Neue OZ: Kommentar zu Motorsport / Formel 1 / Ecclestone
(ots) - Ohne Auswirkung aufs Tagesgeschäft
Bernie Ecclestone mag zwar alt sein, aber senil ist er nicht. Das
Thema Bestechung und Anstiftung zur Untreue ist im Kontext mit dem
Formel-1-Impresario nicht gerade neu, dass es nun in München vor
Gericht verhandelt wird, überrascht kaum. Der Ausgang des Prozesses
ist offen, verbrieft scheint nur, dass er sich hinziehen und vielen
Anwälten einen beschaulichen Lebensabend bescheren wird.
Konkrete Auswirkungen auf das Tagesgeschäft der Formel 1 sollte
der Prozess nicht haben. Auch wenn die Unterschriften unter Verträge
künftig von anderen geleistet werden - eine "lame duck" wird
Ecclestone in diesem Gewerbe nicht und nie sein. Dafür ist er einfach
zu sehr der Global Player, manchmal sieht es so aus, als wäre dieser
Begriff für ihn erfunden worden.
Der streitbare Brite hat aus einem Garagenunternehmen, zu dem die
Formel 1 zwischenzeitlich verkommen schien, einen turbogetriebenen
Hightech-Wanderzirkus gemacht, der weltumspannend seine Tourneeplätze
findet. Die erste Liga des Motorsports ist Formschwankungen
unterworfen, eine ernsthafte Bedrohung wegen der ihr innewohnenden
Substanz aber nicht erkennbar.
Ecclestone wusste stets, dass er mit seinen Geschäften am Rande
der Legalität hangelte, die Grenzen möglicherweise bewusst
überschritt. Es wird nun auch an der deutschen Justiz sein, darüber
zu befinden. Dass deshalb künftig in Deutschland keine Rennen mehr
ausgetragen werden oder Sebastian Vettel in den Rallyesport wechseln
muss, ist nicht zu befürchten. Denn dafür hatte Ecclestone schon
gesorgt: Die Formel 1 ist größer als er selbst.
Alfons Batke
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Datum: 17.01.2014 - 22:00 Uhr
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