Glaukom-Forschungspreis 2014 für Professor Norbert Körber / Pionier der Kanaloplastik vom Bundesverband Auge ausgezeichnet / Preisverleihung im Rahmen des DOG-Kongresses in Leipzig am 27.09.2014 (FOTO)
(ots) -
Die gemeinnützige Patientenorganisation Bundesverband Auge e.V.
verlieh an Herrn Professor Dr. med. Norbert Körber (61) vom
Augencentrum Köln, den diesjährigen Glaukom-Forschungspreis 2014 für
seine Pionierarbeit auf dem Gebiet der Kanaloplastik. Der Preis ist
mit EUR 5000 dotiert. Der Jury gehörten an: Prof. Dr. Berthold Seitz
(Homburg/Saar), Prof. Dr. Anselm Jünemann (Rostock) und Prof. Dr.
Jost B. Jonas (Heidelberg). Die Verleihung erfolgte im Rahmen des
112. Kongresses der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG)
am 27.09.2014 in Leipzig. Die Urkunde überreichte der Präsident der
DOG, Prof. Dr. Johann Roider und der Bundesvorsitzende vom
Bundesverband Auge, Dieter Staubitzer (Bild). Die Techniker
Krankenkasse (TK) unterstützte das Projekt aus Mittel der
Selbsthilfeförderung in Höhe von EUR 5000. Das Preisgeld wurde durch
Spenden der Firma Fritz Ruck GmbH in Eschweiler und der Firma
Ergo-Tec GmbH in Wilhelmsdorf, ermöglicht. Über diese großzügige
Unterstützung sind wir außerordentlich froh, weil dadurch auch unsere
ehrenamtliche Arbeit sehr beflügelt wird", so der Vereinsvorsitzende
Dieter Staubitzer.
Die Kanaloplastik ist eine neue Operationsmethode zur Behandlung
des Glaukoms (Grüner Star). Diese Methode wird inzwischen an vielen
Universitäts-Augenkliniken und Privatkliniken bereits angewandt. "Das
für die Patienten sehr schonende Verfahren, führt durch die
Verbesserung und Wiederherstellung des natürlichen Dränagesystems im
Auge zu einer Verminderung des Augeninnendrucks. "Dadurch können die
gefährlichen Druckspitzen im Auge verhindert werden und die Patienten
brauchen weniger oder gar keine Glaukom-Augentropfen mehr um den
Augeninnendruck zu regulieren. Gegenüber herkömmlichen
Glaukomoperationen besteht ein geringeres Risikopotential,
verminderte Narbenbildung und zukünftige Behandlungsalternativen sind
nicht ausgeschlossen ", berichtet Professor Körber.
Glaukom (Grüner Star), unter diesem Begriff ist eine ganze Reihe
von Augenerkrankungen zusammengefasst. Gemeinsames Merkmal ist die
langsame Zerstörung des Sehnervs. Weltweit ist das Glaukom die
zweithäufigste Ursache für Erblindungen. In Deutschland leben rund 1
Million diagnostizierte Glaukompatienten; mindestens eine weitere
Million ist an Glaukom erkrankt, ohne es zu wissen. Das Glaukom
verläuft fast immer schleichend und schmerzfrei. Im Frühstadium wird
die Erkrankung vom Betroffenen nicht bemerkt. Erst wenn die
unheilbare Krankheit schon weit fortgeschritten ist, fällt dem
Betroffenen die Veränderung seines Sehvermögens auf. Was bis dahin an
Sehvermögen eingebüßte wurde, ist unwiederbringlich verloren. Das
Gute: Der weitere Sehverlust kann heute mit modernen Therapien,
Medikamenten und Operationsmethoden meist erfolgreich gestoppt
werden. Früherkennung und die richtige Therapie sind entscheidend.
Der Verein Bundesverband Auge e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, die
Bevölkerung über diese heimtückische Augenerkrankung Glaukom
aufzuklären.
Bei der Kanaloplastik wird ein Mikrokatheter am Hornhautrand in
den Schlemmschen Kanal (Abflusskanal) des Auges eingeführt und dehnt
diesen mit einem Gel auf, d.h. der Schlemmsche Kanal im Auge wird
erweitert. Nach Entfernung des Katheters wird im Kanal ein feiner
Faden gespannt, der dafür sorgt, dass der Kanal offen bleibt. Das
Kammerwasser kann wieder ungehindert abfließen und der
Augeninnendruck normalisiert sich. Der Vorteil der Kanaloplastik
gegenüber herkömmlichen Operationsmethoden besteht darin, dass die
natürlichen Strukturen, d.h. die Abflusswege, im Auge erhalten
bleiben und für den Abfluss besser genutzt werden. Bei den
herkömmlichen Operationsmethoden hingegen wird ein künstlicher
Abfluss unter die Bindehaut geschaffen, was mit mehr Risiken und
Schädigungen für den Patienten verbunden sein kann. Die Kanaloplastik
besticht somit durch die vergleichsweise schnellere Genesung nach dem
Eingriff und somit kürzere Ausfallzeit im Beruf sowie die für Patient
und Arzt bequemere Nachsorge nach dem Eingriff; auch die
postoperativen [nach der Operation] Komplikationen sind im Vergleich
zu andern chirurgischen Verfahren geringer. Die Kanaloplastik kann
als Alternative zu der medikamentösen Behandlung eingesetzt werden.
Lassen sich Patienten medikamentös nicht mehr behandeln, weil sie mit
der Verabreichung überfordert sind oder haben die Medikamente im Lauf
der Zeit ihre Wirkung verloren, kann die Kanaloplastik Abhilfe
schaffen. Auch nach einer nicht erfolgreich verlaufenen herkömmlichen
Operation kann die Kanaloplastik die Erkrankung aufhalten.
Quelle: Augencentrum Köln,
www.lasik-koeln.info/glaukom/kanaloplastik/
Prof. Dr. med. Norbert Körber, FEBO, Facharzt seit 1984, ist seit
1987 mit eigener Praxis als Augenarzt niedergelassen. 1979 Promotion.
1972 - 1978 Medizinstudium. Spezialisierung: Katarakt (grauer
Star)-OP, Glaukom-OP (grüner Star): Kanaloplastik, Refraktive
Chirurgie: Artisan Linse. Prof. Dr. Körber hat seit 1997 Erfahrung
mit der so genannten Viscocanalostomie nach Stegmann, einer
Operations-Methode, die bei Glaukom - Patienten angewendet wird. Er
ist unter den ersten drei Augenarzt-Anwendern dieser Methode in
Deutschland und im internationalen Vergleich sicher unter den
Anwendern mit der längsten Erfahrung nach Prof. Stegmann. Prof. Dr.
Körber, Augenarzt Köln, ist Mitglied der internationalen
Untersuchungsgruppe zur 360°- Kanaloplastik, einer Weiterentwicklung
der Viscocanalostomie. Die 360°- Kanaloplastik zählt ebenfalls zu den
erfolgreichen und zugleich komplikationsarmen Behandlungsmethoden des
Glaukoms und wird im Augencentrum Köln seit 2005 durchgeführt.
Weiterbildung/Wissenschaftliche Tätigkeit: Prof. Dr. Körber ist auf
dem Gebiet der Rheologie und Mikrozirkulation wissenschaftlich tätig;
er hat zu den Themen Cataract-Chirurgie, Refraktive Chirurgie,
Glaukomchirurgie einschließlich einem Kapitel zur Viscocanalostomie
und zur Laser Phakoemulsifikation veröffentlicht. Seit Jahren übt
Prof. Dr. Körber bei Tagungen der ESCRS eine Lehrtätigkeit aus. Er
ist Mitglied der "European Investigator''s Group zur
Viscocanalostomie". Im ambulanten OP-Zentrum des Augenzentrums Köln
leitet Prof. Dr. Körber OP-Kurse mit Live surgery und gibt Tutorien
zur Katarakt-Chirurgie. Seit Februar 2003 ist Professor Dr. Körber
Gastprofessor an der Augenklinik Padua. Mitgliedschaften: Prof. Dr.
Körber ist Mitglied der ESCRS, ASCRS und der int. Society of Glaucoma
Surgery. Er ist im Vorstand und Schatzmeister des BDOC (Bundesverband
deutscher Ophthalmochirurgen) und der VOA Nordrhein (Vereinigung
Operierender Augenärzte in Nordrhein). Im Vorstand der DGII
(Deutschsprachige Gesellschaft für Intraokularlinsen-Implantation und
refraktive Chirurgie) war Prof. Dr. Körber bis 2010. Quelle:
http://www.lasik-koeln.info/augenarzt/
Die DOG ist die medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft für
Augenheilkunde in Deutschland. Sie vereint mehr als 6.300 Ärzte und
Wissenschaftler, die augenheilkundlich forschen, untersuchen und
behandeln. Wesentliches Anliegen der DOG ist es, die Forschung in der
Augenheilkunde zu fördern: Sie unterstützt wissenschaftliche Projekte
und Studien, veranstaltet Kongresse und gibt wissenschaftliche
Fachzeitschriften heraus. Darüber hinaus setzt sich die DOG für den
wissenschaftlichen Nachwuchs in der Augenheilkunde ein, indem sie zum
Beispiel Stipendien vor allem für junge Forscher vergibt. Gegründet
im Jahr 1857 in Heidelberg, ist die DOG die älteste
medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft der Welt. Quelle:
www.dog.org
Der Bundesverband Auge e.V. (vormals Initiative Auge e.V.) kümmert
sich um Betroffene, die hauptsächlich unter chronischen
Augenerkrankungen, wie Glaukom (Grüner Star) und altersbedingte
Makuladegeneration (AMD) leiden. Beide Erkrankungen können die
Sehkraft erheblich einschränken und bei fehlender Behandlung
teilweise zur Erblindung führen. Sie gibt Glaukom- und AMD-
Betroffenen und Angehörigen Tipps und Hilfestellung zum richtigen
Umgang mit der Augenerkrankung und unterstützt die Gründung und
Fortführung von lokalen und regionalen Selbsthilfegruppen in allen
Bundesländern. Der Bundesverband Auge informiert die Bevölkerung über
die Krankheitsbilder der chronischer Augen-erkrankungen und ruft zur
Früherkennung auf. In den Mitglieder-Infos berichtet der Verein über
die aktuellen Entwicklungen aus Wissenschaft und Forschung und
alternative Behandlungsmethoden. Die Interessensvertretung besteht
seit dem Jahr 1999 und ist eine gemeinnützige
Patienten-Selbsthilfeorganisation mit bundesweit rund 1000
Mitgliedern und Selbsthilfegruppen in fast allen Bundesländern. Der
gemeinnützige Verein finanziert sich ausschließlich aus
Mitgliedsbeiträgen, öffentlichen Projektmitteln der Krankenkassen und
freiwilligen Spenden. Er ist berechtigt, Spendenquittungen
auszustellen. Der Vereinssitz ist seit 2013 in Berlin.
Beratungstelefon: 030- 82324 44 (Mo-Do von 10 bis 12 Uhr)
Weitere Informationen unter: www.bundesverband-auge.de
Pressekontakt:
Dieter W. Staubitzer
Mobil: 0157-34042680
staubitzer(at)bundesverband-auge.de
Bundesgeschäftsstelle:
Bundesverband Auge e.V.
Crellestraße 21
10827 Berlin
Tel.: 030- 82324 44
Fax: 030- 82324 22
info(at)bundesverband-auge.de
www.bundesverband-auge.de
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Datum: 29.09.2014 - 14:53 Uhr
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