Ist das noch gut oder muss das weg? / Bookatable-Umfrage: Unsicherheit beim Mindesthaltbarkeitsdatum - zu viele Lebensmittel landen im Müll (FOTO)
(ots) -
Das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Tütensuppe, Fischkonserve & Co.
soll helfen, möglicherweise verdorbene Lebensmittel rechtzeitig
auszusortieren. Aber wie genau nehmen wir es damit und werfen wir
wirklich alles rigoros in die Mülltonne, wenn das
Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist? Und wann genau ist
rechtzeitig? Das Online-Reservierungsportal Bookatable wollte es
wissen und fragte über 800 Verbraucher nach ihren Gewohnheiten. 29
Prozent der Befragten sind sich sicher, dass der Zeitraum auf den
Waren ernst zu nehmen ist und man nach Ablauf auf den Verzehr
verzichten sollte. Die meisten sehen die Dinge allerdings
glücklicherweise etwas gelassener.
Elf Millionen Tonnen Lebensmittel landen jährlich auf dem Müll
Grundsätzlich ist sich die Mehrheit der Befragten einig: Nur weil
ein Lebensmittel nach dem berühmten Aufdruck auf Falz, Boden oder
Rückseite nicht mehr haltbar ist, schmeißen wir noch lange nicht
gleich alles weg. Knapp 58 Prozent der Befragten probieren erst
einmal selbst, bevor Sie den Weg zur Mülltonne antreten. Dennoch
werden laut einer Studie des Bundesministeriums für Ernährung und
Landwirtschaft mehr als elf Millionen Tonnen Lebensmittel jährlich in
Deutschland weggeschmissen. Über die Hälfte davon entfällt auf
Privathaushalte. Auch der Handel entsorgt schnell abgelaufene
Lebensmittel oder jene mit nur noch kurzer Haltbarkeit und nur wenige
geben ihre Waren an soziale Einrichtungen wie Die Tafel.
Informationslücke Mindesthaltbarkeitsdatum
Einer der Gründe für die hohe Lebensmittelverschwendung ist
Unwissenheit. Die Mehrzahl der Verbraucher, knapp 79 Prozent, wissen
nicht, wie das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Waren überhaupt zustande
kommt. Viele haben auch keine Vorstellung davon, wo sie sich darüber
informieren könnten. "Durch diese Informationslücke entstehen auch
immer wieder Missverständnisse über die unterschiedlichen Bedeutungen
von Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum", sagt Achim Müller,
Vorstandsvorsitzender der Hamburger Tafel. "Einzig das
Verbrauchsdatum, das nur auf frischen Produkten wie Fisch oder
Rohmilch zu finden ist, gibt auch tatsächlich den spätesten Zeitpunkt
an, an dem das Produkt verzehrt werden sollte. Im Gegensatz dazu sagt
ein abgelaufenes Mindesthaltbarkeitsdatum nichts über den Zustand der
Lebensmittel aus. Leider führt diese Unwissenheit dazu, dass 29
Prozent der Befragten Produkte mit abgelaufenem
Mindesthaltbarkeitsdatum, die noch völlig in Ordnung sind, sofort
wegwerfen. Das ist eine unglaubliche Verschwendung, die auf Kosten
der vielen Bedürftigen hierzulande geht." Diese Ansicht bestätigt
auch die Umfrage: Lediglich gut 21 Prozent sehen sich ausreichend im
Bilde über die Bedeutungen der Daten. An diese Informationen gelangen
Interessierte beispielsweise auch über die Webseite
www.zugutfuerdietonne.de des Bundesministeriums für Ernährung und
Wirtschaft.
Entscheidend für den Einkauf: Lange Haltbarkeit
Trotz der Unwissenheit sind viele Verbraucher besonders bei
tierischen Produkten wie Fleisch oder Fisch intuitiv skeptisch. 43
Prozent vertrauen hier lieber auf das angegebene Datum. Zehn Prozent
der Verbraucher sind sich dennoch unsicher und essen generell keine
Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum. Auch auf
unsere Kaufentscheidung hat das Mindesthaltbarkeitsdatum einen großen
Einfluss. Fast 58 Prozent geben an, dass sie im Geschäft Daten
vergleichen und dann das Produkt mit der längsten Haltbarkeit wählen.
Durch diese Schmähung von Waren mit kürzerem Haltbarkeitszeitraum,
werfen die Händler viele Waren weg, die eigentlich noch essbar wären.
15 Prozent der Befragten achten immerhin nur bei tierischen Produkten
auf das Datum und 29 Prozent, wenn sie die Lebensmittel auch wirklich
länger lagern wollen. Eine Minderheit von knapp sieben Prozent sieht
es locker und greift ins Regal, ohne dabei auf die Haltbarkeit zu
achten. Über 70 Prozent der Befragten sind sich auch hier einig, dass
ein Mindesthaltbarkeitsdatum oft einen zu geringen Zeitraum erfasst
und dadurch zu viele Lebensmittel weggeworfen werden, die man
eigentlich noch verzehren könnte.
"Die Lebensmittelverschwendung in Deutschland ist nach wie vor ein
wichtiges Thema", sagt Thomas Bergmann, Sales Director bei
Bookatable. "Auch die Gastronomie ist hier gefragt. Eine weitere
aktuelle Bookatable-Umfrage ergab, dass die Gäste die Restaurants in
der Verantwortung sehen die Portionsgrößen nicht zu übertreiben und
lieber einen Nachschlag zu gewähren. So muss weit weniger Essen
weggeworfen werden. Auch sollten Gastronomen viel aktiver Doggy Bags
anbieten, also die Möglichkeit übrig gebliebenes Essen mit nach Hause
zu nehmen. Die meisten Gäste schätzen diesen Service und es würde bei
denen, die sich dabei unwohl fühlen die Hemmschwelle senken."
Pressekontakt:
Nicole Mertz & Gerrit Breustedt
Oseon
040-228 17 00-14 & -15
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Vanessa Luwich
Bookatable GmbH & Co. KG
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vanessa.luwich(at)bookatable.com
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Datum: 24.09.2014 - 13:51 Uhr
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