Energietechnik auf der HANNOVER MESSE / Blackout: Die besten Systeme für den schlimmsten Fall
(ots) - Wie schnell darf die Transformation der
Energiesysteme umgesetzt werden, ohne die Netzstabilität zu
gefährden? Diese Frage stellt sich zunehmend die Industrie. Nach
einem im Dezember veröffentlichten Report des Verbandes europäischer
Netzbetreiber (Entso-E) muss die deutsche Stromwirtschaft immer
wieder um die Aufrechterhaltung der Versorgung kämpfen - vor allem
bei starker Windstromeinspeisung im Norden und hohem Verbrauch im
Süden. Auch ein niedriger Strombedarf im Süden Deutschlands könnte
bei starkem Wind im Norden zum Kollaps der Netze führen.
Wie Unternehmen sich effektiv vor Stromausfall schützen, erfahren
sie auf der HANNOVER MESSE. Dort präsentieren Aussteller im Bereich
Energie- und Umwelttechnologien, welche Möglichkeiten und innovativen
Lösungen derzeit auf dem Markt sind. "Unternehmen möchten sich vor
Stromschwankungen und Netzausfällen schützen und Probleme mit der
Versorgung frühzeitig erkennen. Lösungen dafür bieten die Aussteller
in den Energietechnik-Hallen 12 und 13," erklärt Marc Siemering,
Geschäftsbereichsleiter der HANNOVER MESSE bei der Deutschen Messe
AG. Dort präsentieren Aussteller Hybrid-Systeme zur Integration
erneuerbarer Energieversorgung, Messgeräte und Wärmebildkameras zur
Vermeidung von Energieverlusten, Systeme zum Energiemanagement und
zur Fehlerauswertung, Schaltanlagen zur Lastflusssteuerung, USV zur
Spannungsregelung und natürlich Produkte zum Schutz vor dem Worst
Case: Stromausfall.
Zu den Ausstellern, die auf der HANNOVER MESSE Lösungen zur
Notstromversorgung anbieten, gehört die Firma Gustav Klein. Sie
liefert USV-Anlagen und Wechselrichter, Hochleistungstest- und
Simulationssysteme sowie intelligente Leistungselektronik für
Hochleistungsenergiespeicher mit Systemleistungen bis Acht MW. Auch
Benning Elektrotechnik und Elektronik ist ein Spezialist für
Notstromversorgung von Industrieanlagen. "Jede zentrale Steuer- und
Überwachungselektronik muss eigentlich gegen Störungen des Netzes
geschützt sein," erklärt Ulrich Borkers, Produktbereichsleiter
Industriestromversorgung und USV bei Benning. Immer noch gebe es aber
erstaunlich viele Firmen, die nicht vorsorgen. "Manche
Blackout-Warnung mag derzeit politisch motiviert sein, stellt Borkers
fest. "Aber das Netz ist keineswegs so stabil, wie manche glauben.
Eine EDV-Anlage braucht zwei bis drei Stunden, bis sie wieder
hochgefahren ist. In dieser Zeit kann großer ökonomischer Schaden
entstehen. " Auf der HANNOVER MESSE stellt Benning neue Geräte für
die unterbrechungsfreie Stromversorgung von Prozessen vor:
Gleichrichter, Wechselrichter, USV-Anlagen und DC/DC-Wandler-Systeme.
Ulrich Borkers: "Unsere Kunden sind Energieversorger,
Energieverteiler, Öl und Gas verarbeitende oder fördernde Betriebe,
Rechenzentren, Stadtwerke. Unternehmen also, die sich einen
Stromausfall auf keinen Fall leisten können oder wollen". Ein
Beispiel, wie Energietechnik die Trend-Themen Erneuerbare Energie und
Smart Grids verbindet, liefert Benning mit seinem TLS Wechselrichter
für Photovoltaik-Anlagen: Neben Funktionen zum Reporting und
Datenexport, einem integrierten Webserver und Datenlogger bietet
dieser die Möglichkeit zur weltweiten Anlagenüberwachung per Computer
oder Smartphone.
Ein weiteres Trendthema der Energy sind Virtuelle Kraftwerke, die
erneuerbare Energien und Speichertechnologien verbinden und so zur
Netzstabilität beitragen. Dank einer großen Bandbreite von
Energieerzeugern - Windkraft- und Photovoltaikanlagen oder
Biogas-Blockheizkraftwerke - lassen sich mit virtuellen Kraftwerken
Differenzen zwischen Stromerzeugung und -bedarf ausgleichen. Neben
spezieller Software für intelligentes Energiemanagement kommt es
dabei auf zuverlässige Informations- und Kommunikationstechnologien
an, die Verbrauchs- oder Wetterdaten ermitteln, übertragen und
auswerten. Zahlreiche Firmen - darunter mittelständische Spezialisten
wie Kisters, mdex, a-eberle oder Kries-Energietechnik - haben sich
auf diesen Bedarf eingestellt und stellen auf der HANNOVER MESSE 2014
entsprechende Lösungen vor.
Aktuellen Berechnungen des Hamburger Weltwirtschaftsinstituts HWWI
zufolge könnte ein einstündiger flächendeckender Stromausfall
Deutschland fast 600 Millionen Euro kosten, würde er sich mittags
ereignen. Dass ein Blackout auch unabhängig von der
Systemtransformation möglich ist, zeigen Beispiele aus der
Vergangenheit. Im Februar 2012 etwa brachten zu niedrige Gasreserven
das deutsche Stromnetz an den Rand des Zusammenbruchs, wie die
Bundesnetzagentur später feststellte. Sechs Jahre zuvor waren in zehn
Millionen Haushalten Deutschlands, Belgiens, Frankreichs, Italiens,
Spaniens und Österreichs für zwei Stunden die Lichter ausgegangen.
Auslöser damals: Um einem Kreuzfahrtschiff eine Kanalpassage zu
ermöglichen, hatte ein norddeutscher Stromversorger zwei
Hochspannungsleitungen abgeschaltet.
In den USA gehören Blackouts schon fast zur Tagesordnung. In der
groß angelegten NERC Grid Security Exercise (GridEx) wurde im
November ein Stromausfall in ganz Nordamerika als Folge eines
Hacker-Angriffs simuliert. "Anders als beispielsweise die USA ist
Deutschland bisher von größeren Ausfällen weitgehend verschont
geblieben. Ausnahmen, wie das Münsterländer Schneechaos 2005 und
zuletzt der Stromausfall in München 2012, haben uns jedoch vor Augen
geführt, dass Deutschland keine Insel der Glückseligen darstellt,"
sagt Dr. André Wolf vom HWWI. "Denn neben Naturkatastrophen können
großflächige Stromausfälle auch aus technischer Überlastung der Netze
resultieren. "Und hier berge Deutschlands Umstieg auf erneuerbare
Energien ein wachsendes Risikopotenzial.
Die Organisatoren der österreichischen Initiative "Plötzlich
Blackout" halten auch einen internationalen Stromausfall für
wahrscheinlich. Die Tatsache, dass sich alle europäischen Erzeuger,
Betreiber, Händler und Verbraucher eine Strom-Infrastruktur teilen,
spreche sehr dafür. "Das europäische Strom Versorgungssystem kann mit
einem Orchester verglichen werden, bei dem jedes einzelne Mitglied
zum Erfolg oder Misserfolg beiträgt," so hebt die Initiative hervor.
Ein lokaler Störfall könnte sich deshalb schnell zum europaweiten
Problem ausweiten.
Die wirtschaftlichen Folgen wären unabsehbar: Viele Anlagen,
Maschinen, Server oder Router müssen in der zunehmend vernetzten
Industrie rund um die Uhr verfügbar sein.
HANNOVER MESSE - Get new technology first!
Die weltweit wichtigste Industriemesse wird vom 7. bis 11. April
2014 in Hannover ausgerichtet. Die HANNOVER MESSE 2014 vereint sieben
Leitmessen an einem Ort: Industrial Automation, Energy, MobiliTec,
Digital Factory, Industrial Supply, IndustrialGreenTec und Research &
Technology. Die zentralen Themen der HANNOVER MESSE 2014 sind
Industrieautomation und IT, Energie- und Umwelttechnologien,
Industrielle Zulieferung, Produktionstechnologien und
Dienstleistungen sowie Forschung und Entwicklung. Die Niederlande
sind das Partnerland der HANNOVER MESSE 2014.
Ansprechpartnerin für die Redaktion:
Brigitte Mahnken
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E-Mail: brigitte.mahnken(at)messe.de
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Datum: 06.03.2014 - 12:15 Uhr
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