Niedrige Energiekosten in den USA locken Chemie- und Stahlunternehmen aus Europa (FOTO)
(ots) -
Günstige Preise für Öl und Gas machen eine Produktion in den USA
für energieintensive Industrien aus Deutschland immer attraktiver.
Unternehmen wie Bayer, BASF und Wacker Chemie expandieren bereits
stärker in die Vereinigten Staaten oder prüfen
Investitionsmöglichkeiten in Amerika, ebenso europäische
Stahlunternehmen wie ArcelorMittal und Voestalpine. Ein Anreiz für
die deutsche Chemiebranche, ihre Produktion zu verlagern, ist der
rund 60 Prozent günstigere US-Gaspreis. Niedrige Energiekosten sollen
die amerikanische Industrie wieder wettbewerbsfähig machen und die
Arbeitslosenquote verringern.
Umfeld für energieintensive Industrien bleibt in den USA günstig
Jüngste Erhebungen von KPMG zeigen, dass die Energiepreise in den
USA mittelfristig niedrig bleiben dürften und für Branchen mit hohem
Energiebedarf aus Europa ein günstiges Produktionsumfeld beibehalten
wird. So bleibt Erdgas aus unkonventionellen Quellen laut dem "KPMG
Outlook 2014" weiter günstig. Nach Angaben der amerikanischen
Energiebehörde EIA sorgt die ausgebaute Förderung dafür, dass die
Vereinigten Staaten etwa bis zum Jahr 2017 vom Erdgasimporteur zum
Nettoex¬por¬teur werden. Ab diesem Zeitpunkt werde die einheimische
Förderung den Verbrauch übersteigen.
Raffineriekapazitäten in den USA steigen
Außerdem glauben laut dem "KPMG Energy Industry Outlook Survey
2014" knapp drei Viertel der befragten Experten an einen unabhängigen
US-Energiesektor bis 2030 - 11 Prozentpunkte mehr als im Jahr zuvor
(62 Prozent) und 21 Prozentpunkte mehr als 2012 (52 Prozent).
Parallel zur steigenden Förderung von Schiefergas und -öl in den USA
erhöhen sich auch die US-Raffineriekapazitäten spürbar. Günstige
Energie und niedrige Rohstoffpreise sowie das seit 1973 bestehende
Exportverbot für US-amerikanisches Rohöl sind die wesentlichen Gründe
für diese Entwicklung. Dieses steigende Angebot drückt auf die
Gewinnmargen im europäischen Downstreamgeschäft.
"Ein weiterer Indikator für die fortschreitende
Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Mineralölindustrie ist die
allmähliche Verringerung der Kaufpreisspanne zwischen der
US-amerikanischen Erdöl-Referenzsorte West Texas Intermediate (WTI)
und seinem europäischen Pendant Brent", kommentiert Michael Salcher,
Partner und Head of Energy & Natural Resources bei KPMG. Als eine
weitere Auswirkung der Entwicklungen im US-amerikanischen
Raffineriemarkt sieht er konstante Kraftstoffpreise: "Der
Kapazitätsausbau in den USA gepaart mit einem Überangebot auf dem
europäischen Markt sollte mittelfristig für stabile Preise an
Deutschlands Zapfsäulen sorgen - vorausgesetzt die globalen
Rahmenbedingungen bleiben gleich."
Link zum "KPMG Outlook 2014" (Dokument in englischer Sprache):
http://ots.de/R1dCb
Zur Person:
Michael Salcher ist Partner im Bereich Transactions &
Restructuring und beschäftigt sich mit Planungs- und Bewertungsfragen
im Energiesektor. Als Head of Energy & Natural Resources für
Deutschland bei der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft
KPMG leitet er gemeinsam mit seinem Partnerkollegen Manfred Hannich
zudem das im Frühjahr 2014 gestartete KPMG Global Energy Institute
EMEA in Berlin - ein Think Tank zur Lösung von Problemstellungen rund
um das Zukunftsthema Energie.
Michael Salcher steht Ihnen für Rückfragen zum "KPMG Outlook 2014"
und für vertiefende Interviews gern zur Verfügung.
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Sarah Stevens
fischerAppelt, advisors GmbH
SSt(at)fischerappelt.de
069/427 26 16 - 837
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Datum: 11.06.2014 - 15:25 Uhr
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Chemische Industrie
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