Keine Preisentspannung am Berliner Wohnungsmarkt / Mitte bleibt teuerster Bezirk (FOTO)
(ots) -
Für Wohnungskäufer in Berlin ist derzeit noch keine Entspannung in
Sicht: Seit 2009 sind die Preise für gebrauchte Eigentumswohnungen
pro Jahr um durchschnittlich zehn Prozent gestiegen. Teuerster Bezirk
ist nach wie vor Berlin-Mitte mit Spitzenpreisen von mindestens 4.137
Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Deutlich weniger wird in
Marzahn-Hellersdorf verlangt, das am unteren Ende der Preisskala
liegt. Hier sind die günstigsten gebrauchten Eigentumswohnungen
bereits für weniger als 1.012 Euro pro Quadratmeter zu haben.
Quelle für diese Daten ist der LBS-Kaufpreisspiegel, eine
regelmäßige Veröffentlichung der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse
Berlin - Hannover (LBS Nord). Für die Analyse hat das
Forschungsinstitut empirica die Verkaufsangebote in den Berliner
Tageszeitungen und Online-Portalen für das erste Quartal 2014
ausgewertet.
Die weiteren Ergebnisse: In sechs der insgesamt zwölf Berliner
Bezirke liegt der Standardpreis über 2.000 Euro pro Quadratmeter. Im
teuersten Bezirk Mitte erreichen die typischen Angebotspreise sogar
3.200 Euro pro Quadratmeter. Bezogen auf das durchschnittliche
Berliner Haushaltseinkommen kostet eine Wohnung hier das 9,3-Fache
eines Jahresverdienstes, so die Berechnung von empirica.
Charlottenburg-Wilmersdorf (2.889 Euro/qm),
Friedrichshain-Kreuzberg (2.833 Euro/qm) und Pankow (2.591 Euro/qm)
zählen ebenfalls zu den gefragten und damit kostspieligeren Lagen.
Eine gebrauchte Eigentumswohnung kostet einen normalen Berliner
Haushalt hier umgerechnet sieben bis neun Jahreseinkommen.
In allen Bezirken Berlins sind die Standardpreise für gebrauchte
Eigentumswohnungen gegenüber dem 1. Quartal 2009 gestiegen.
Spitzenreiter bei den Preissteigerungen ist Neukölln mit jährlich
14,5 Prozent. Der geringste Anstieg findet sich in Spandau mit 5,4
Prozent pro Jahr. Auch in Marzahn-Hellersdorf legten die Preise mit
jährlich 6,2 Prozent weniger stark zu. Bei einem aktuellen
Standardpreis von 1.369 Euro pro Quadratmeter sind hier lediglich 3,7
durchschnittliche Jahreseinkommen für den Kauf einer Bestandswohnung
erforderlich.
Die Bandbreite der inserierten Preise für gebrauchte
Eigentumswohnungen habe seit 2009 deutlich zugenommen, berichtet
empirica. So liegen in fast allen Bezirken nunmehr mindestens 1.000
Euro/qm zwischen den günstigsten und teuersten Eigentumswohnungen.
Lediglich in Marzahn-Hellersdorf und Reinickendorf ist die Bandbreite
geringer. Ein besonders großes Preisspektrum findet sich in
Lichtenberg, Spandau und Mitte.
Wo sich in Berlin das Kaufen eher lohnt als das Mieten
Trotz der angespannten Preissituation am Berliner Immobilienmarkt
kann es unter Umständen vorteilhafter sein, eine Wohnung zu kaufen
statt sie zu mieten. Das hat das Institut empirica in einer
Modellrechnung ermittelt. Für den Vergleich haben die Experten die
Finanzierung einer Eigentumswohnung mit 25 Prozent Eigenkapital und
einer monatlichen Belastung von sechs Prozent (drei Prozent Zins und
drei Prozent Tilgung) den Mietkosten gegenübergestellt.
Laut der Berechnung haben Wohnungskäufer in sieben Stadtbezirken
gegenüber Mietern wirtschaftliche Vorteile. Am meisten profitieren
Immobilienerwerber in Spandau. Bei einem Durchschnittspreis von
99.000 Euro für eine gebrauchte Eigentumswohnung müssen sie monatlich
69 Euro weniger aufbringen, als wenn sie ein vergleichbares Objekt
mieten würden. Einen Betrag in ähnlicher Größenordnung (66 Euro)
sparen Wohnungskäufer in Reinickendorf. Auch in den Bezirken
Lichtenberg, Steglitz-Zehlendorf, Marzahn-Hellersdorf,
Tempelhof-Schöneberg und Neukölln ist die monatliche Belastung von
Wohneigentümern zwischen 21 und 59 Euro geringer als die Monatsmiete.
"Trotz moderat steigender Preise ist die Finanzierung einer selbst
genutzten Wohnung in Berlin weiter günstig. Wohneigentum hat sich als
eine der besten Möglichkeiten für die private Altersvorsorge
erwiesen. Denn Eigentümer profitieren im Ruhestand von einer
geringeren Wohnkostenbelastung und haben, wie verschiedene
Untersuchungen zeigen, im Alter ein höheres Vermögen aufgebaut als
Mieter", erklärt LBS-Vorstandsvorsitzender Dr. Rüdiger Kamp.
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Pressesprecherin
Monika Grave
Tel. 030 / 86091-3370
E-Mail: monika.grave(at)lbs-nord.de
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Datum: 08.05.2014 - 11:05 Uhr
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