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DFL-Boss Seifert wirft Uefa-Präsident Platini Überheblichkeit vor

ID: 1023290

(ots) - In Sky90 - die KIA Fußballdebatte sprach u.a.
der Vorsitzende der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga GmbH
DFL, Christian Seifert, über das aktuelle Geschehen im nationalen und
internationalen Fußball, die Uefa und die WM-Vergabe nach Katar.

Christian Seifert (Vorsitzender Geschäftsführung DFL) über...

...die Aussage von UEFA-Präsident Platini ("Dann sollen sie halt
nicht spielen") bezüglich der Kritik von Joachim Löw und Oliver
Bierhoff am Sinn der Aufstockung der EM-Teilnehmer: "Ich finde es
etwas überheblich für einen UEFA-Präsidenten und vielleicht sollten
wir einfach nicht spielen. Dann schauen wir mal, was die
Europameisterschaft noch wert ist. Ich glaube, was Joachim Löw und
Oliver Bierhoff gesagt haben und was auch unsere Meinung war, dass
eine Europameisterschaft, bei der sich 24 von 54 Mitgliedsverbänden -
Gibraltar ist hinzugekommen, prompt haben wir diesen Riesenkracher
dann auch bekommen -für ein Endturnier qualifizieren, muss man
ehrlicherweise nicht noch einmal sehr lange eine Qualifikation
spielen. Ich fand die Aussage nicht gut und die UEFA muss aufpassen,
dass sie nicht immer unter dem Deckmantel der Demokratie das
schädigt, worum es geht, nämlich um den sportlichen Wettbewerb und
auch ein mediales Produkt in gewisser Qualität. Ich kenne aus meiner
Arbeit in der Organisation der europäischen Profiligen sehr viele
Ligen, denen einiges nicht mehr gefällt, was die UEFA tut. Das Brot-
und Buttergeschäft sind die nationalen Ligen. Die UEFA neigt dazu,
nicht mehr sehr viel Rücksicht zu nehmen auf die Ligen. Dort ist das
Tagesgeschäft. Als UEFA ist man auf keinem guten Weg, ein Eigenleben
zu organisieren, das die Belange und Bedürfnisse der Ligen nicht mehr
berücksichtigt und respektiert."

...über die Gruppenauslosung zur EM 2016: "Der Modus dient




ausschließlich kommerziellen Zwecken. Ich weiß auch nicht, ob es für
Gibraltar so reizvoll ist, in einer Endrunde sechs, sieben, acht
Gegentore zu bekommen. In einer Vorqualifikation hätten sie gar keine
Chance, gegen große Nationen zu spielen. Ich kann das auf der einen
Seite nachvollziehen. Auf der anderen Seite ist es eine
Europameisterschaft, wo die stärksten Mannschaften spielen sollten.
Wenn jedes zweite Land in Europa zu den stärksten 24 Mannschaften
gehört, dann wird das dazu führen, dass in Wirklichkeit der
Wettbewerb ab dem Viertelfinale beginnt. Bei Fifa und Uefa passiert
ja immer alles im Dienste des Sports. Vielleicht spielt es doch eine
kleine Rolle, dass es damals eine grundlegende Idee war, kleinere
Nationen stärker zu beteiligen. Kleinere Verbände sind darauf auch
angewiesen. Wir haben in Deutschland ein relativ gutes Verhältnis zum
DFB und umgekehrt. Kleinere Verbände sind angewiesen auf die
Zuwendungen der UEFA. Dass die das super finden, in einer Endrunde zu
spielen und finanziell zu partizipieren, kann ich nachvollziehen. Es
bleibt aber das auf dem Spiel, worauf sich alle beziehen, nämlich das
Spiel."

...über die Sorgen von Joachim Löw aufgrund der Verletztenmisere
in seinem WM-Kader: "Seine latenten Sorgen sind nachzuvollziehen. Aus
seiner allerersten Elf sind nicht alle in dem Stadium, in dem er sie
gerne hätte. Die Belastung der europäischen Spitzenklubs ist enorm.
Zum Glück sind wir mittlerweile sehr breit aufgestellt. Er hat
sicherlich die größte Auswahl, die ein Nationaltrainer je hatte."

...über Bastian Schweinsteiger im DFB-Team: "Ich wünsche Bastian
Schweinsteiger schon sehr einen WM-Titel. Vieles von dem, was in den
letzten zehn Jahren in der Bundesliga passiert ist, ist genau durch
diese Spielergeneration wie Schweinsteiger, Lahm, Podolski ausgelöst
worden."

...über Langeweile in der Bundesliga: "In der Bundesliga kann
Jeder Jeden schlagen, nur zur Zeit keiner die Bayern. Man darf die
Fans aber nicht unterschätzen. Die Bundesliga lebt von sehr vielen
sportlichen Entscheidungen, von überraschenden Niederlagen, von
überraschenden Siegen, von ganz eigenen Geschichten. Zurzeit laufen
die Bayern vorneweg. Manchmal passt eben alles, das wird aber nicht
die nächsten Jahre so weiter gehen."

...über Financial Fairplay im europäischen Fußball: "Ich habe
nichts gegen Paris St. Germain. Es ist aber nachdenkenswert, wenn ein
Klub innerhalb von vier Jahren von 80 auf 400 Millionen Euro Umsatz
steigt. Dann ist das in einer Welt des Fußballs eben sehr
unrealistisch. Wenn man Sponsoringverträge abschließt, die mehr Wert
sind als die von Bayern, Barca, Real und ManU zusammen, dann darf man
sich nicht wundern, wenn es Fragen aufwirft. Die Uefa wird sich an
ihren eigenen Vorgaben messen lassen müssen. Den Fußball kann man
nicht auf seine reine Funktion als Industrie verkürzen. Dazu bedeutet
der Fußball vielen Menschen viel zu viel. In dem Moment, wo sich
jemand mit seinem privaten Geld für drei oder vier Jahre engagiert,
greift er in den Wettbewerb ein. Aus Sicht der DFL ist es besser, den
Markt zu regulieren. Wenn jemand zwanzig Jahre dabei ist - wie Herr
Kind in Hannover oder Herr Hopp in Hoffenheim - dann haben sie
zwanzig Jahre der Liga, den Konkurrenten, den Fans, gezeigt, dass sie
es wirklich ernst meinen mit einem Engagement in Deutschland. Wenn
aber jemand kommt, investiert drei Jahre in einen Klub, zieht sich
dann wieder zurück, sind womöglich Klubs abgestiegen, die unter
realen Marktbedingungen möglicherweise nicht abgestiegen wären.
Deswegen sprechen wir in diesem Zusammenhang von Finanzdoping. Die
großen Knackpunkte werden kommen, wenn es Klubs sind, die aus den
fünf großen europäischen Fernsehmärkten kommen. Ich möchte der Uefa
nicht unterstellen, dass sie das nicht ernst meint. Noch hat sie
keine Entscheidung getroffen, die zu dem Schluss führt, dass sie da
ein Auge zudrückt. Ich glaube auch, dass sie es nicht leisten kann."

...über die WM-Vergabe nach Katar: "Die Fifa spricht ja immer von
der großen Welt des Fußballs. Alle sind eine große Familie. Eine
Entscheidung, die die gesamte Familie betrifft, ist gefällt worden,
ohne jemanden von der Familie zu fragen. Wir müssen für uns erst
einmal festhalten, dass wir für unsere Klubs verantwortlich sind. Wir
haben uns mit dem DFB verständigt, dass wir erst einmal von der Fifa
hören wollen, wie die Fifa, die das Problem ausgelöst hat, es angehen
möchte. Von einem Boykott halte ich relativ wenig. Es ist eine
Entscheidung, mit der niemand richtig glücklich ist. Sie wird auch
den Veranstaltern nicht gerecht, denn die haben eine sehr gute
Bewerbung auf die Beine gestellt. Katar war die einzige Bewerbung,
die eher mit einem Risikostempel versehen war, trotzdem kriegen sie
den Zuschlag. Dann müsste man sich als Katar auch darauf verlassen,
dass dieser Zuschlag Gültigkeit hat. Egal wie es läuft bis 2022,
hinterher wird niemand so richtig der Sieger sein. Es ist schade,
dass etwas Positives wie eine Weltmeisterschaft nur negativ
diskutiert wird."

...über das Thema Sicherheit in der Bundesliga: "Es würden nicht
über 43.000 Menschen pro Spiel in ein Stadion kommen, wenn man sich
nicht sicher fühlt. Das Konzept sieht vor, dass die gesamte
Gesellschaft in der Lage ist, ein Bundesligaspiel anzuschauen.
Alters- und soziale Schichten übergreifend soll jeder ein
Fußballspiel sehen können. Den Klubs und vielen Fangruppen tut man
unrecht, wenn man stark pauschalisiert. Es sehen mittlerweile alle
so, dass es in den letzten Jahren Fangruppierung gab, die das
Fan-Sein missbraucht haben für das Ausleben individueller Aggression.
Sehr viele Beteiligte haben dazugelernt, auch die DFL, auch der DFB.
Ich glaube, es war ein großer Stockfehler, in die Diskussion
einzutreten, ob man Pyrotechnik zulässt. Der DFB kann nichts
zulassen, was per Gesetz nicht zulässig sein kann. Gruppierungen
mussten lernen, Linien zu ziehen. Ich glaube, dass die Ultra-Bewegung
erkannt hat, sich von gewissen Dingen zu distanzieren. Polizei und
Staat haben gelernt, manche Dinge anders zu handhaben. Ich glaube, es
ist auf einem guten Weg."



Pressekontakt:
Dirk Grosse
Head of Sports Communications
Tel.: 089 9958-6338
Fax: 089 9958-96338
E-Mail: dirk.grosse(at)sky.de

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Datum: 23.02.2014 - 22:41 Uhr
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