Frühjahrsbefragung 2014: Familienunternehmen fürchten sinkende Attraktivität des Standorts Deutschland
(ots) -
- Höhere Energiekosten sind größter Risikofaktor
- Starkes Bekenntnis zu Deutschland bei Investitionen, Zukäufen
und Jobs - Zuversicht für die Konjunktur
Deutschlands größte Familienunternehmen stellen ihrem
Heimatstandort sehr gute Noten aus, fürchten aber politischen
Gegenwind. Fast die Hälfte (47 Prozent) unter ihnen erwartet, dass
der Wirtschaftsstandort Deutschland aufgrund der aktuellen
Wirtschaftspolitik an Attraktivität verliert. In der Industrie liegt
der Anteil sogar bei 54 Prozent. Das ergibt die aktuelle Befragung
"Die größten Familienunternehmen in Deutschland", die der
Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI), die Deutsche Bank und
das Institut für Mittelstandsforschung (IfM) Bonn am Dienstag in
Berlin vorgestellt haben. Befragt wurden im Januar und Februar rund
400 der 4.500 größten Familienunternehmen in Deutschland mit einem
Jahresumsatz von mehr als 50 Millionen Euro.
Größter Belastungsfaktor sind aus Sicht der Familienunternehmer
die Energiekosten: Zwei Drittel (67 Prozent) bewerten diese als
schlecht oder sehr schlecht für den Standort. Fast die Hälfte der
befragten Familienunternehmen (47 Prozent) meint, dass die
Energiewende zum deutlichen Wettbewerbsnachteil gegenüber der
Konkurrenz im Ausland wird. Jedes dritte große Familienunternehmen
(32 Prozent) hält es sogar für denkbar, in den nächsten zwei Jahren
Arbeitsprozesse aufgrund der Energiewende ins Ausland zu verlagern.
"Die Energiewende darf dem Industriestandort Deutschland keinen
dauerhaften Schaden zufügen", warnte BDI-Vizepräsidentin Ingeborg
Neumann. "Ich appelliere an die Länder, beim heutigen Energiegipfel
nicht nur auf ihre Partikularinteressen zu setzen, sondern dazu
beizutragen, die Energiewende noch zum Erfolg zu führen. Die Politik
muss sich jetzt ernsthaft darum kümmern, wie Wertschöpfung auch in
den nächsten Jahren in Deutschland möglich ist."
Noch fällt das Urteil der Familienunternehmer über den
Wirtschaftsstandort insgesamt positiv aus: 83 Prozent halten die
Bedingungen hierzulande für besser als im internationalen Vergleich.
Mehr als drei Viertel aller Sachinvestitionen der Familienunternehmer
flossen im vergangenen Jahr ins Inland. Und mehr als die Hälfte der
Befragten, die in den kommenden zwei Jahren extern wachsen wollen,
planen Zukäufe innerhalb Deutschlands. "Die Ergebnisse zeigen ein
starkes Bekenntnis der Unternehmen zum Standort Deutschland", sagte
Wilhelm von Haller, Leiter der Privat- und Firmenkundenbank bei der
Deutschen Bank AG.
Für 2014 sind die Unternehmen optimistisch: Zwei Drittel erwarten
eine gute bis sehr gute Wirtschaftslage. Als Konsequenz wollen rund
40 Prozent die Investitionen im laufenden Jahr weiter erhöhen, nicht
einmal jedes fünfte will sie senken. "Die Umfrage liefert ein sehr
ermutigendes Signal für die deutsche Konjunktur", sagte von Haller.
Im Gegensatz zu vielen DAX-Unternehmen beschäftigen die größten
Familienunternehmen weiterhin den überwiegenden Teil ihrer
Beschäftigten in Deutschland. "In rund 70 Prozent der Unternehmen
sind mehr als drei Viertel der Mitarbeiter im Inland beschäftigt.
Auch im laufenden Jahr beabsichtigen mehr als 40 Prozent der
Unternehmen ihre Mitarbeiterzahlen zu erhöhen", so die Präsidentin
des IfM Bonn Professor Friederike Welter.
Die Studie erhalten Sie im Internet unter folgendem Link:
www.familienunternehmen.emnid.de
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Datum: 01.04.2014 - 10:09 Uhr
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