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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Ecclestone-Prozess

ID: 1092925

(ots) - Der Bestechungsprozess gegen den Formel-1-Chef
Bernie Ecclestone lief am Ende für ihn wie geschmiert. Ein besseres
Urteil hätte sich der dubiose Sportfunktionär nicht wünschen können.
Umgerechnet fast 75 Millionen Euro zahlt Ecclestone, damit der Fall
abgeschlossen ist. Mit Freikaufen habe das nichts zu tun, beteuert
sein Anwalt, aber genau danach sieht es aus. Die Kleinen hängt man,
die Großen lässt man laufen? Nein, so einfach ist es nicht. Erstens
ließ sich Ecclestones Schuld nicht eindeutig belegen, und zweitens
können auch weniger Betuchte vor Gericht die Einstellung eines
Verfahrens erreichen. Ecclestone legt eine Rekordsumme hin, aber arm
macht den 83-Jährigen das keineswegs. 74,5 Millionen Euro sind für
den Engländer nur »Peanuts«, um ein Wort des Ex-Vorstandssprechers
der Deutschen Bank, Hilmar Kopper, aufzugreifen. In jedem Fall muss
er nicht ins Gefängnis - so wie der ehemalige Vorstand der Bayern-LB,
Gerhard Gribkowsky, den Ecclestone bestochen haben soll und der
daraufhin wegen Bestechlichkeit und Steuerhinterziehung verurteilt
worden war. Entscheidend für Ecclestone ist, dass er nach dem
Verfahren als unschuldig gilt. Damit kann er sein Lebenswerk, die
Formel 1, fortführen - bei einer Verurteilung hätte er wohl gehen
müssen, und ein »Held« wäre vom Denkmal gestürzt worden. Für den
alten Mann wäre das ein bitterer, rufschädigender Abschied von seinem
»Baby« Rennsport geworden. Vorstand Donald MacKenzie vom
Formel-1-Mehrheitseigentümer CVC hatte jedenfalls angekündigt: »Wäre
bewiesen, dass Herr Ecclestone irgendetwas auf kriminelle Art und
Weise falsch gemacht hat, würden wir ihn feuern.« Bernie Ecclestone
darf weitermachen und ist doch ein höchst fragwürdiger Held. Er steht
wie Fifa-Präsident Joseph Blatter für mächtige Funktionäre, die aus
Sportarten Gelddruckmaschinen gemacht haben. Der Engländer, ein




Erzkapitalist, Machtmensch, gewiefter Taktiker und Strippenzieher,
entwickelte um eine Rennserie herum ein Kommerzspektakel und einen
Hype, den TV-Sender wie RTL mit ihren Übertragungen noch anheizen.
Wären Michael Schumacher und Sebastian Vettel Bodenturner, würde sie
kaum jemand kennen, aber als Formel-1-Piloten werden sie vergöttert,
weil sie mit halsbrecherischem Tempo vor den Augen des Jetsets durch
Monte Carlo rasten und rasen. Wenn das Geld stimmt, schreckt
Ecclestone auch nicht davor zurück, Rennen an diktatorische Länder
wie Katar und Aserbaidschan zu vergeben. Die Formel 1 ist ein
PS-Spektaktel, in dem einzig und allein das Geld zählt. Ecclestones
Leistung kann man respektieren, ein Vorbild ist er nicht. Das sind
die Menschen, die sich für Arme, Flüchtlinge, Menschenrechte und den
Schutz der Natur einsetzen. Aber in einer Gesellschaft, die das
Spektakel liebt und die Schönen und Reichen bewundert, tauchen die
leider viel seltener in den Schlagzeilen auf als Bernie Ecclestone.



Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Nachrichtenleiter
Andreas Kolesch
Telefon: 0521 - 585261

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Datum: 05.08.2014 - 21:00 Uhr
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