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Mittelstand blickt skeptischer in die Zukunft

ID: 1081073

(ots) -

- KfW-ifo-Mittelstandsbarometer mit dritter Klimaeintrübung in
Folge
- Großunternehmen: aktuelle Lage besser, Erwartungen deutlich
schlechter
- Nur im Einzelhandel zeigt der Stimmungstrend noch aufwärts

Das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer verzeichnet im Juni einen
Rückgang des mittelständischen Geschäftsklimas von 1,8 Zählern auf
nun 17,7 Saldenpunkte. Doch auch nach dem aktuellen Rückgang - dem
dritten in Folge - ist die Stimmung unter den Mittelständlern damit
noch immer überdurchschnittlich gut. Die kleinen und mittleren
Unternehmen in Deutschland spüren allerdings die nachlassende
Wachstumsdynamik und blicken mit etwas mehr Skepsis auf ihre
künftigen Geschäfte.

Beide Klimakomponenten geben im Vormonatsvergleich nach:

- Die Lageurteile verlieren 2,7 Zähler auf 25,6 Saldenpunkte.
- Die Erwartungen trüben sich moderat um 1,0 Zähler auf 9,6
Saldenpunkte ein.

"Das Juni-Ergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers stützt unser
Konjunkturbild: Wir erleben eine Normalisierung der Drehzahl, aber
kein Abwürgen des Konjunkturmotors", sagt Dr. Jörg Zeuner,
Chefvolkswirt der KfW. Nach dem starken Wachstum von 0,8 % zu
Jahresbeginn seien im weiteren Verlauf Quartalsraten von nur noch 0,3
bis 0,5 % zu erwarten. "Dank des Katapultstarts in das Jahr reicht
das noch für ein Realwachstum von 2,0 % im Gesamtjahr 2014", so
Zeuner.

Im Gegensatz zum Mittelstand zeigt sich bei den Großunternehmen im
Juni ein differenziertes Klimabild: Einerseits bewerten sie ihre
aktuellen Geschäfte spürbar besser als im Mai (+2,0 Zähler auf 25,5
Saldenpunkte) und schließen damit erstmals seit April 2012 wieder zu
den Mittelständlern auf. Andererseits verschlechtern sich ihre
Erwartungen auf ein Zehnmonatstief (-5,7 Zähler auf 7,1




Saldenpunkte). Dadurch wird auch das Geschäftsklima der
Großunternehmen insgesamt ins Minus gedrückt (-1,9 Zähler auf 16,4
Saldenpunkte).

"Offenbar befürchten die exportstarken Großunternehmen, dass die
gerade begonnene zaghafte Erholung der Weltwirtschaft von den
geopolitischen Spannungen in der Ukraine und nun verstärkt auch im
Irak schon wieder ernsthaft beschädigt werden könnte - zumal auch die
Stabilisierung in Europa noch auf sehr wackeligen Füßen steht und
über die Verteilung der Kosten der Energiewende weiter mit der
Europäischen Kommission gestritten wird", kommentiert
KfW-Chefvolkswirt Zeuner.

Die Sorge um die offene außenwirtschaftliche Flanke zeigt sich
auch beim Blick auf die Branchenindikatoren, besonders akzentuiert im
Dreimonatstrend: Die Stimmung in der global agierenden Industrie
kühlt sich in beiden Unternehmensgrößenklassen spürbar ab, das Klima
im Großhandel als Mittler zwischen Außen- und Binnenwirtschaft bleibt
zumindest bei den großen Firmen der Branche knapp stabil. Einzig das
Einzelhandelsklima ist in beiden Größensegmenten gegenüber dem ersten
Quartal konsistent im Plus. Das passt zum Revival des privaten
Konsums als neue Wachstumsstütze, beflügelt durch
Beschäftigungsaufbau und deutlich mehr Reallohn. Eine Ausnahme in der
Binnenwirtschaft ist der Bau, der im Quartalsvergleich deutlich
nachgibt. Hier dürfte jedoch nur ein witterungsbedingter Sondereffekt
aufgrund des sehr milden Winters den soliden Trend überdecken.

Das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer steht unter:
www.kfw.de/mittelstandsbarometer zum Download zur Verfügung.



Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Christine Volk
Tel. +49 (0)69 7431 3867, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: presse(at)kfw.de, Internet: www.kfw.de

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Datum: 07.07.2014 - 10:53 Uhr
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