneinig seien sich die Marktexperten in
ihren Prognosen für 2015: Für die einen müssen die Milchbauern zum
ersten Quartal 2015 mit weiter rückläufigen Preisen rechnen, andere
Experten gehen von einer Stabilisierung aus. Frühestens im zweiten
Quartal 2015 werde mit wieder ansteigendem Preistrend gerechnet, da
grundsätzlich eine wachsende weltweite Nachfrage vorhanden sei, so
Folgart.

Am 31. März 2015 endet die Quotenregelung des Milchmarktes nach 31
Jahren staatlicher Mengenregulierung. Trotz Milchquote habe sich in
diesen drei Jahrzehnten die Anzahl an Milchbauern um 75 Prozent
verringert, habe es Preisschwankungen für die Milchbauern von bis zu




25 Cent je Kilogramm Milch gegeben, gab Folgart zu bedenken. "Für
unsere Milchbauern ist dies ein denkwürdiger Termin. Der Milchmarkt
wird wie in den übrigen Agrarmärkten für Getreide, Fleisch, Obst und
Gemüse nicht mehr planwirtschaftlich verwaltet, sondern gestaltet
sich durch Angebot und Nachfrage", erläuterte der
Milchbauernpräsident. Das Quotenende erfordere neue Strategien und
Instrumente für Produzenten, Verarbeiter, Vermarkter und Politik. Die
Bauern müssten die Absicherung des Erzeugerpreises für Milch über
Warenterminbörsen oder über Versicherungssysteme stärker nutzen
können. Solche Instrumente nutzen die Landwirte für andere Produkte
schon seit Jahren zur Preisabsicherung und Liquiditätssteuerung.

Vom Lebensmitteleinzelhandel forderte Folgart, nicht jede globale
Milchpreissenkung auf den deutschen Markt zu übertragen, da sich die
heimischen Milchbauern sehr hohen Standards in der Produktion
verpflichtet sähen. Für die Politik bedeute das Quotenende "kein
Zurücklehnen". Ein Sicherheitsnetz müsse weiterhin gravierende
Marktkrisen begrenzen. Konkrete Vorschläge dieser politischen
Begleitung der Milchbauern auf ihrem Weg in einen liberalisierten
Markt habe der Bauernverband bereits vorgestellt. "Dringend notwendig
nicht nur für die Milchbauern ist darüber hinaus eine Möglichkeit zur
steuerlichen Risikovorsorge und zur Bildung von Rücklagen für
Krisenzeiten, um mit den volatilen Agrarmärkten umgehen zu können.
Dies stärkt das einzelbetriebliche Risikomanagement", betonte
Folgart.



Pressekontakt:
Kontakt:
Deutscher Bauernverband
Dr. Michael Lohse
Pressesprecher
Tel.: 030 / 31904 240


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Datum: 17.11.2014 - 15:14 Uhr
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