Schwäbische Zeitung: Sieg der Justiz
(ots) - Seit dem Hochverratsprozess gegen Nelson
Mandela im Jahr 1963 hat wohl kein Gerichtsverfahren in Pretoria so
viel internationale Aufmerksamkeit erregt wie dieses. Nur ging es im
Fall von Oscar Pistorius, dem beinamputierten Sprinter, vordergründig
um einen Star, der seine Freundin erschossen hat.
Es ging aber auch um die Unabhängigkeit einer Justiz, die sich
heroisch gegen politischen Druck auflehnt. Pistorius wurde im Laufe
des Gerichtsverfahrens entmystifiziert als ein eifersüchtiger,
jähzorniger und schießwütiger Spätpubertierender. Als einer, dem
viele von uns zutrauen, die Tötung von Reeva Steenkamp geplant zu
haben.
Thokozile Masipa, eine der ersten schwarzen Richterinnen
Südafrikas nach dem Ende der Rassentrenung, hat umsichtig über einen
weißen Tunichtgut geurteilt. Pistorius hätte wegen Mordes verurteilt
werden oder gar freigesprochen werden können. Masipa hat mit ihrem
milden Urteil die Unabhängigkeit der südafrikanischen Justiz von
politischer Einflussnahme oder medialem Druck dokumentiert. In einem
Land, in dem die Mehrheit den Glauben an die guten Absichten der
Politik verliert, ist das viel.
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Datum: 21.10.2014 - 20:07 Uhr
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