Aktuelle deutschlandweite Umfrage: 80 Prozent der Deutschen essen mehrmals pro Woche Milchprodukte / Qualität und Nachhaltigkeit sind entscheidend beim Kauf; Weidemilch immer stärker nachgefragt (FOTO)
(ots) -
Milchprodukte gehören zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln der
Bundesbürger. 82 Prozent der Deutschen essen mehrmals in der Woche
Käse. Ebenfalls gleich mehrmals in der Woche werden Butter (64%),
Joghurt (63%), Trinkmilch (62%) und Frischkäse (48%) konsumiert. Dies
ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des
Meinungsforschungsinstituts Ears & Eyes im Auftrag der irischen
Buttermarke Kerrygold bei 1.000 Bundesbürgern. Laut der Studie setzen
die Verbraucher zunehmend auf Qualität. Für 95 Prozent der Befragten
spielt beim Kauf von Milcherzeugnissen der Geschmack eine zentrale
Rolle. Sehr wichtig sind auch die Milchqualität (80%) und der
Verzicht auf Zusatzstoffe (74%). Die Deutschen sorgen sich verstärkt
um das Wohl der Milchkühe und 69 Prozent der Verbraucher wünschen
sich eine artgerechte Tierhaltung. Daher steigt das Interesse an
Produkten, die aus Weidemilch hergestellt werden, also von Kühen, die
auf der Weide frisches Gras fressen können.
Der Boom bei Milchprodukten in Deutschland ist ungebrochen. Auf
dem täglichen Speiseplan stehen vor allem Butter und Trinkmilch. Fast
jeder zweite Deutsche (44%) belegt sein Frühstücksbrötchen mit Butter
oder verwendet sie zum Kochen oder Backen. 41 Prozent der Befragten
trinken täglich Milch und für 28 Prozent gehört Joghurt zur täglichen
Ernährung. Damit ist die Milchindustrie mit einem Umsatz von 22
Milliarden Euro der wichtigste Sektor der deutschen Landwirtschaft.
"Milchprodukte sind nicht nur beliebt, sondern auch sehr gesund",
erklärt der Ernährungswissenschaftler Prof. Dr. Nicolai Worm aus
München. Keinesfalls stellten der Konsum von Milch beziehungsweise
Milchfett mit seinem hohen Anteil an gesättigten Fettsäuren ein
Herz-Kreislauf-Risiko dar. Im Gegenteil: Er verweist auf die
aktuellste wissenschaftliche Datenlage: "Eine große Analyse von
Wissenschaftlern der Universitäten Harvard (USA) sowie Oxford und
Cambridge (UK) von 32 Langzeitbeobachtungsstudien mit mehr als
500.000 Teilnehmern belegt, dass sich für die gesättigten Fettsäuren
aus Milchfett kein Risiko erkennen lässt, aber die langkettigen
tierischen mehrfach ungesättigten Omega-3-Fettsäuren mit
gesundheitlich positiven Effekte einhergehen. Dazu gehören unter
anderem die Blutdrucksenkung, die Stabilisierung des Herzrhythmus und
die Entzündungshemmung. Diese Fette weisen auch in der aktuellen
Meta-Analyse ein signifikant gemindertes Herzrisiko aus."
Artgerechte Tierhaltung für Verbraucher relevant
Die bundesweite Umfrage belegt, dass 86 Prozent der Deutschen
(dabei 91% der Frauen) Bewegungsfreiheit für die Kühe als sehr
wichtig bis wichtig einschätzen. 84 Prozent wünschen sich eine
Grasfütterung bei den Kühen und für 80 Prozent ist überwiegender
Weidegang wichtig oder sehr wichtig.
Allerdings bieten laut Prof. Dr. Dr. Matthias Gauly von der
Universität Göttingen bereits etwa 40 Prozent der niedersächsischen
Milchviehbetriebe den Kühen keinen Weidegang mehr an. In anderen
Bundesländern sind die Zahlen vergleichbar. Dies liegt an dem
Strukturwandel der deutschen Milchwirtschaft. So gab es 1993 noch
etwa 221.000 Milchviehhalter mit einer durchschnittlichen
Bestandsgröße von 24 Tieren. Heute hat sich die Anzahl der Halter um
mehr als die Hälfte auf 85.000 verringert - die durchschnittliche
Tier-anzahl pro Halter hat sich aber auf 49 Kühe nahezu verdoppelt.
Zudem zeichnet sich ein starkes Ost zu Nord-West-Süd-Gefälle ab.
Während in Ostdeutschland die Betriebe im Schnitt über 90 Kühe
halten, sind es in Bayern nur 7. Dabei sinkt der Weidegang mit der
Betriebsgröße.
Warum Kühe so gern auf der Weide sind
Eine andere Entwicklung gibt es in Irland, der Heimat der
Kerrygold-Produkte. Hier stammt die Milch weiterhin von vielen
kleinen Familienbetrieben, und die Kühe sind im Durchschnitt mehr als
300 Tage im Jahr auf der Weide.
Dies ermöglicht das milde Klima Irlands, das durch den Golfstrom
beeinflusst wird. Während eine deutsche Kuh etwa 8.000 Liter Milch
pro Jahr erzeugt, kommen die iri-schen Kühe durch die artgerechten
Lebensbedingungen auf der Weide "nur" auf 5.000 Liter Milch. Der
Weidegang ist laut Prof. Dr. Dr. Gauly eine besonders naturnahe Form
der Tierhaltung, da die Milchkühe hier viel Bewegungsfreiheit und bei
guter Weideführung Zugang zu ihrem artgerechten Futter erhalten.
"Weidegang erlaubt den Kühen eine ausgiebige soziale Interaktion, die
bei den Herdentieren stark ausgeprägt ist. Zudem verfügen sie über
genügend Raum, um sich zurückzuziehen, sich hinzulegen und
wiederzukäuen. Vergleichbares wird nur bei sehr guten Stallkonzepten
erreicht."
Wertvolle Omega-3-Fettsäuren
Die Weidehaltung hat einen weiteren Vorteil, wie Prof. Dr. Nicolai
Worm bestätigt: "Wenn Kühe auf Grünland weiden und ihr artgerechtes
Futter fressen - wie frische Gräser, Blumen und Kräuter - enthält der
Rahm ihrer Milch signifikant mehr ungesättigte Fettsäuren, vor allem
die langkettigen Omega-3-Fettsäuren, die gesundheitlich besonders
relevant sind." Außerdem enthalten solche Milchprodukte wie Butter
oder Käse auch mehr Carotine.
Eine Studie der Universität Göttingen zeigt, dass die deutschen
Verbraucher sogar bereit wären, für Weide-milch etwa 20 Prozent mehr
zu bezahlen als für konventionelle Milch. Dieses Ergebnis deckt sich
mit der Kerrygold-Studie.
So plädieren 61 Prozent der Befragten für eine faire Ho-norierung
der Milchbauern. Die Verbraucher sind der Auffassung, dass ein
nachhaltiges Produkt auch einen fairen Preis haben muss. Nur für die
Hälfte der Befragten ist der Preis ein sehr wichtiger oder zumindest
ein bedeutender Faktor für den Kauf von Milchprodukten. Dies scheint
sich bei den Produkten von Kerrygold zu bestätigen, denn als
genossenschaftlich organisiertes Unternehmen profitieren letztlich
die Milchbauern und ihre "ladies" vom Vertrauen der deutschen
Verbraucher.
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Datum: 06.05.2014 - 13:40 Uhr
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