Ukraine-Krise schwächt Wirtschaftsleistung im Osten
(ots) -
- Osteuropäische Firmen kämpfen mit Liquiditätsengpässen
- Stabiler Cash-Flow grösste Herausforderung
Laut Prognose des Kreditversicherers Atradius wird sich das
Wirtschaftswachstum in Osteuropa 2014 aufgrund der Ukraine-Krise
verlangsamen. Das reale Bruttoinlandsprodukt wird in diesem Jahr nur
noch um 1,7% zulegen. 2013 lag es bei 2%. Das Risiko von
Unternehmensausfällen ist 2014 weiter gegeben - allerdings auf einem
niedrigen Niveau.
Andreas Tesch, Chief Market Officer von Atradius, erklärt:
"Während die angespannte Situation in der Ukraine das
Bruttoinlandsprodukt in Osteuropa insgesamt voraussichtlich auf 1,7%
schrumpfen lässt, sieht die Prognose für die Tschechische Republik,
Ungarn und Polen mit über 2% besser aus. Die engmaschige Überwachung
des Zahlungsverhaltens mit Hilfe aussagekräftiger
Abnehmerinformationen ist ratsam, da es den Cash-Flow verbessert.
Denn fast ein Drittel der Forderungen in Osteuropa stehen auch nach
dem Fälligkeitstag aus. Das Risiko von Zahlungsausfällen ist
weiterhin hoch, was wiederum einen negativen Einfluss auf die
Liquidität der Lieferanten hat."
Dabei bezieht sich Tesch auf das Atradius Zahlungsmoralbarometer
für Osteuropa. Für die jährliche Studie, die regelmässig die
Zahlungserfahrungen von Firmenkunden abfragt, wurden aktuell über
3.800 Unternehmen aus 18 Ländern europaweit befragt - darunter die
Tschechische Republik, Ungarn, Polen und die Slowakei.
Stabiler Cash-Flow grösste Herausforderung
58,6% der für die Studie befragten osteuropäischen Unternehmen
geben als Hauptgrund für verspätete Zahlungseingänge im Inland
fehlende Liquidität ihrer Kunden an. Bei Forderungen gegenüber
ausländischen Abnehmern haben 37,5% mit Liquiditätsengpässen zu
kämpfen. 41,7% der osteuropäischen Befragten sehen es als grösste
Herausforderung in diesem Jahr, einen stabilen Cash-Flow zu wahren.
In Westeuropa teilen nur 29,6 % der befragten Firmen diese Sorge. In
der Slowakei nutzen Abnehmer Zahlungsverzögerungen sogar als
Finanzierungsinstrument.
Osteuropäische Unternehmen zahlen schneller als westeuropäische
Nachdem die Zahlungsausfälle in Osteuropa 2013 noch bei 3% lagen,
sind die Totalausfälle im aktuellen Befragungszeitraum auf 1,2%
gesunken. Dagegen hatten insbesondere slowakische Unternehmen mit
überfälligen Rechnungen zu kämpfen. Die befragten Firmen aus der
Tschechischen Republik meldeten die meisten Zahlungsausfälle unter
allen Studienteilnehmern in Osteuropa. 3,5% der Forderungen sind nach
90 Tagen laut der Befragten noch immer offen. 31,9% der Forderungen
werden in Osteuropa erst nach dem Fälligkeitsdatum beglichen. Zum
Vergleich: In Westeuropa standen 37,6% der Forderungen gegenüber
Firmenkunden nach dem Fälligkeitstag noch aus, 3,5% waren nach 90
Tagen noch überfällig und 1,7% konnten nur noch als Verlust verbucht
werden.
Diese und weitere Ergebnisse stehen lesen Sie im
Zahlungsmoralbarometer Osteuropa. Auf http://www.atradius.de steht
der Gesamtbericht sowie Länderauswertungen für die Tschechische
Republik, Polen, Ungarn und die Slowakei - alle in englischer Sprache
- zum kostenfreien Download bereit. Dort finden Sie ebenfalls die
Ergebnisse für Westeuropa.
Über Atradius Die Atradius Gruppe bietet weltweit
Kreditversicherung, Bürgschaften und Inkassodienste an. Mit mehr als
160 Büros in 50 Ländern hat Atradius Zugang zu Bonitätsinformationen
von über 100 Millionen Firmen weltweit. Das Produktangebot hilft
Unternehmen auf der ganzen Welt, sich vor Forderungsausfällen zu
schützen, wenn ihre Kunden gelieferte Waren oder erbrachte
Dienstleistungen mit Zahlungsziel nicht bezahlen können. Weitere
Informationen finden Sie unter http://www.atradius.de
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Datum: 04.06.2014 - 11:02 Uhr
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