Sparda-Studie "Wohnen in Deutschland": Zwei von drei Haushalten könnten in eigenen vier Wänden wohnen
(ots) -
- Wohneigentum ist in Deutschland immer noch erschwinglich -
Durchschnittlich kostet ein Einfamilienhaus in Deutschland fünf
Jahres-Nettoeinkommen eines Haushalts
- Einige wirtschaftlich starke Landkreise wie Dingolfing-Landau und
Fulda in Westdeutschland oder Ilm-Kreis in Ostdeutschland besonders
attraktiv
- Verband fordert Senkung der Erwerbsnebenkosten
- Altersgerechtes Wohnen wird oft unterschätzt
Nur die Hälfte der Deutschen wohnt in den eigenen vier Wänden.
Deutlich mehr (69 Prozent) finden, dass sich Wohneigentum lohnt - und
zwei von drei Haushalten könnten es sich auch leisten. Zu diesem
Ergebnis kommt die Sparda-Studie "Wohnen in Deutschland", die von dem
Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos AG und dem Institut für
Demoskopie Allensbach (IfD) erstellt wurde. Die Studie zeigt zudem,
wo Eigenheime relativ wertstabil und günstig sind. Prof. Dr. Joachim
Wuermeling, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Sparda-Banken,
fordert, dass die in der Untersuchung ermittelten Hürden für den
Eigentumserwerb abgebaut werden. Denn: "Mieter zu Eigentümern zu
machen, ist der Königsweg zur Bekämpfung von Wohnungsmangel."
Durchschnittlich zahlen Käufer in Deutschland fünf
Jahres-Nettoeinkommen eines Haushalts für ein Einfamilienhaus, also
rund 223.000 Euro. Die Preisspanne für Einfamilienhäuser reicht von
2,5 Jahres-Nettoeinkommen pro Haushalt im oberfränkischen Wunsiedel
im Fichtelgebirge bis 10,6 Jahres-Nettoeinkommen im Landkreis
München, mit besonders hohen Kaufpreisen in Starnberg. In den zehn
größten Städten kosten Einfamilienhäuser zwischen 4,3 (Bremen) und
9,4 (Stadt München) Jahres-Nettoeinkommen. Unter den Landkreisen in
Westdeutschland ist das Verhältnis von regionaler Zukunftsfähigkeit
und Erschwinglichkeit der Einfamilienhäuser in Landkreisen wie
Dingolfing-Landau (4,1) oder Fulda (4,1) besonders attraktiv. In
Ostdeutschland schneidet beispielsweise der Ilm-Kreis (4,2) gut ab.
Motive für Eigenheim
"Das Leben in den eigenen vier Wänden steigert das Wohlbefinden",
so Wuermeling. "Unsere Studie zeigt, dass 95 Prozent der
Eigenheimbesitzer mit ihrer Wohnsituation zufrieden sind. Bei den
Mietern sind es nur 74 Prozent." Die meisten Befragten (74 Prozent)
geben als Grund für den Immobilienerwerb den Wunsch an, im eigenen
Zuhause leben zu können. Weitere wichtige Kaufmotive sind
Gestaltungsfreiheit, Sicherheit vor Kündigung und der Beitrag zur
Altersvorsorge (jeweils 70 Prozent). Die derzeitige Niedrigzinsphase
sieht jeder Zweite (48 Prozent) als geeigneten Zeitpunkt, preiswert
eine Immobilie zu finanzieren. Allerdings fühlen sich fast genauso
viele (56 Prozent) nicht gut über staatliche Förderangebote
informiert.
Hindernisse abbauen
Gegen den Kauf von Wohneigentum sprechen vor allem finanzielle
Einschränkungen (56 Prozent) und hohe Kosten wie der Kaufpreis (52
Prozent) und die Erwerbsnebenkosten (33 Prozent). Maklergebühren,
Notarkosten und Grunderwerbssteuer sowie die Grundsteuer machen
Wohneigentum teuer. "Vor allem die Senkung der Erwerbsnebenkosten,
die derzeit rund 10 Prozent des Kaufpreises ausmachen, würde das
Eigenheim für einen größeren Verbraucherkreis attraktiv machen. Das
würde auch das Problem der Ortsbindung mildern, da bei einem Verkauf
wegen Ortswechsel dieser Aufwand zurzeit unwiederbringlich verloren
geht", so Wuermeling.
Kompetente Beratung wichtig
Für viele Menschen ist der Immobilienkauf die Investition ihres
Lebens. Da ist kompetente Beratung besonders wichtig. 37 Prozent der
Befragten vertrauen in dieser Situation auf die
Genossenschaftsbanken, zu denen auch die Sparda-Banken gehören.
"Unsere Kunden honorieren, dass wir sie umfassend beraten, faire
Konditionen bieten und ihnen nichts aufdrängen. An erster Stelle
steht für uns stets die langfristige Partnerschaft. Grundlage dafür
ist ein enges Vertrauensverhältnis - gerade in der Baufinanzierung.
Schließlich profitiert auch der Kunde davon, wenn wir gemeinsam
feststellen, dass aufgrund der finanziellen Situation jetzt nicht der
richtige Zeitpunkt für den Eigentumserwerb ist", sagt Wuermeling.
Thema "Altersgerechtes Wohnen" wird unterschätzt
Altersgerechtes Wohnen bzw. die Anpassung an altersgerechte
Wohnanforderungen sind eine wachsende, aber weitgehend unterschätzte
Herausforderung für Mieter, Vermieter und Eigenheimbesitzer. Bereits
jeder Zehnte in Deutschland gehört zur Altersgruppe der über
75-Jährigen. Bis 2030 wird deren Anteil weiter um 47 Prozent
zunehmen. Fast jeder Zweite (48 Prozent) in Deutschland möchte im
Alter in einer eigenen Wohnung mit Pflegedienst leben. 70 Prozent der
über 50-Jährigen wohnen jedoch nach eigenen Angaben noch nicht
altersgerecht. Und nur 23 Prozent der Deutschen achten beim Kauf der
Immobilie auf den altersgerechten Ausbau oder die spätere Möglichkeit
dafür.
Über die Studie
"Wohnen in Deutschland" ist eine Studie des Verbandes der
Sparda-Banken e.V., die von dem Wirtschaftsforschungs- und
Beratungsunternehmen Prognos AG in Kooperation mit dem Institut für
Demoskopie Allensbach 2013 zum ersten Mal in dieser Form durchgeführt
wurde. Insgesamt 1.851 Personen wurden im Oktober und November 2013
für die Studie zu den Themen aktuelle Wohnsituation, Eigentumserwerb
und altersgerechtes Wohnen befragt. Die Ergebnisse aus der
persönlichen Befragung wurden mit ausgewählten
Wohnungsmarktindikatoren (u. a. Statistisches Bundesamt) sowie dem
Prognos Zukunftsatlas Regionen 2013 ergänzt. Dieser erfasst die
Zukunftschancen aller 402 Kreise und kreisfreien Städte in
Deutschland anhand verschiedener Indikatoren wie beispielsweise
Demografie und Arbeitsmarkt. Die Ergebnisse der Studie werden in
einer nationalen Ausgabe vom Verband der Sparda-Banken e.V. und in
zwölf ergänzenden regionalen Ausgaben von den einzelnen Sparda-Banken
veröffentlicht.
Über den Verband der Sparda-Banken e.V.
Die Gruppe der Sparda-Banken besteht aus zwölf wirtschaftlich und
rechtlich selbständigen Sparda-Banken in Deutschland sowie mehreren
Service-Gesellschaften wie der Sparda-Datenverarbeitung eG und der
Sparda-Consult Gesellschaft für Projekt- und Innovationsmanagement
mbH. Mit insgesamt über 3,4 Mio. Mitgliedern und rund vier Mio.
Kunden gehören die Sparda-Banken zu den bedeutendsten Retailbanken in
Deutschland. Die Sparda-Banken sind als genossenschaftliche Banken
Mitglied im Bundesverband der Deutschen Volksbanken und
Raiffeisenbanken (BVR) und Teil der genossenschaftlichen
FinanzGruppe.
Pressekontakt:
Isabelle Drexler
Public Affairs
Verband der Sparda-Banken e.V.
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Datum: 04.06.2014 - 11:30 Uhr
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