Die Armen investieren, die Reichen sparen ... / Deloitte-Report zur weltweiten Rüstungsindustrie zeigt tiefgreifende Veränderungen
(ots) - Laut Deloitte "Global Defense Outlook
2014" werden die weltweiten Verteidigungs- und Rüstungsausgaben
weiter steigen - aber (fast) nur in aufstrebenden Ländern. In
wohlhabenden Staaten sind sie hingegen rückläufig. Letztere stehen
durch die Staatsdefizite unter massivem Sparzwang, während
aufstrebende Staaten häufig ein größeres Wachstum vorweisen können -
und dies für Investitionen in Rüstung nutzen. Schon 2015 werden die
Militärausgaben Chinas die Aufwendungen von Deutschland, Frankreich
und Großbritannien übersteigen. China und Russland werden mehr
ausgeben als die komplette EU. Noch sind die Verhältnisse klar: Die
USA investierten 2013 mehr in Rüstung als die nachfolgenden acht
Nationen zusammen - Tendenz jedoch sinkend. Insgesamt identifiziert
der Report vier Staatengruppen: sogenannte "Spender" mit niedrigem
Pro-Kopf-Einkommen, "Economizer" mit ebenfalls niedrigem
Pro-Kopf-Einkommen sowie Spender und Economizer mit jeweils hohem
Pro-Kopf-Einkommen.
"Die Lage in der Ukraine, die Spannungen zwischen Japan und China
sowie die Kämpfe im Nahen Osten beeinflussen die Entwicklung genauso
wie die Diskussion in den USA um notwendige oder vermeidbare
Militärausgaben. Bei der Rüstungsfrage ist die Welt im Umbruch -
wohin die Reise geht, muss sich noch zeigen. Der Report analysiert
die Länder und ihre Rüstungspolitik auch aus einer makroökonomischen
Perspektive", kommentiert Michael Hessenbruch, Partner Aerospace &
Defense bei Deloitte.
Anteil an den weltweiten Rüstungsausgaben 2013
35% 25% 18% 8% 6%
USA China, Großbritannien, Israel, Irak,
Russland, Deutschland, Spanien, Schweden,
Saudi-Arabien, Indien, Brasilien Kolumbien, Griechen-
Frankreich, Italien, Südkorea, Taiwan, land,
Japan Australien, VAE, Niederlande, Kuweit,
Kanada, Türkei Algerien, Thailand,
Iran, Polen, Ukraine,
Singapur,Oman, Schweiz,
Indonesien, Chile,
Pakistan, Belgien,
Mexiko, Angola,
Norwegen Argentinien,
Südafrika,
Portugal,
Malysia,
Dänemark,
Venezuela,
Ägypten,
Marokko,
Aserbeid-
schan,
Finnland
USA bestreiten weiterhin ein Drittel der weltweiten Ausgaben
Die USA geben nach wie vor am meisten für Rüstung aus. Sie
bestreiten mit 35 Prozent mehr als ein Drittel aller Ausgaben
weltweit. Die nächstplatzierten fünf Nationen China, Russland,
Saudi-Arabien, Frankreich und Japan kommen zusammen auf ein Viertel.
Deutschland findet sich in der Gruppe der zehn Länder mit zusammen 18
Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben.
Der "Westen" rüstet ab - die anderen nicht
Die Tendenz innerhalb der Top 50 (stellen zusammen 92% der
weltweiten Rüstungsausgaben) sind unterschiedlich. So reduzieren die
europäischen Nationen und Amerika ihre Rüstungsetats, während China,
Russland und Saudi-Arabien deutlich mehr Geld aufwenden. China
steigerte seine Ausgaben zwischen 2008 und 2013 um 60 Mrd. USD,
Russland um 21 Mrd. und Saudi-Arabien um 16 Mrd. Die USA sparten im
gleichen Zeitraum hingegen 53 Mrd. USD ein. Insgesamt haben 29 der
Top-50-Staaten ihre Rüstungsausgaben in den vergangenen Jahren
erhöht.
Verlagerung in den Cyberspace
Die aktuelle Dynamik bei den Rüstungsausgaben resultiert vor allem
aus geopolitischen Faktoren. Konventionelle Konflikte scheinen für
die Industrienationen an Bedeutung verloren zu haben, der "Krieg
gegen den Terror" fordert andere Instrumente. Aber auch die
Verlagerung der Aggressionen in den Cyberspace erfordert
Investitionen in Intelligence-Kapazitäten. Bei der Finanzierung
stehen die Industrieländer aber unter Druck, während sich
aufstrebende Nationen mit ihren höheren Wachstumsraten verstärkt um
den Aufbau einer eigenen Rüstungsindustrie und Verteidigungskapazität
bemühen.
"Spender" und "Economizer"
Der Report unterscheidet zwischen vier Kategorien von Staaten:
Solche mit niedrigem (< 30.000 USD) und hohem (> 30.000 USD)
Pro-Kopf-Einkommen sowie zwischen sogenannten Ecomomizern (Anteil der
Rüstungsausgaben am BIP < 2%) und Spendern (> 2%). Insgesamt 16 der
Top-50-Nationen sind Spender. Die Nationen mit höherem Einkommen
haben ihre Ausgaben seit 2008 durchschnittlich um rund 8 Prozent
gekürzt, die Spender unter den Niedrigeinkommen-Nationen dagegen um
38 Prozent erhöht, die Economizer immerhin noch um 21 Prozent.
Verschiedene Wege, ein Ziel
Trotz vieler Gemeinsamkeiten zeigen sich auch Unterschiede in den
jeweiligen Kategorien. So versuchen einige Spender mit hohem
Einkommen weiterhin, trotz Sparzwang ihre teilweise ehrgeizigen
Programme zu finanzieren. Economizer aus derselben Gruppe, zu denen
auch Deutschland gehört, stoßen strukturelle Reformen an, um ihre
Handlungsfähigkeit zu erhalten. Spender mit niedrigerem Einkommen
setzen nahezu durchweg auf Expansion, während die Economizer aus
dieser Gruppe verstärkt einen Return on Investment durch den Export
ihrer Rüstungsgüter anstreben.
"Der Report zeigt drei Punkte, wie die Länder den
Herausforderungen adäquat begegnen können: adaptieren, kooperieren
und intelligent investieren. Adaptieren bedeutet, sich sowohl auf die
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen als auch auf die veränderte
Bedrohungslage einzustellen. Hierbei können Kooperationen eine
wichtige Rolle spielen. Letzten Endes kommt es aber darauf an, die
Mittel für wirklich wichtige Investitionen zu sichern - das gilt für
Länder aus allen aufgeführten Kategorien", ergänzt Michael
Hessenbruch.
Den kompletten Report finden Sie unter http://ots.de/U53dT zum
Download.
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Datum: 27.06.2014 - 10:06 Uhr
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