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Westfalen-Blatt: zur Versteigerung von Kunst

ID: 1135245

(ots) - Andy Warhol machte aus Kommerz Kunst.
Konsumgüter dienten ihm als Motive für seine Werke, zum Beispiel für
das berühmte Bild mit den Suppendosen von Campbell''s. Jetzt hat der
Casinobetreiber Westspiel - Ironie der Geschichte - aus Warhols Kunst
Kommerz gemacht. Bei der Versteigerung der beiden Werke »Triple
Elvis« und »Four Marlons« hat er gut 120 Millionen Euro erlöst. Der
Vorgang ist einerseits bedauerlich, andererseits aber nur konsequent.
Der Kunstmarkt boomt, und weil Westspiel Geld für die defizitären
Casinos braucht, war es aus Sicht der Tochter der landeseigenen
NRW-Bank nur logisch, jetzt das Auktionshaus Christie''s
einzuschalten. Die Rechnung ist aufgegangen, die erlöste Summe liegt
über der erwarteten. Privatleute - vor allem in China, Indien,
Südamarika, aber auch in Europa - haben Kunst als Liebhaberei
entdeckt, als Instrument, um sich von anderen abzuheben, um erlesenen
Geschmack vorzuführen. »Geltungskonsum« nennen Wissenschaftler dieses
Verhalten der Neureichen, die bereit sind, unglaubliche Summe zu
zahlen. Zuletzt ging Alberto Giacomettis »Chariot« für umgerechnet 81
Millionen Euro an einen Hedgefonds-Milliardär, im vergangenen Jahr
sicherte sich ein Bieter das Triptychon »Three Studies of Lucian
Freud« (Drei Studien von Lucian Freud) von Francis Bacon für 106
Millionen Euro. Natürlich wäre es schön gewesen, wenn Museen in
Nordrhein-Westfalen die beiden Warhols bekommen hätten. Aber Kunst
ist kein in Watte gepackter Bereich, für den die Gesetze der
Marktwirtschaft nicht gelten würden. Westspiel wollte mit den Bildern
Kasse machen, und die finanziell klammen Museen wären gar nicht in
der Lage gewesen, so hohe Summen aufzurufen, wie sie dem Verkäufer
vorschwebten. Zudem hatte die Landesregierung der Versteigerung
zugestimmt, weil auch sie davon profitieren will. Im Haushalt klaffen




dicke Löcher. Wie prekär die Finanzsituation mancher
Ausstellungshäuser ist, wurde erst am Dienstag wieder deutlich. Das
renommierte Museum Ludwig brauche kurzfristig 1,33 Millionen Euro,
hieß es aus Köln. Steigende Kosten für Versicherung, Sicherheit und
Brandschutz setzen den Museumsdirektoren schwer zu. Nur noch die
größeren Häuser können sich hochkarätige Ausstellungen oder
Neuerwerbungen leisten. Ein Beispiel: Die Sigmar-Polke-Schau im
Sommer im Moma in New York hatte einen Wert von etwa einer halben
Milliarde Euro! Allein die Versicherungssumme betrug bis zu einer
Million. Vor dem Hintergrund eines florierenden Kunstmarkts, auf dem
die Preise für Werke bestimmter Künstler explodieren, und der
wachsenden Versuchung für landeseigene Banken und Betriebe, aus Kunst
Kapital zu schlagen, wirkten die Proteste der Museumschefs in NRW
gegen die Auktion von Anfang an hilflos. Immerhin wäre es für sie ein
kleiner Trost, würde das Land die Einnahmen wieder in die Kunst
investieren.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261


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Datum: 13.11.2014 - 21:11 Uhr
Sprache: Deutsch
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