Zur FIFA-WM: DFB, Nutella und die Frage nach sozialer Verantwortung /
Schüler aus NRW fordern von Ferrero Schokolade ohne Kinderarbeit (FOTO)
(ots) -
Für die Schüler der Montessori Haupt- und Sekundarschule
Düsseldorf ging ein Traum in Erfüllung. Nach beharrlichen Anfragen
waren sie am Mittwoch, dem 25.06.2014 in die Zentrale von Ferrero
Deutschland eingeladen. Das Aufeinandertreffen im Besprechungsraum
des Frankfurter Hochhauses hatte etwas von David und Goliath: Aldo
Cristiano, Chefeinkäufer des drittgrößten Schokoladenunternehmens
Europas und neugierige Kinder im Alter von 10 bis 15 Jahren. Im
Gepäck hatten die Schüler die dringende Frage nach dem Ende der
Kinderarbeit in Westafrika. Ihre Hoffnung, wenn der mächtige
Ferrero-Konzern den Kindern hilft, werden die anderen großen
Schokoladenhersteller nachziehen müssen.
Bei belegten Brötchen und Erfrischungsgetränken folgten die jungen
Besucher der professionellen Präsentation von Herrn Cristiano und den
Pressemitarbeiterinnen von Ferrero. Es war erfreulich zu sehen, was
Ferrero im Bereich Nachhaltigkeit verbessern möchte und dass sie der
Kinderarbeit den Kampf ansagen. Als Zeichen des guten Willens wird
Ferrero bis 2016 zehn Prozent der eigenen Produktion als
zertifizierten Fairtrade-Kakao einkaufen. Das ist neu in der langen
Unternehmensgeschichte. Schokofair begrüßt diese Entscheidung, weil
sie den Konsumenten zeigt, dass ihr Wunsch nach fairen Waren ernst
genommen wird und auch Ferrero gegen Kinderarbeit ist. Denkbar, dass
das Einlenken der Industrie nicht zuletzt auch den Erfolg der vielen
Initiativen für den fairen Handel und auch der Schüler AG bestätigt.
Mit dem Slogan "Schokofair - Stoppt Kinderarbeit" hatte die Idee
der Schüler Arbeitsgemeinschaft im Herbst 2009 erstmals das
Klassenzimmer verlassen. Seitdem setzen sich die Schüler unermüdlich
für das Recht von hunderttausenden gleichaltrigen Kindern ein, die
nicht zu Schule gehen können, weil sie auf Kakaoplantagen in
Westafrika schuften müssen. Für ihr Engagement wurde Schokofair 2012
mit dem WDR Kinderrechtepreis ausgezeichnet, 2013 zum UNICEF Junior
Botschafter gewählt und gewann 2014 den Fairtrade Award. Die Liste
der Schokofair Unterstützer ist bereits lang und reicht von
sportlichen Größen wie Dirk Nowitzki bis hin zu großen Denkern wie
Helmut Schmidt. Und auch die Verbraucher geben Schokofair Recht und
sind nach einer Umfrage der Schüler bereit, die notwendigen 2 Cent
mehr je Tafel für "kinderschonende Schokolade" zu bezahlen.
Während der Besprechung mit dem Schokoladenriesen Ferrero waren
die Kinder sichtlich aufgeregt. Doch die Behauptung, dass man
Kakaobauern nur mithilfe einer Steigerung ihrer Erträge gerechter
entlohnen könne, wollten die Schüler nicht gelten lassen. Den
Vergleich mit den Zuwächsen in der industriellen Produktion von
Weizen (60%) hielten sie für wenig schlüssig und ökologisch
bedenklich. Am Ende hatte Schokofair noch ein Gastgeschenk für
Ferrero vorbereitet. Frederic Balzer (14) nahm allen Mut zusammen und
stellte dem Führungspersonal von Ferrero seine eigene Marketingidee
vor: "Kinderschokolade" so Frederic, "sollte die Schokolade sein,
welche die Kinder überall auf der Welt glücklich macht." Dabei zeigte
er bunte Bilder von zufriedenen Kindern vieler Nationen und Beispiele
dafür wie die Werbung Menschen schwarzer und weißer Hautfarbe
vereint. Zur Überraschung aller führte Frederic noch einen alten
Ferrero-Werbespot vor, der verspricht, dass Schokolade Kinder und
Eltern glücklich macht. Frederic findet, der geschützte Markenname
Kinderschokolade verpflichtet Ferreo, ein besonderes Vorbild im Kampf
gegen Kinderarbeit zu sein.
Schokofair meint, dass der Hersteller von Kinderschokolade eine
Führungsrolle im Kampf gegen die tägliche Ausbeutung von Kindern
übernehmen sollte. Ferrero sieht es anders: "Wir sind ein
Schokoladenhersteller und machen Schokolade", hieß es am Ende
trocken.
Die Kinder der Düsseldorfer Schulen waren sichtlich enttäuscht vom
mangelnden Mitgefühl in der Geschäftswelt. Auf der langen Fahrt nach
Hause war Kasimir (10) klar, dass ihm Nutella "emotional nicht mehr
schmecken würde". Der große Zuspruch auf der Facebook-Seite macht den
Kindern Mut. Stellvertretend für die Einträge dieser: "Ihr habt das
toll gemacht, bis in die Firmenzentrale. Für die Unternehmen gibt es
wohl noch einiges zu tun. Aber mit Eurer Hilfe schaffen die das ;-)
Weiter so!" Genau das nimmt sich Schokofair vor und plant nach den
Sommerferien den Besuch einer Kakaoplantage in Ghana. Neben Ferrero
bietet Schokofair allen Schokoladenfirmen ihre Hilfe an, um
Schokolade herzustellen, die nicht von der Kinderarbeit profitiert.
Pressekontakt:
SchokoFair - Stoppt Kinderarbeit!
Begleitender Projektlehrer Bernd Kowol
Telefon: +49 (0) 177 3193349| bernd.kowol(at)montessori-hs.de
Verantwortlich:
Städtische Montessori-Hauptschule
und Städtische Sekundarschule Düsseldorf
Lindenstraße 140 | 40233 Düsseldorf
Rektor Ingo Meyer und Rektorin Birgit Planken
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Datum: 07.07.2014 - 12:35 Uhr
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