Eine Arche für die biologische Vielfalt - "Die Arche des Geschmacks" von Slow Food Deutschland e.V. erhält Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt
(ots) - "Die Arche des Geschmacks" vom Verein Slow Food
Deutschland e.V rettet regional wertvolle Lebensmittel, Nutztierarten
und Kulturpflanzen vor dem Vergessen. Dieser Einsatz für den Erhalt
unserer Geschmacksvielfalt wurde am 3. Juni 2014 im Rahmen des 6.
Nationalen Forums in Berlin mit der Auszeichnung zum
UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt honoriert.
Das Bamberger Hörnla zählt zu den ältesten Kartoffelsorten
Deutschlands. Doch ihr Anbau ist aufwändig und unrentabel.
Stattdessen werden leichter zu kultivierende Sorten bevorzugt. So ist
sie fast völlig von unseren Äckern verschwunden. Seit 2005 steht das
Bamberger Hörnla jedoch auf der Passagier-Liste der "Arche des
Geschmacks". Mit diesem Katalog des Vereins Slow Food Deutschland
e.V. sollen lokale und traditionelle Lebensmittel, die am Markt nicht
bestehen können, vor dem Verschwinden gerettet werden. Seit 1996
beherbergt die Arche vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen und
Kulturpflanzensorten, aber auch handwerklich hergestellte
Lebensmittel wie seltene regionale Wurst- oder Käsespezialitäten. Sie
hält ihre Eigenschaften und Bezugsquellen fest und schafft so die
Grundlage, um den in Vergessenheit geratenen kulinarischen Schätzen
wieder zu mehr Bekanntheit zu verhelfen. Frei nach dem Motto "Essen,
was man retten will" möchte Slow Food Deutschland e.V. mit seiner
Arche die Nachfrage nach solchen Lebensmitteln steigern und ihren
Erhalt so langfristig sichern.
Dieser engagierte Einsatz für den Erhalt der regionalen
Geschmacksvielfalt wurde am 3. Juni 2014 auf dem 6. Nationalen Forum
in Berlin mit der Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt Biologische
Vielfalt gewürdigt. Dafür wurde symbolisch von Elsa Nickel,
Abteilungsleiterin im Bundesumweltministerium und Mitglied der
Fachjury UN-Dekade Biologische Vielfalt, ein Vielfalt-Baum an die
Leiterin des Arche-Projektes Veronica Veneziano übergeben. "Um
seltene Kulturpflanzen und Nutztierrassen vor dem Aussterben zu
bewahren, werden das Bamberger Hörnla, der Bremer Scheerkohl und das
Murnau Werdenfelser Rind mit 45 weiteren Sorten und Rassen von Slow
Food als Passagiere auf der 'Arche des Geschmacks' mitgenommen. Unter
diesen wohlklingenden Bezeichnungen verbergen sich die 'Kartoffel des
Jahres 2008', der Schnittkohl und eine erhaltenswerte Rinderrasse aus
dem Alpen- und Voralpengebiet", lobt Elsa Nickel die Arbeit von Slow
Food Deutschland e.V. Moderiert wurde die Preisverleihung von
UN-Dekade-Botschafterin Nina Ruge.
Die UN-Dekade Biologische Vielfalt 2011-2020 ist ein Programm der
Vereinten Nationen mit dem Ziel, das öffentliche Bewusstsein für die
Bedeutung der biologischen Vielfalt zu fördern. Eine Methode, dieses
Ziel in Deutschland zu erreichen, ist der UN-Dekade-Wettbewerb. Dabei
werden ausgewählte Projekte auszeichnet, die sich in vorbildlicher
Weise für die Erhaltung der biologischen Vielfalt einsetzen. "Slow
Food versteht es wirklich gut, Lust darauf zu machen, diese Vielfalt
zu erleben, sozusagen zu 'erschmecken' und als Konsument oder
Konsumentin gezielt nach den Produkten Ausschau zu halten. Hier
treffen die Anliegen der Nationalen Strategie und der UN-Dekade
Biologische Vielfalt in idealer Weise zusammen. Ich freue mich
deshalb sehr, dass ich heute die 'Arche des Geschmacks' als
UN-Dekade-Projekt auszeichnen darf und wünsche dem Projektteam für
die Zukunft weitere gute Ideen und alles Gute!", erläutert Elsa
Nickel die Auszeichnung der Arche zum UN-Dekade-Projekt Biologische
Vielfalt.
"Vielfalt nutzen - die Angebote der Natur" lautet das
Schwerpunktthema der deutschen UN-Dekade für die Jahre 2013 und 2014.
Dabei geht es um die nachhaltige Nutzung unserer natürlichen
Ressourcen. Neben dem Bamberger Hörnla befinden sich aktuell noch 47
weitere Passagiere auf der Arche, darunter fast vergessene
Spezialitäten wie der Würchwitzer Milbenkäse, das Filder Spitzkraut
oder der Maiwirsing. So soll sichergestellt werden, dass die
geschmackliche Vielfalt einer Region bekannt gemacht, genutzt und an
die nächsten Generationen weitergegeben wird. Um auf die Arche
aufgenommen zu werden, muss ein Lebensmittel dafür vorgeschlagen
werden. Potentielle Arche-Passagiere sollten eine Handvoll an
Kriterien erfüllen: Sie sollten vom Aussterben bedroht sein oder nur
noch selten hergestellt werden, frei sein von gentechnischer
Veränderung, eine historisch überlieferte regionale Bedeutung
besitzen sowie käuflich zu erwerben sein. Jeder kann so einen
Vorschlag bei Slow Food einreichen - Laien ebenso wie Fachleute. Im
Anschluss kontrolliert eine Jury, ob das Produkt an Bord der Arche
aufgenommen wird. So leistet die Arche des Geschmacks nicht nur einen
wertvollen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, sie
sichert auch das kulinarische Erbe einer Region und fördert unsere
Esskultur.
Die Bewerbung als UN-Dekade-Projekt ist online über die
UN-Dekade-Webseite
http://www.un-dekade-biologische-vielfalt.de/2210.html möglich. Eine
Einsendung ist fortlaufend möglich.
Pressekontakt:
Ansprechpartner bei der Geschäftsstelle:
Dr. Ute Magiera
- Projektleitung -
u.magiera(at)dbu.de
Dr. Franziska Ahnert
f.ahnert(at)dbu.de
An der Bornau 2
49090 Osnabrück
Telefon:0541|9633955
Telefax:0541|9633990
Ansprechpartnerin "Die Arche des Geschmacks"
Veronica Veneziano
Tel.: 0151/24139454
v.veneziano(at)slowfood.it
Themen in diesem Fachartikel:
Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Datum: 03.06.2014 - 16:38 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 1067824
Anzahl Zeichen: 0
Kontakt-Informationen:
Ansprechpartner:
Stadt:
Berlin
Telefon:
Kategorie:
Essen und Trinken
Anmerkungen:
Dieser Fachartikel wurde bisher 98 mal aufgerufen.
Der Fachartikel mit dem Titel:
"Eine Arche für die biologische Vielfalt - "Die Arche des Geschmacks" von Slow Food Deutschland e.V. erhält Auszeichnung zum UN-Dekade-Projekt Biologische Vielfalt"
steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von
Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ZUK (Nachricht senden)
Beachten Sie bitte die weiteren Informationen zum Haftungsauschluß (gemäß TMG - TeleMedianGesetz) und dem Datenschutz (gemäß der DSGVO).