Chinesischer Markt für Kühlkettenlogistik wächst bis 2017 um 25 Prozent jährlich
(ots) -
- Bis 2017 wird die Kühlkettenlogistik in China ein Marktvolumen
von rund 470 Milliarden Yuan erreichen
- B-to-B-Geschäft ist führend; doch die starke Verbreitung des
E-Commerce beflügelt auch das B-to-C-Segment der Logistik
- Schwache Gewinnmargen und mangelnde Bereitschaft der Kunden,
mehr zu zahlen, setzen die Profitabilität der Branche unter
Druck - Kosten stehen im Fokus
- Mehrwertdienste und Lösungen aus einer Hand bieten neue
Geschäftsmöglichkeiten
Die Nachfrage nach Dienstleistungen im Bereich der
Kühlkettenlogistik nimmt in China stark zu. So erwarten die Experten
von Roland Berger Strategy Consultants bis 2017 ein
durchschnittliches Wachstum von 25 Prozent pro Jahr. Rund 470
Milliarden Yuan wird voraussichtlich das Geschäftsvolumen dieser
Branche in China im Jahr 2017 betragen. "Das rasante Wachstum der
Kühlkettenlogistik in China wird den Marktakteuren in Zukunft
hervorragende Chancen bieten", sagt Roland Berger-Partner Martin
Streichfuss. "Andererseits werden Logistikunternehmen neue
Herausforderungen bewältigen müssen, die sich aus dem veränderten
Markt ergeben."
Die wichtigste Warengruppe für die Kühlkettenlogistik werden nach
wie vor Agrarprodukte sein. Doch aufgrund der steigenden Nachfrage
sowie der Verbesserung der Kühlkettentechnologie gewinnen auch
Meeresfrüchte und Obst deutlich an Gewicht. Auf Tiefkühlkost,
Molkereiprodukte und Fleisch entfallen zwar nur geringe Marktanteile,
sie bieten aber in Zukunft ebenfalls hohes Wachstumspotenzial.
Außerdem spielen pharmazeutische Produkte eine immer größere Rolle;
vor allem Impfstoffe, Blutprodukte und Diagnostika werden künftig
wichtige Wachstumstreiber sein.
B-to-C-Geschäft gewinnt an Bedeutung
Das B-to-B-Geschäft wird auch in Zukunft den größten Teil des
Kühlkettenlogistikmarkts abdecken. Doch die zunehmende Verbreitung
des E-Commerce verleiht auch dem B-to-C-Bereich der
Kühlkettenlogistik neue Impulse. Belief sich dieser Markt im Jahr
2012 noch auf rund 400 Millionen Yuan, so rechnen die Experten, dass
er aktuell um bis zu 120 Prozent pro Jahr wächst.
An dieser rasanten Entwicklung des B-to-C-Marktes für Frischwaren
sind verschiedene Marktakteure beteiligt, die über ihre eigenen
Branchengrenzen hinweg arbeiten: Online-Plattformen, die
Frischprodukte anbieten, Kühlkettenlogistikunternehmen sowie
Lebensmitteleinzelhändler. "Alle wollen diesen vielversprechenden
Markt für sich erschließen", sagt Roland Berger-Partner Sarna Yeung.
"Dadurch entsteht eine neue Wettbewerbslandschaft: Online-Handel und
Logistik sind immer enger miteinander verzahnt. Neue Geschäftsmodelle
sind hier zu erwarten."
Vor allem Mehrwertdienste im Logistikbereich bieten spannende
Möglichkeiten. So sind einige Unternehmen bereits bemüht,
Lieferketten einzubinden, um sich als umfassende
Kühlkettenlogistikanbieter zu etablieren. Denn Logistiklösungen aus
einer Hand sind immer öfter gefragt.
Kostendruck steigt
Die rasche Entwicklung des Kühlkettenlogistikmarkts hat aber auch
die Schattenseiten dieser Branche ans Tageslicht gebracht. An erster
Stelle steht dabei das Problem der Profitabilität des Geschäftes,
denn chinesische Verbraucher sind nach Einschätzung der Roland
Berger-Experten nicht bereit, für die Kühlkettenlogistik mehr zu
zahlen. Um profitabel zu wirtschaften, sind Anbieter daher gezwungen,
auf die Kostenentwicklung zu achten - zumal die Gewinnmargen der
Branche ziemlich schmal sind. Innovative Geschäftsmodelle mit einem
hohen Mehrwert für die Kundschaft sind hier notwendig, um der Branche
eine Zukunft zu garantieren, prognostiziert Sarna Yeung.
Wichtig ist außerdem eine stärkere Unterstützung durch die
chinesische Politik. Denn unzureichende Anlagen und der Mangel an
standardisierten Verpackungen behindern die Entwicklung der
Kühlkettenlogistik. "Anlagenhersteller, Logistikdienstleister,
Distributoren und auch Lebensmittelproduzenten sollten in Zukunft
viel enger zusammenarbeiten, um dieser wichtigen Branche neue Impulse
zu verleihen", sagt Streichfuss.
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Datum: 05.06.2014 - 10:33 Uhr
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