Greenpeace findet Agrargifte im Bienen-Pollen /
Aktivisten protestieren bei Chemiekonzern Bayer gegen Bienenkiller
(ots) - Gegen die Produktion und Verwendung
bienengefährdender Pestizide protestieren Greenpeace-Aktivisten heute
vor dem Bayer-Hauptsitz in Leverkusen. Auf einem 17 mal 10 Meter
großen Fotobanner am Gebäude fordern Bienen den Chemiekonzern auf:
"Stop killing us!". Anlass für den Protest sind Gift-Funde in
Bienen-Pollen, darunter auch Pestizide von Bayer. Ein neuer
Greenpeace-Report fasst die EU-weite Untersuchung zusammen
(http://bit.ly/1gyaLiM). "Diese Gifte tragen mit Sicherheit zum
Bienensterben bei", sagt Dirk Zimmermann, Landwirtschaftsexperte von
Greenpeace. "Wir brauchen dringend ein gesetzliches Vollverbot für
bienengefährdende Pestizide."
Der Greenpeace-Report "Gift im Bienengepäck" basiert auf 107
Pollenproben aus dem Jahr 2013, die von Bienen in zwölf Ländern
gesammelt wurden, sowie 25 Proben von Bienenbrot (im Bienenstock
eingelagerter Pollen) aus sieben Ländern. Das beauftragte Labor hat
in Pollen Pestizidcocktails mit bis zu 17 Agrargiften gefunden. In
Deutschland gesammelter Pollen enthält in 8 von 15 Fällen das
Bayer-Neonicotinoid Thiacloprid.
Politiker müssen Gefahr durch umfassende Verbote verringern
Die Bestäubung durch Bienen ist äußerst wichtig für Qualität und
Ertrag der landwirtschaftlichen Produktion. Das weltweit beobachtete
Bienensterben liegt auch an der fortschreitenden Industrialisierung
der Landwirtschaft. Zudem verstärken Parasiten, Krankheiten und
Klimawandel das Problem. Nur wenige dieser Faktoren lassen sich wie
Pestizide aber politisch regulieren. Den Einsatz bestimmter
bienengefährlicher Pestizide schränkte die EU im Jahr 2013
vorübergehend ein: Für vier Wirkstoffe gilt ein zweijähriges Verbot
bestimmter Anwendungen.
Mit Imidacloprid und Clothianidin, beides hochwirksame Nervengifte
aus der Gruppe der umstrittenen Neonicotinoide, sind zwei Wirkstoffe
von Bayer von dem zeitweiligen Verbot betroffen. Wie auch BASF und
Syngenta hat Bayer Klage gegen die Verbote eingereicht, obwohl die
Gefährlichkeit von Bayer-Pestiziden für Bienen wissenschaftlich
belegt ist. "Bayer ignoriert diese Erkenntnisse und handelt mit der
Klage gegen die EU-Verbote verantwortungslos", so Zimmermann.
Greenpeace fordert von Bayer, die Klage gegen die Europäische
Kommission zurückzuziehen und die für Bienen gefährlichsten Pestizide
vom Markt zu nehmen.
Doch vor allem die Politik ist nach Ansicht der unabhängigen
Umweltschutzorganisation gefordert, besonders der deutsche
Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU). Die Verbote müssen
ausgeweitet werden, da es zu viele Ausnahmen gibt. Zudem ist das
zweijährige Verbot zu kurz. Nur vollständige und dauerhafte Verbote
können den Bienen und der Landwirtschaft wirklich helfen.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Dirk Zimmermann, Tel.
0160-5814942, oder Christiane Huxdorff, Tel. 0171-6035529. Fotos
erhalten Sie unter Tel. 040-30618 376, Videomaterial unter Tel.
0175-5891718. Den Greenpeace-Report "Gift im Bienengepäck" finden Sie
hier: (http://bit.ly/1gyaLiM), die englische Vollversion unter
http://bit.ly/1l1ciRx und die Kampagnenseite unter
www.greenpeace.de/kampagnen/bienen. Greenpeace-Pressestelle: Telefon
040-30618-340, Email presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet:
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Datum: 16.04.2014 - 08:49 Uhr
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