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BVR warnt vor hyperaktiver Geldpolitik

ID: 1115202

(ots) - Die Schwäche der europäischen Wirtschaft ist nach
Ansicht des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) nicht auf einen Mangel an Liquidität
zurückzuführen. Die im Frühsommer gestartete geldpolitische Offensive
der Europäischen Zentralbank (EZB) werde daher der Wirtschaft keine
durchgreifenden Impulse geben. BVR-Vorstand Dr. Andreas Martin: "Die
Geldpolitik darf nicht hyperaktiv werden." Mit ihrem Aktivismus
erwecke die Geldpolitik Erwartungen, die sie nicht erfüllen könne.
Das Vertrauen in die Geldpolitik sei ein hohes Gut, das nicht
beschädigt werden dürfe. Außerdem seien mit den von der EZB geplanten
Käufen verbriefter Forderungen (ABS) finanzielle Risiken für die
europäische Notenbank verbunden.

Martin: "Die europäische Wirtschaft braucht eine
Wachstumsstrategie und nicht immer neue geldpolitische Maßnahmen."
Das Potentialwachstum, also die maximale Rate, mit der die Wirtschaft
des Euroraums ohne inflationären Druck expandieren könne, liege
lediglich bei rund 1 Prozent. Auch in Deutschland sei das
Potentialwachstum mit 1,25 Prozent recht bescheiden. Um stärker
wachsen zu können, müssten die geschwächten Volkswirtschaften
modernisiert und Wachstumshemmnisse beseitigt werden. Die
Produktivitätslücke zwischen Europa und den USA vergrößere sich,
anstatt sich wie in vergangenen Jahrzehnten zu schließen.

Der BVR geht davon aus, dass sich die Konjunktur im Euroraum
erholen wird, wenn auch in langsamem Tempo. In 2014 dürfte das
Wirtschaftswachstum leicht unterhalb und in 2015 leicht oberhalb der
Marke von 1 Prozent liegen. Der Preisauftrieb dürfte mittelfristig
leicht zunehmen, aber das geldpolitische Ziel einer Rate von knapp
unter 2 Prozent weiter deutlich unterschreiten. Ein Zeichen für die
allmähliche Verbesserung der Konjunktur sei, dass das




Geldmengenwachstum sich in den vergangenen Monaten auf niedrigem
Niveau leicht erhöht habe.

Der aktuelle Konjunkturbericht des BVR ist im Internet unter
www.bvr.de, Publikationen, Konjunkturberichte abrufbar.



Pressekontakt:
Bundesverband der
Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken - BVR
Pressesprecherin:
Melanie Schmergal
Schellingstraße 4
10785 Berlin
Telefon: (030) 20 21-13 00
Telefax: (030) 20 21-19 05
Internet: www.bvr.de
E-Mail: presse(at)bvr.de


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Datum: 30.09.2014 - 14:20 Uhr
Sprache: Deutsch
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