Wie werde ich unsterblich?
(ots) - Forscher des Universitätsklinikums
Schleswig-Holstein haben zwei Gene identifiziert, die gesundes Altern
und somit ein langes Leben versprechen, berichtet die Zeitschrift
WUNDERWELT WISSEN in ihrer Februar-Ausgabe. Eines dieser Gene ist
FOXO3A und tritt in einer bestimmten Form besonders häufig bei
Menschen auf, die über 100 Jahre alt werden. Das andere Gen steuert
die Reparaturvorgänge in der DNA.
Je mehr man über die Funktionsweise dieser Gene herausfindet,
desto besser lassen sich Alterungsprozesse beeinflussen. Denn das
Altern ist nicht nur dem Verschleiß des Körpers geschuldet, in den
menschlichen Zellen läuft unabhängig von Lebensweise und äußerlichen
Einflüssen eine unerbittliche Stoppuhr: Am Ende unserer Chromosomen,
den Erbgutsträngen im Kern der Zellen, sitzen DNA-Schnipsel, die mit
jeder Zellteilung kürzer werden.
Dank moderner Medizin ist die Lebenserwartung bereits
kontinuierlich gestiegen - seit 1840 um 40 Jahre. Forscher vermuten,
dass im Jahr 2060 die Lebenserwartung für Neugeborene bei 100 Jahren
liegen könnte. Mit der Entschlüsselung der richtigen Gene könnte sie
vielleicht noch weiter steigen. Stefan Schreiber, Leiter der
Forschungsgruppe "Gesundes Altern" am Universitätsklinikum
Schleswig-Holstein, erklärt: "Niemand weiß, ob es tatsächlich ein
Höchstalter gibt."
Doch es gibt auch andere Forschungsansätze zum ewigen Leben: Ken
Hayworth, Forscher am Howard Hughes Medical Insitute in den USA und
Präsident der Brain Preservation Foundation, arbeitet daran, die
menschliche Persönlichkeit in einem Cyborg aufleben zu lassen. Eine
der Schwierigkeiten bei diesem Verfahren ist es, das Gehirn für
mehrere hundert Jahre zu konservieren. Als nächstes gilt es, ein
Gehirn mit seinen rund 100 Milliarden Neuronen von einem Computer
auslesen zu lassen. Bisher gelingt das nur bei Netzwerken, die aus
einigen 100 Neuronen bestehen. Wenn seine Forschung reibungslos
läuft, könnte es in rund 100 Jahren erschwinglich sein, das Gehirn
auf einen Computer zu überspielen, vermutet Hayworth.
Während Hayworth an der Auferstehung des Menschen als Cyborg
forscht, fragt Altersmediziner Stefan Schreiber hingegen ganz
trocken: "Warum sollte ich unsterblich sein wollen?" Die Ewigkeit,
sie könnte sich ja als langweilig herausstellen.
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Maike Pelikan
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Datum: 19.01.2014 - 10:30 Uhr
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