Biokohle, Braurückstände, Grünabfall: Ausgezeichnete Ideen zur nachhaltigen Nutzung natürlicher Ressourcen
(ots) - Die Deutschen stehen weiterhin hinter der
Energiewende: 60 Prozent der Befragten einer repräsentativen Studie
von TNS Infratest unterstützen die Entscheidung der Bundesregierung,
auf erneuerbare Energien umzusteigen.(1) Wie der schonende und
effiziente Umgang mit natürlichen Ressourcen funktionieren kann,
zeigen einige innovative Projekte auf dem Land, die von der Jury des
Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen" prämiert wurden.
Die deutsche Energiewende wird von der Bevölkerung mitgetragen.
Das belegt eine aktuelle Studie von TNS Infratest, bei der 60 Prozent
der Befragten den energiepolitischen Kurswechsel als gut oder sehr
gut einstuften. Die dafür formulierten Ziele sind allerdings
ehrgeizig: Bis 2050 sollen 80 Prozent des deutschen
Bruttostromverbrauchs durch erneuerbare Energien gedeckt werden. 2013
lag der Anteil bei 25,4 Prozent. Ein Rekord. Doch trotz großer
Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien liegen andere Ziele
der Energiewende - darunter die Reduzierung des Kohlendioxidausstoßes
und des Stromverbrauchs - noch in weiter Ferne, wie eine aktuelle
Studie der Beraterfirma McKinsey zeigt.(2) Um diese Ziele zu
erreichen, sind kreative Ideen und Lösungsansätze gefragt: Wie lassen
sich zum Beispiel natürliche Ressourcen künftig noch effizienter und
schonender nutzen?
Chancen für ländliche Räume und Regionen
Gerade ländliche Regionen gewinnen als Schrittmacher der
Energiewende an Bedeutung: "Das Land bietet das ideale Umfeld. In der
Stadt fehlen Raum und Struktur, um Windparks oder Biogasanlagen zu
bauen", sagt Dr. Kurt Rohrig, stellvertretender Leiter des
Fraunhofer-Instituts für Windenergie und Energiesystemtechnik. So
leisten schon heute Gemeinden und Kommunen den weitaus größten
Beitrag zum Gelingen der Energiewende: Ein Großteil der Energie aus
regenerativen Quellen wie Windenergie und Biomasse wird der Deutschen
Energieagentur (dena) zufolge auf dem Land erzeugt. Solche Anlagen
bieten große Chancen für ländliche Räume, ist sich Rohrig sicher:
"Wenn Kommunen in eine Windkraft- oder Biogasanlage investieren,
anstatt für die Strom- und Wärmeversorgung eines überregionalen
Energieversorgers zu bezahlen, bleibt die Wertschöpfung in der
Region." Zudem steige die Akzeptanz von Windrädern oder
Blockheizkraftwerken vor Ort, wenn sie der Gemeinde gehörten oder
Bürger daran beteiligt seien, so der Fraunhofer-Experte.
Kein Wunder, dass solche Selbstversorgerkonzepte mehr und mehr an
Bedeutung gewinnen: Gemeinden wie das niedersächsische Bioenergiedorf
Jühnde zeigen beispielhaft, wie sich Strom und Wärme aus
regenerativen Quellen lokal produzieren und nutzen lässt. Positiver
Nebeneffekt: Der überregionale Netzausbau mit seinem großen Bedarf an
Hochspannungsleitungen ließe sich so reduzieren - wenn auch nicht
verhindern. "Wir brauchen die Übertragungsnetzwerke ebenso wie die
dezentralen Netze", betont Rohrig.
Mehr Informationen zu den "Ausgezeichneten Orten" und das
vollständige Interview mit Dr. Kurt Rohrig unter
http://innovationen-querfeldein.de/interview-kurt-rohrig/
(1) TNS Infratest, Umfrage unter 1.000 Personen, wahlberechtigte
Bevölkerung ab 18 Jahren, Erhebungszeitraum: August bis September
2014
(2) McKinsesy, Energiewende-Index, Status: September 2014
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Datum: 16.10.2014 - 11:17 Uhr
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