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"Ich dachte es ist ein Scherz" - DKB-Riders Tour-Favorit Holger Wulschner vor 25 Jahren

ID: 1131378

(ots) - Am Sonntag, dem 9. November, geht es für Holger
Wulschner um den letzten Schritt zu einem Riesenerfolg. Der
Springreiter aus dem mecklenburgischen Groß Viegeln kann bei den
Munich Indoors im Großen Preis (Beginn 13.00 Uhr) die Gesamtwertung
der internationalen DKB-Riders Tour gewinnen. Auf den Tag genau 25
Jahre nachdem am 9. November 1989 entlang der deutsch-deutschen
Grenze Tore und Schlagbäume aufgingen und in Berlin die Mauer
´fiel`...

"Ich dachte es ist ein Scherz, da ist was getürkt," erinnert sich
der 50 Jahre alte Favorit auf den begehrten Tour-Sieg an jenen Abend,
an dem er ungläubig vor dem Fernseher saß. "Zu der Zeit war ich als
Bereiter auf der ZBG Schlaiz bei Halle angestellt. Der Vorsitzende
Werner Rösch war ein richtig Pferdeverrückter, der Betrieb lief gut."
Den Bildern im Fernsehen mochte Wulschner zunächst nicht vertrauen.
"Leipzig ist nicht weit weg und wir haben uns wegen der Montags-Demos
ständig Sorgen gemacht," so der Springreiter, "ich dachte, das lassen
sich die DDR-Oberen nicht mehr lange bieten, da passiert was." Nur
zögerlich sickerte durch, das tatsächlich stimmt, was über den
Bildschirm flimmert...

Vergessen hat Holger Wulschner diesen Tag genauso wenig wie alle
anderen die ihn erlebt haben. 25 Jahre später kann der
Nationenpreisreiter und Derbysieger als "Rider of the Year" in
München auftrumpfen. Sein Vorsprung ist nicht uneinholbar aber üppig
mit 19 Punkten.Und dafür fährt er auch gern rund 800 Kilometer aus
Groß Viegeln vor den Toren Rostocks bis in die bayrische Metropole.
Neben dem zum Greifen nahen persönlichen Erfolg, hat der Tour-Sieg
für Wulschner eine zusätzliche Bedeutung: "Der Titelsponsor der
DKB-Riders Tour ist auch mein Sponsor und ich kann mit einem Sieg
endlich etwas zurückgeben. Das Unternehmen investiert viel und das




seit Jahren in das Reitsportsponsoring. Für mich ist es das
Wichtigste überhaupt, dass wir solche Partner halten und weiter für
den Sport begeistern können."

Wulschner ist DKB-Teamathlet, so wie auch sein Kollege Lars
Nieberg, so wie Diskus-Olympiasieger Robert Harting oder
Speerwurf-Weltmeisterin Christina Obergföll u.a.. Das erlaubt ihm,
manches etwas entspannter anzugehen.

Auch eine Situation wie 2014, als kurz nach dem Auftakt-Sieg in
der DKB-Riders Tour im April mit der Stute Fine Lady ausgerechnet
dieses Pferd vom kanadischen Olympiasieger Eric Lamaze gekauft wurde.
Es war ihr vierter Grand Prix-Sieg innerhalb weniger Monate und es
war - bei aller Professionalität - ein harter Schlag für Holger
Wulschner. Er mußte umplanen für die DKB-Riders Tour und
Nationenpreiseinsätze: ChaChaCha und Cavity G waren gefordert und
machten ihre Sache gut.

"Wir haben in diesem Jahr alles etwas anders gemacht und ich denke
das war richtig," sinniert Holger Wulschner. "Wir haben die grüne
Saison in Spanien in Oliva Nova begonnen, die Pferde haben andere
Pausen bekommen und ich habe den Bestand verkleinert. Jetzt reite ich
von 08.00 bis 14.00 Uhr und dann kann man sich überlegen welches
Pferd am Nachmittag nochmal andere Arbeit bekommt, Abwechslung
braucht." Die Ergebnisse geben dem Springreiter, der in Brandenburg
zur Welt kam und schon als kleiner Junge mit dem Fahrrad bei Wind und
Wetter zum Reiten radelte, Recht. "ChaChaCha war sehr gut in Gang,
Cavity nach einer Verletzung im Frühjahr genau rechtzeitig wieder
fit. Ich konnte in Wiesbaden Punkte sammeln, war in Münster Zweiter,"
so Wulschner, "nur Paderborn, die letzte Etappe vor München, die habe
ich richtig vergeigt. Das war allein meine Schuld. Ich bin geritten,
als hätte ich gerade mal eine Reitabzeichenprüfung im Leben
geschafft..." Kurz und gut - wie ein Anfänger.

Das soll ihm am Sonntag, dem 9. November 2014, in der Münchner
Olympiahalle nicht passieren: "Ich sehe das überhaupt nicht als
Selbstgänger. In diesem Jahr war ich so oft Zweiter, das reicht."
Wulschner kommt gut vorbereitet zu den Munich Indoors. Er hat mit
Ehefrau Astrid ein paar Tage Urlaub gemacht, die Pferde seien
tipp-top in Schuss, sagt er und letzte Woche bei einem kleineren
Turnier zur Formerhaltung tadellos gesprungen. Er müsste runterfallen
oder auf Platz 16 und schlechter im Großen Preis landen. Sein
Verfolger Toni Haßmann aus Münster muss allerdings gleichzeitig
gewinnen - dann wäre der erste DKB-Riders Tour-Gesamtsieg dahin.
"Dienstag bin ich runtergefallen," scherzt Wulschner, "das wäre
zumindest schon mal erledigt."

Kann sein, dass am 9. November um 13.00 Uhr in Münchens
Olympiahalle auch eine Mauer steht. Der internationale Parcourschef
Frank Rothenberger aus Bünde baut ganz gern eine in den Parcours ein.
"Ich weiß es noch nicht, das entscheide ich vielleicht vor Ort," sagt
der Spezialist, der auch bei WM und Weltcupfinals die Parcours baut.
Wenn doch, dann wird das Holger Wulschner nicht mehr beeindrucken als
sonst. Er weiß schließlich wie man über Mauern kommt und das nichts
unmöglich ist.

Informationen im Internet: www.munich-indoors.de



Pressekontakt:
Comtainment GmbH
Andreas Kerstan
Roenner Weg 29; 24223 Schwentinental
E-Mail: info(at)comtainment.de
Telefon 04307-827970; Mobil 0177 7532624; Fax 04307-827979


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Datum: 05.11.2014 - 17:56 Uhr
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