Neue Alexander von Humboldt-Professorin für LMU / Karen Radner mit dem renommierten internationalen Forschungspreis ausgezeichnet
(ots) - Die LMU ist erneut erfolgreich im Wettbewerb um
eine Alexander von Humboldt-Professur
(http://www.humboldt-professur.de/de/): Karen Radner, derzeit
Professor of Ancient Near Eastern History am University College
London (UCL)
(http://www.ucl.ac.uk/history/people/academic-staff/karen-radner),
wurde von der LMU nominiert und durch den von der Humboldt-Stiftung
eingesetzten Ausschuss für die Auszeichnung ausgewählt. Für die LMU
ist es die fünfte Alexander von Humboldt-Professur.
Karen Radner gehört zu den international führenden Expertinnen und
Experten auf dem Gebiet der Alten Geschichte des Nahen und Mittleren
Ostens, insbesondere des Assyrischen Reichs. "Die Auszeichnung macht
deutlich, dass die LMU ein international wettbewerbsfähiges
Forschungsumfeld bietet", sagt LMU-Präsident Bernd Huber. "Durch die
Berufung von Karen Radner stärken wir das Profil der LMU in der
geisteswissenschaftlichen Forschung, insbesondere in den Kultur- und
Geschichtswissenschaften."
Neue Perspektiven für die Geschichtswissenschaften
Karen Radner hat Schlüsselwerke zur sozialen, kulturellen,
rechtlichen und politischen Geschichte des Assyrischen Reichs
verfasst und Wesentliches zur Geschichtsschreibung Mesopotamiens und
der Alten Welt vom Mittelmeerraum bis zum Iran beigetragen. Ihre
Forschung zeichnet sich dadurch aus, dass sie verschiedene Zugänge
kombiniert und textliche Quellen ebenso wie archäologische und
umweltbezogene Informationen auswertet. Dabei gelingt es Karen
Radner, die Geschichte des Nahen und Mittleren Ostens in Bezug zur
Weltgeschichte zu setzen. Auch bei der Publikation ihrer Arbeiten
geht sie ungewohnte Wege: Radner gilt als Anhängerin der Digital
Humanities, der digitalen Geisteswissenschaften. Ihre Arbeiten und
Editionen macht sie zum Teil im Internet öffentlich zugänglich.
Mit ihrer Humboldt-Professur "Alte Geschichte des Nahen und
Mittleren Ostens" an der Fakultät für Geschichts- und
Kunstwissenschaften der LMU wird Karen Radner entscheidend dazu
beitragen, einen Paradigmenwechsel in der deutschen
Geschichtswissenschaft anzustoßen: Durch die Einrichtung dieses neuen
Lehrstuhls am Historischen Seminar der LMU wird das Studium der
klassischen Antike mit der Geschichte des frühen Mittleren Ostens
beginnend 3000 vor Christus in einem Institut verbunden - erstmals,
seit sich die traditionellen Fächergrenzen an deutschen Universitäten
vor 100 Jahren etabliert hatten. Dadurch wird die Forschung des
Instituts weit über die römisch-griechische Antike hinaus erweitert.
Zur Vita
Karen Radner wurde 1972 geboren. Sie studierte an den
Universitäten Wien und Berlin und promovierte 1997 mit 25 Jahren an
der Universität Wien im Fach Assyriologie. Für ihre Promotion erhielt
sie die "Promotio sub auspiciis praesidentis rei publicae Austriae",
die höchstmögliche Auszeichnung für Studienleistungen in Österreich.
Anschließend forschte sie unter anderem an der Universität in
Helsinki sowie an der LMU, wo sie sich im Jahr 2004 am Institut für
Assyriologie und Hethitologie habilitierte. 2005 wechselte sie an das
UCL und dessen Department of History, wo sie 2008 zum Reader und 2010
zum Professor of Ancient Near Eastern History befördert wurde. Karen
Radner hat als führende Expertin für Keilschriften bei Ausgrabungen
unter anderem in Syrien, dem Irak und der Türkei mitgearbeitet.
Zuletzt hat sie das Forschungsgroßprojekt "Mechanisms of
communication in an ancient empire: the correspondence between the
king of Assyria and his magnates" (http://www.ucl.ac.uk/sargon/)
geleitet.
Weitere Humboldt-Professuren (http://ots.de/ukAL4) an der LMU
haben die Systembiologin Ulrike Gaul, der Astrophysiker Georgi Dvali
sowie die Philosophen Hannes Leitgeb und Stephan Hartmann.
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Datum: 23.10.2014 - 11:53 Uhr
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