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"Menschen bei Maischberger"
am Dienstag, 11. November 2014, um 22.45 Uhr

ID: 1132515

(ots) - Das Thema:

"Wenn Glauben gefährlich wird: Die Macht der Sekten"

Sie sind auf Sinnsuche oder wollen ihr Leben Gott widmen und
geraten in die Fänge von Glaubensgemeinschaften. Doch die Heils- und
Glücksversprechen, die viele Menschen anlocken, erfüllen sich meist
nicht. Stattdessen herrscht blinder Gehorsam, Sektenmitglieder
werden kontrolliert, mit Psychotricks oder körperlicher Gewalt
unterdrückt. Kritische Fragen sind tabu. Warum haben dennoch Sekten
mit ihrem oft schlichten Weltbild einen solchen Zulauf? Gäste Doris
Wagner (Ehem. Ordensschwester) Christian Reip ("Zwölf
Stämme"-Aussteiger) Michael Langhans (Rechtsanwalt der "Zwölf
Stämme") Joachim Huessner (verlor Frau an Guru) Sabine Riede
(Sekteninfo NRW) Gary Lukas Albrecht (Pfarrer und Sektenbeauftragter)

Doris Wagner

Schon als Teenager war die junge Katholikin begeistert vom
Ordensleben und wollte unbedingt eine "Braut Christi" werden. Mit 19
Jahren trat die Abiturientin in eine kleine, streng gläubige
katholische Ordensgemeinschaft ein, zog in ein österreichisches
Kloster und später nach Rom, wo sie mehrmals Papst Benedikt XVI.
traf. Doch bald wurde Doris Wagner von den Oberen kontrolliert,
manipuliert, unter Druck gesetzt und schließlich von einem Priester
sexuell missbraucht: "Ich habe kapiert, wenn ich überleben will, muss
ich mich befreien". 2011 verließ sie die Glaubensgemeinschaft wieder,
heiratete und schreibt an ihrer Doktorarbeit in Philosophie.

Christian Reip

"Ich hatte keine Kindheit, sondern einen 18 Jahre langen
Albtraum", sagt der 22-Jährige, der von Geburt bei den "Zwölf
Stämmen" lebte, bis er vor vier Jahren die christliche Sekte mit
seinen Eltern und einem Teil der Geschwister verließ. Seitdem warnt
der Auszubildende immer wieder vom gnadenlosen Umgang mit Kindern:




"Du hast als Kind keine Rechte und bist hoffnungslos verloren". In
seiner Kindheit und Jugend sei kein Tag ohne Schläge vergangen. Als
das Jugendamt im September 2013 knapp 30 Kinder aus der Sekte holte,
waren auch Neffen und Nichten von Christian Reip betroffen, die nach
wie vor bei den "Zwölf Stämmen" lebten.

Michael Langhans

Der Verteidiger der "Zwölf Stämme" kritisiert das harte Vorgehen
der Behörden. Man könne der Gemeinschaft keine Systematik in der
Züchtigung beweisen. "Da werden ganze Familien bestraft, weil sie in
einer Glaubensgemeinschaft leben, ohne dass die einzelnen Umstände
betrachtet werden", sagt Michael Langhans.

Joachim Huessner

Auf der Suche nach alternativen Heilmethoden kam seine Frau in
Kontakt mit einem Meditationslehrer und besuchte immer häufiger
dessen Seminare. Mehr und mehr entfremdete sich die Krankenschwester
von ihrer Familie. Sie verließ Joachim Huessner und die beiden
gemeinsamen Söhne, um in der Nähe des esoterischen Gurus zu leben.
"Meine Frau glaubte, dass sie durch den Guru direkte Anweisungen von
Gott bekommt", sagt Huessner. Nach drei Jahren in der Sekte nimmt sie
sich das Leben. Ihr Mann ist sich sicher: "Der ganze Weg, den ihr der
Guru angeboten hat, hat dazu geführt, dass sie ihr Leben zerstört und
keinen anderen Ausweg gefunden hat".

Sabine Riede

Die Geschäftsführerin der "Sekten-Info Nordrhein Westfalen"
betreut seit über 20 Jahren Aussteiger und Angehörige von Mitgliedern
aus den unterschiedlichsten Sekten. Ob christlich-fundamentalistisch
oder esoterisch orientiert, die Sektenexpertin warnt vor solchen
Glaubensgemeinschaften: "Wenn jemand länger als drei Jahre in einer
Sekte bleibt, gibt es kaum eine Chance, ihn da rauszuholen. Je länger
man in einer Sekte ist, desto schwieriger ist es, sich davon zu
lösen".

Gary Lukas Albrecht

"Eine Sekte glaubt im Besitz der alleinigen Wahrheit zu sein: Es
gibt eine strenge Aufteilung der Welt in Gut und Böse, Kritik ist
nicht erwünscht. Sekten sind oft wissenschaftsfeindlich und lehnen
die "normale" Welt ab; sie behaupten, dort herrsche Unmoral oder der
Teufel selbst", sagt der Sektenbeauftrage des Bistums Essen. Der
Unterschied zwischen Orden und radikalen Sekten sei, dass "die Brüder
und Schwestern lange auf die Gemeinschaft vorbereitet werden und
jederzeit wieder austreten können".

Redaktion: Klaus Michael Heinz



Pressekontakt:
Agnes Toellner, Presse und Information Das Erste,
Tel: 089/5900 23876, E-Mail: agnes.toellner(at)DasErste.de
Felix Neunzerling, ZOOM MEDIENFABRIK GmbH,
Tel.: 030/3150 6868, E-Mail: FN(at)zoommedienfabrik.de
Fotos über www.ard-foto.de


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Datum: 07.11.2014 - 16:13 Uhr
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