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Tierärzte appellieren an Deutsche Reiterliche Vereinigung / Keine Herabstufung der Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln

ID: 1103718

(ots) - Wie erst jetzt bekannt wurde,
beabsichtigt die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in Kürze ihre
derzeit gültigen Anti-Doping- und Medikamentenkontroll-Regeln (ADMR)
den weniger restriktiven Vorschriften der Internationalen
Reiterlichen Vereinigung (FEI) anzupassen. Auch wenn die nationalen
tierschutz- und arzneimittelrechtlichen Vorgaben im Pferdesport
weiterhin einzuhalten sind, ist das Vorhaben der FN aus
tierärztlicher Sicht inakzeptabel. Durch die Möglichkeit der
Anwendung bislang verbotener Substanzen bzw. nicht mehr
einzuhaltender Karenzzeiten besteht die Möglichkeit, dass künftig
Gesundheit und Wohlbefinden der im Wettkampfsport eingesetzten Pferde
beeinträchtigt werden. Krankheitsbedingte Leistungsschwächen und
Schäden der Tiere blieben dann ebenso unbeachtet wie notwendige
Zeiten der Rekonvaleszenz. Darauf verweist der Präsident des
Bundesverbandes Praktizierender Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim
Götz, in einem persönlichen Schreiben an FN-Präsident Breido Graf zu
Rantzau und appelliert an ihn, persönlich dafür Sorge zu tragen, dass
auf eine Herabstufung der ADMR in Anpassung an die FEI-Vorschriften
verzichtet wird. Gleichzeitig hat der bpt die Problematik und die
Position der Tierärzte dem zuständigen Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft zur Kenntnis gebracht.

Vielseitigkeits- und Distanzreiten stehen ohnehin in der
öffentlichen Kritik. Es ist keine Seltenheit, dass Pferde dabei ihr
Leben lassen, wie der aktuelle Fall von den Weltreiterspielen in Caen
wieder einmal zeigt. Medienberichten zufolge soll der Ehemann der
FEI-Präsidentin für rund 20 Dopingfälle in der Ausdauerdisziplin in
den letzten Jahren mitverantwortlich gewesen sein. "Ob die FN vor
diesem Hintergrund wirklich ihre ADMR an die FEI-Regeln anpassen und
so in Verruf geraten will, sollte sie sich gut überlegen", betont




Götz und verweist darauf, dass dies auch im Zuge einer zunehmend
kritischen gesellschaftspolitischen Diskussion um Doping im
Leistungssport äußerst kontraproduktiv wäre.

Nach Auffassung des Tierärzteverbandes würde die FN mit den
geplanten Lockerungen auch von den selbst erarbeiteten und weit
verbreiteten "Ethischen Grundsätzen" für den Pferdesport abweichen.
Wird darin doch der physischen und psychischen Gesundheit des Pferdes
unabhängig von seiner Nutzung oberste Bedeutung eingeräumt und die
Beeinflussung des Leistungsvermögens durch medikamentöse sowie nicht
pferdegerechte Einwirkung des Menschen abgelehnt. "Das unterstützen
wir Tierärzte voll und ganz. Die FN sollte sich selbst treu bleiben
und auf eine Herabstufung der ADMR in Anpassung an die
FEI-Vorschriften verzichten", bekräftigt Götz seinen Appell an den
Reiterverband.



Pressekontakt:
Bundesverband Praktizierender Tierärzte e. V
Referat Kommunikation
Hahnstr. 70
60528 Frankfurt/M.

Ansprechpartner:
Astrid Behr
T. 069/669818-15
Fax 069/669818-55
E-Mail: bpt.behr(at)tieraerzteverband.de


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Datum: 04.09.2014 - 10:53 Uhr
Sprache: Deutsch
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