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Weiteres Wachstum weltweit erwartet / Hintergrundinformationen zu Entwicklungen und Trends des globalen Düngemittelmarkts

ID: 1058099

(ots) - Die weltweit für die
Nahrungsmittelproduktion verfügbare Ackerfläche wird, unter anderem
zum Erhalt von Wäldern und Feuchtgebieten, nach Angaben der
Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen
FAO bis 2050 nur noch um vier Prozent ausgedehnt werden. Bis dahin
wird die Weltbevölkerung aber um 39 Prozent zunehmen, und zu ihrer
Ernährung muss die Getreideproduktion um 46 Prozent gesteigert
werden. Der zusätzliche Getreidebedarf muss deshalb durch höhere
Erträge von den vorhandenen Ackerflächen gedeckt werden, erläuterte
Hermann Kuhlmann, Vorsitzender des Fachbereichs Pflanzenernährung im
Industrieverband Agrar e. V. (IVA) anlässlich der
Jahrespressekonferenz des Wirtschaftsverbands heute in Frankfurt.

Laut FAO braucht es dafür eine um 36 Prozent höhere
Nährstoffzufuhr auf den Ackerböden, die nur durch Mineraldünger
gedeckt werden kann. Der Verbrauch an Mineraldüngern wird demnach in
den kommenden Jahrzehnten kontinuierlich zunehmen. In den letzten
Jahren konnte der zunehmende Getreideverbrauch um 2,3 Prozent pro
Jahr durch Produktionssteigerungen ausgeglichen werden. Allerdings
führte ein Rückgang der Getreidevorräte zum Anstieg der
Getreidepreise.

Derzeit verbraucht die Landwirtschaft weltweit pro Jahr rund 108
Millionen Tonnen Stickstoff (N), 41 Millionen Tonnen Phosphat (P2O5)
und 29 Millionen Tonnen Kali (K2O). Für die nächsten fünf Jahre
prognostiziert der Weltverband der Düngemittel-Hersteller IFA
(International Fertilizer Industry Association) ein jährliches
Wachstum von 1,4 Prozent bei Stickstoff und 1,7 Prozent
beziehungsweise 2,8 Prozent bei Phosphat und Kali.

In Asien werden mehr als 60 Prozent des weltweit produzierten
Stickstoffs eingesetzt. Davon verbraucht alleine China mehr als die
Hälfte, erläuterte Kuhlmann. Der Anteil Chinas am weltweiten




Stickstoffeinsatz beläuft sich also auf fast ein Drittel. Indien mit
einer vergleichbaren Bevölkerungszahl verbraucht dagegen nur rund 17
Prozent. Allerdings wächst der Stickstoffverbrauch in China kaum
noch, während für das restliche Asien mit 2,3 Prozent ein
überdurchschnittlich hohes jährliches Wachstum in den nächsten fünf
Jahren angenommen wird. Mit 3,6 Prozent entfallen die höchsten
Wachstumsraten auf Lateinamerika. Die Landwirtschaft dort weist noch
ein besonders großes Potenzial für Ertragsteigerungen auf. Für Europa
werden 1,6 Prozent jährliches Wachstum angenommen, die hauptsächlich
von dem noch steigenden Nährstoffeinsatz in den zentral- und
osteuropäischen Ländern getragen werden. Besorgnis erregend ist der
immer noch viel zu niedrige Düngereinsatz in Afrika mit seiner rasant
wachsenden Bevölkerung.

Die wichtigsten auf dem Weltmarkt gehandelten Dünger sind
Harnstoff, Diammonphosphat (DAP) und Kaliumchlorid (MOP). Einige
wenige Länder mit hoher Produktion beziehungsweise Nachfrage können
die Preisentwicklung spürbar beeinflussen, während Europa sich dem
Weltmarkt anpassen muss. Beispielsweise ist China nicht nur der mit
Abstand größte Verbraucher, sondern auch der größte Produzent und
Exporteur von Harnstoff. Die Höhe der chinesischen Exporte
beeinflusst den Harnstoffpreis auf dem Weltmarkt. Der Preisrückgang
im zweiten Halbjahr 2013 ist auf besonders hohe Exportmengen in
diesem Zeitraum zurückzuführen. Umgekehrt steigen meist umgehend die
internationalen Harnstoffnotierungen, wenn Indien als weltgrößter
Importeur zukauft.

Viele andere große Harnstoffproduzenten sind in Regionen mit
niedrigen Gaspreisen angesiedelt, wie etwa in Russland oder den
arabischen Staaten, erläuterte Kuhlmann. Neue Produktionskapazitäten
für Harnstoff werden fast ausschließlich in diesen Staaten aufgebaut.
Derzeit befinden sich Angebot und Nachfrage bei Harnstoff im
Gleichgewicht, die Preise sind moderat. Die in den nächsten Jahren
geplanten Kapazitätserhöhungen werden zur Deckung des wachsenden
Bedarfs benötigt und daher nicht zu einer Überversorgung des Markts
führen.

Der Industrieverband Agrar e. V. (IVA) vertritt die Interessen der
agrochemischen Industrie in Deutschland. Zu den Geschäftsfeldern der
51 Mitgliedsunternehmen gehören Pflanzenschutz, Pflanzenernährung,
Schädlingsbekämpfung und Biotechnologie. Die vom IVA vertretene
Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und
nachhaltige Landwirtschaft.



Pressekontakt:
Industrieverband Agrar e. V., Pressestelle
Martin May
Tel. +49 69 2556-1249 oder +49 151 54417692
Fax +49 69 2556-1298
E-Mail: may.iva(at)vci.de
http://www.iva.de

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Datum: 12.05.2014 - 18:42 Uhr
Sprache: Deutsch
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steht unter der journalistisch-redaktionellen Verantwortung von

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