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Platin- und Palladium Preis 2014 und Exchange Traded Commodities

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Platin- und Palladium Trading & Fixing, Platinum Daily prices 2014 (Q-1 & Q-2 Valecchi Report)

(IINews) - Wer sich mit dem Rohstoffsektor befasst, sollte beim Platin- und Palladium Fixing vergegenwärtigen, dass es sich sozusagen um eine elitäre, „geschlossene Gesellschaft“ einerseits handelt – und andererseits der Platinpreis einer sehr hohen Volatilität ausgesetzt ist. Nur wer dies versteht und sich damit wichtiges Grundlagenwissen aneignet, ist in der Lage, die Risiken und Mechanismen in der Rohstoffbranche zu überschauen.

Von einem „dramatischen Preisverfall“ – den stärksten Einbruch seit über 30 Jahren – sprechen Analysten unter Bezugnahme auf die heftigen Marktbewegungen im Rohstoffsektor des Vorjahres 2013. Commerzbank Commodity Research prognostizierte zwar zum Beginn des Geschäftsjahres 2014 eine steigende Industrienachfrage, die zumindest den Silberpreis aus dem Verluststrudel ziehen könnte. „Wir rechnen 2014 mit einem durchschnittlichen Silberpreis von 21,5 US-Dollar je Feinunze.“ Platin und Palladium dürften aufgrund von Angebotsproblemen und einer steigenden Nachfrage auch 2014 Angebotsdefizite aufweisen, was für höhere Notierungen spricht. „Im nächsten Jahr erwarten wir einen durchschnittlichen Platinpreis von 1.475 USD (je Feinunze) und einen durchschnittlichen Preis für Palladium von 760 USD je Feinunze.“ Dennoch bleiben die Risiken einer hohen Volatilität beim Platinpreis unübersehbar. Finanzstarke Anleger, die ihr Vermögen gegen Inflation absichern wollten, haben dem Edelmetallmarkt mittlerweile den Rücken gekehrt.

Wertpapierkennummer im Handel

Die Bezeichnung für Platin, das an der Börse gehandelt wird, ist XPT. Die Internationale Wertpapierkennummer im Börsenhandel lautet: ISIN XC0009665545. Platin ist ein schweres, schmiedbares, dehnbares, grau-weißes Übergangsmetall (chemisches Element mit dem Elementsymbol Pt und der Ordnungszahl 78). Platin zählt zu den wertvollsten Edelmetallen überhaupt. Neben zahlreichen Verwendungsmöglichkeiten (z. B. Schmuckindustrie, aber auch zur Herstellung von Laborgeräten, Katalysatoren- und Brennstoffzellentechnik, etc.) kann es als Zahlungsmittel sowie Geldanlage eingesetzt werden. Für diese Zwecke wird Platin, wie Gold, in Form von Legierungen verwendet, da es in reinem Zustand kaum härter als Gold ist. Die Anlagemünzen wie etwa Canadian Platinum Maple Leaf (Bullion Coins) und American Platinium Eagle werden auch heute noch ausgegeben (The Platinum Maple Leaf is a platinum coin issued by the Royal Canadian Mint between 1988 and 2002, and reintroduced in 2009 (1 oz only)).





Volatilität

Silber fiel zuletzt um 1,7 % auf 19,08 US-Dollar je Feinunze, Platin um 0,7 % auf 1.461,74 USD. Der südafrikanische Bergbauminister Ngoako Ramatlhodi will in einem seit Monaten andauernden Streik vermitteln. In den vergangenen Wochen hatten die Spekulationen auf einen Engpass das Edelmetall auf 1.493,90 USD gezogen – immerhin das höchste Niveau seit September vorigen Jahres. Der Preis für Palladium notierte indes kaum verändert.


Wer hat maßgeblichen Einfluss auf den Platin- und Palladium Preis?

Das Platin- und Palladium Fixing wird zweimal täglich (telefonisch) mit dem Ziel durchgeführt, möglichst viele Transaktionen zu einem Fixpreis abzuwickeln (jeden Vormittag: Montag bis Freitag 9:45 Uhr UTC bzw. 10:45 Uhr MEZ und im Nachmittagbereich: Montag bis Freitag 14:00 Uhr UTC bzw.15:00 Uhr MEZ.

Entscheidend sind die beteiligten Akteure, die gewissermaßen eine elitäre, „geschlossene Gesellschaft“ bilden:

•Standard Bank PLC (eine Bankengruppe und ein Kreditinstitut im südlichen Afrika mit Niederlassungen u. a. in Südafrika, Namibia, Botswana, Mosambik etc.);
•Engelhard Metals Ltd. (formerly Engelhard Metals Limited and Engelhard International Limited: vgl. auch BASF Metals Limited and BASF Metal Forwards Limited);
•Goldman Sachs International (Goldman Sachs Group, N.Y.);
•HSBC Bank USA, N.A. London Branch (one of the world's largest banking and financial services organizations);
•Johnson Matthey (gelistet an der London Stock Exchange im FTSE 100, ein weltweit tätiges Unternehmen aus Großbritannien, das Katalysatoren herstellt, Edelmetalle raffiniert und recycelt und verarbeitet und in der Spezialchemie tätig ist).

Diese 5 Akteure haben den maßgeblichen Einfluss auf den Platin- und Palladium Preis. Die Sitzung hierfür findet an jedem Arbeitstag unter Vorsitz der Standard Bank PLC statt. Zu diesem Meeting entsenden die vorgenannten Akteure jeweils einen Vertreter.

Was ist die Ursache für die hohe Volatilität beim Platin- und Palladium Preis?

Vor allem erst mit Beginn des 21. Jahrhunderts begann der Platinpreis auffallend stark anzusteigen. Er überwand mit der allgemeinen Rohstoffhausse 2005 die 1.000-Dollar-Marke und markierte am 4. März 2008 mit 2.308,80 USD pro Feinunze ein Allzeithoch.

Da der Goldpreis am gleichen Tag bei 989,80 US-Dollar pro Feinunze notierte, betrug der Platinpreis somit das 2,3-fache des Goldpreises. Gründe für den Preisanstieg waren vor allem das Wachstum der Staatsverschuldung in den USA und Europa sowie die Schwächung des US-Dollars gegenüber den Weltwährungen. Auch ein weltweiter Versorgungsengpass, steigende Nachfrage sowie Probleme im Förderland Südafrika spielten eine Rolle. Das Land produzierte 75 % des Edelmetalls, aber Stromknappheit behinderte u. a. die Förderung in den Platinminen.

Im Verlauf der internationalen Finanzkrise, die im Sommer 2007 in der US-Immobilienkrise ihren Ursprung hatte, begann der Platinpreis zu sinken. Ab Herbst 2008 wirkte sich die Krise zunehmend auf die Realwirtschaft aus. In Folge brachen Aktien, Rohstoffe und Edelmetalle weltweit ein. Am 27. Oktober 2008 notierte der Kurs in New York auf einem Tiefststand von 762,10 US-Dollar pro Feinunze. Der Rückgang seit dem Allzeithoch am 4. März 2008 liegt bei 67,0 %. Danach blieb die Preisentwicklung volatil.

Am 23. August 2011 wurde für den Platin-Future ein Preis von 1.918,35 US-Dollar ermittelt. Erstmals seit fast drei Jahren lag der Preis damit unter einer Feinunze Gold. Zuletzt sank der Platinpreis im Herbst 2008 auf das Niveau des Goldpreises ab. Am 29. Dezember 2011 stand der Kurs für den Platin-Future bei 1.348,05 US-Dollar. 2011 und 2012 entwickelten sich die Preise von Gold und Platin zu Ungunsten des weißen Edelmetalls. Denn im Gegensatz zum Gold ist Platin weniger ein Anlagemetall, sondern wird hauptsächlich industriell benötigt. Die Eurokrise ließ die Nachfrage zurückgehen.

Am 15. Januar 2013 war Platin mit zeitweise 1.706,40 US-Dollar erstmals seit März 2012 teurer als Gold. Grund war die Mitteilung von Anglo American Platinum Limited, dem größten Platinproduzenten der Welt, nach zahlreichen Streiks und aufgrund gestiegener Kosten vier Förderschächte in Südafrika komplett zu schließen und die Union-Mine in Rustenburg (einer Stadt in der Provinz Nordwest in Südafrika, nordwestlich der Magaliesberge) zu verkaufen (Anglo American Platinum Limited is the holding company for a group of companies which operate platinum mines. In addition to platinum, the Group mines and produces platinum group metals such as palladium, rhodium, iridium, ruthenium, osmium, nickel, copper, and cobalt. Christopher Ivan Griffith "Chris" is Chief Executive Officer).

Die Prognose: die Platinproduktion wird um bis zu 19 % p. a. einbrechen. Zugleich sollen rund 14.000 Bergarbeiter entlassen werden, was zu neuen Streiks und Produktionsausfällen führt.

Von den bedeutendsten Fördernationen von Platin steht mit großen Abstand an erster Stelle Südafrika; es folgen – allerdings mit erheblichen Abstand Russland und Kanada. Südafrika dominiert den Markt bei der Förderung von Platin, Pt, 78. Auf diese 3 Nationen entfallen etwas mehr als 90 % der aktuell weltweiten Förderung von Platin.

Weltweit konnte Platin bislang an ca. 380 Fundorten nachgewiesen werden: sogar in Deutschland und Italien.

Angebot und Nachfrage

Platinnachfrage und Platinangebot ändern sich häufig. Dies befeuert eine hohe Volatilität beim Platinpreis. Dies bedeutet ferner, dass der Platin- und Palladium Preis auch innerhalb kurzer Zeiträume beträchtliche Schwankungen nach sich zieht.

In Deutschland und der Schweiz handeln und recycelen Unternehmen wie beispielsweise die ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG mit Sitz in Rheinstetten (bei Karlsruhe) und Schänis (nahe Zürich) europaweit edelmetallhaltiges Scheidgut der Dental-, Schmuck-, Galvanik- und Elektronikindustrie.

Diese Unternehmen sind sowohl für die edelmetallverarbeitende Industrie als auch im Bereich des privaten Edelmetallkaufs und -verkaufs als Recycling- und Handelsunternehmen aktiv. Zu den gewerblichen Kunden der ESG Edelmetall-Service GmbH & Co. KG gehören renommierte Unternehmen der edelmetallverarbeitenden Industrie, beispielsweise Siemens, Jenoptik, MAN, Würth, FAG, CR-Recycling und Infineon sowie fast ausnahmslos alle großen deutschen Elektronikhersteller.

Platinum Daily prices 2014

Die Schwankungsbreite beim Platin-Fixing veranschlaulicht der Monat Mai 2014 sehr gut: mit etwa 1.420,00 USD für die Unze (Price | $/oz) wurde am 02. Mai 2014 gehandelt; mit 1.490,00 USD für die Unze konnte am 27. Mai 2014 ein unübersehbarer Gewinn realisiert werden. In der Spitze lag der Preis für die Unze Platin im Vorjahr 2013 kurzzeitig zweimal über 1.540,00 USD. Der ermittelte Durchschnittspreis (Platinum average) lag im Zeitraum zwischen dem 02. Mai 2014 und 01. Juni 2014 bei 1.437,99 US-Dollar.

Starke Akzessorietät zum US-Dollar

Für viele Analysten im Rohstoffsektor der entscheidende Aspekt, denn der Platin- und Palladium Preis wird in USD gehandelt und ist im Verhältnis zum Dollarpreis umgekehrt proportional. Fällt demnach der Dollarkurs, steigt – jedenfalls in der Regel – der Platinkurs. Aus diesem Grund besteht eine starke Akzessorietät zum USD.

Dies hat aber auch Vorteile. Ungeachtet der starken Schwankungen kann mit Blick auf die jeweilige Tagesperformance des US-Dollar ziemlich gut eingeschätzt (und vorhergesagt) werden, in welche Richtung der Platin- und Palladium Preis dreht. Für Trader kann dies durchaus interessant sein.
Sandro Valecchi, Business Analyst & Markets

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Bereitgestellt von Benutzer: Sandro Valecchi
Datum: 01.06.2014 - 16:16 Uhr
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