Zeichen der Versöhnung in schwieriger Zeit / Nachbildung der Käthe-Kollwitz-Skulptur "Die trauernden Eltern" in Rshew/Russland / Feierliche Enthüllung am 20. September, um 10.30 Uhr
(ots) - Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge wird am
kommenden Samstag eine Nachbildung der Skulpturengruppe "Die
Trauernden Eltern" von Käthe Kollwitz in der russischen Stadt Rshew
aufstellen. Dort soll sie an den Gräbern der deutschen und
sowjetischen Gefallenen des Zweiten Weltkrieges als Mahnung gegen
Krieg und Gewalt stehen.
Die zweiteilige Skulptur, mit der Käthe Kollwitz ihre Trauer über
den Verlust ihres Sohnes Peter zum Ausdruck bringt, zählt zu den
bedeutendsten Arbeiten der Künstlerin. Peter Kollwitz fiel im Oktober
1914 in Flandern. 1932 ließ sie die Figurengruppe auf dem
Soldatenfriedhof in Esen-Roggeveld bei Diksmuide aufstellen, wo Peter
begraben war. Als der Volksbund 1956 den Friedhof auflöste und die
Toten nach Vladslo umbettete, wurden auch die Skulpturen versetzt.
Bei Rshew, etwa 200 Kilometer westlich von Moskau, hat der
Volksbund 2002 eine Kriegsgräberstätte für die deutschen Gefallenen
des Zweiten Weltkrieges eingeweiht, die gemeinsam mit den
benachbarten sowjetischen Kriegsgräbern einen Friedenspark bildet.
Unter den Unbekannten auf dem deutschen Friedhof liegt wahrscheinlich
auch der Enkel von Käthe Kollwitz, der 1942 in dieser Region ums
Leben kam und ebenfalls Peter hieß. Er konnte nicht eindeutig
identifiziert werden.
"Die Skulpturengruppe ist mit ihrer bewegenden, nationale Grenzen
sprengenden Darstellung elterlicher Trauer eine eindringliche Mahnung
zum Frieden. Indem wir 100 Jahre nach dem Beginn des Ersten und 75
Jahre nach dem Beginn des Zweiten Weltkrieges die Statuen nach
Russland bringen, wollen wir ausgehend vom Schicksal der Familie
Kollwitz einen symbolischen Bogen zwischen den beiden Weltkriegen
spannen und zugleich zwischen Ost und West. Gerade auch in der
gegenwärtigen Russland-Ukraine-Krise wollen wir ein Zeichen des
Friedens setzen.", sagt Volksbund-Präsident Markus Meckel.
Zur feierlichen Enthüllung der Skulpturen erwartet der Volksbund
eine Reisegruppe von über 40 Teilnehmern aus Deutschland. Vertreter
der regionalen Verwaltung, der deutsche Botschafter Rüdiger Freiherr
von Fritsch, Dr. Gudrun Fritsch, Kuratorin des Käthe-Kollwitz-Museums
Berlin, und Volksbund-Präsident Markus Meckel werden zu den Gästen
sprechen. An der Veranstaltung wirken auch deutsche und russische
Schüler mit.
Die maschinell hergestellte Nachbildung ist wie das Original aus
belgischem Granit, allerdings etwa 10 Prozent größer. Die Statuen
haben ihren Platz vor dem Eingang zum Friedenspark mit Blick über
beide Grabfelder. Auf dem deutschen Teil ruhen heute etwa 26 000
Tote. Peter Kollwitz ruht wahrscheinlich unter den Unbekannten in
Block 10.
Er starb am 22. September 1942 und wurde in Alenino, 18 Kilometer
südwestlich von Rshew, begraben. 2011 exhumierten dort die
Mitarbeiter des Volksbundes 50 Tote und betteten sie nach Rshew um,
unter ihnen wahrscheinlich auch Peter Kollwitz. Er war jedoch nicht
eindeutig zu identifizieren.
Auf dem Weg nach Rshew hat der Volksbund die Skulpturen in
öffentlichen Veranstaltungen an verschiedenen Standorten präsentiert:
am 18. Juni in Diksmuide-Vladslo, wo das Original steht, am 22. Juni
in Gütersloh, der Partnerstadt von Rshew, vom 23. bis 28. Juni in
Berlin, am 2. Juli in Warschau und am 6. Juli in Minsk.
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Datum: 15.09.2014 - 11:11 Uhr
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