Ökologische Tierhaltung als Innovationstreiber / Bioland fordert Politikwechsel
(ots) - Die konventionelle Tierhaltung und
Fleischindustrie steckt in der Krise. "Missstände in der Tierhaltung,
Massenproduktion mit viel Antibiotika und eine offensive
Exportstrategie sind nicht das, was die Gesellschaft will", sagt Jan
Plagge, Präsident von Bioland e.V. auf einer Pressekonferenz im
Rahmen der Internationalen Grünen Woche in Berlin. "Wir fordern mehr
Unterstützung von der Politik, damit sich eine bäuerlich-ökologische
Tierhaltung zu einer echten Alternative für Bauern und Verbraucher
entwickeln kann".
Bioland ist Vorreiter bei der Verbesserung des Tierwohls in der
Nutztierhaltung. "Strenge Richtlinien sind eine wichtige Grundlage
der Bioland-Tierhaltung. Zusätzlich haben wir 2007 für
Bioland-Betriebe und Berater das 'Handbuch Tierwohl' eingeführt und
damit die Tiergesundheit und das Management auf den Betrieben in den
Fokus gestellt", sagt Heinz-Josef Thuneke, Geschäftsführer von
Bioland NRW. Bioland stellt dieses Instrument zur Verbesserung des
Tierwohls auch anderen Verbänden zur Verfügung.
Eine besonders innovative Entwicklung des Bioland-Betriebes
Weiland aus Witzenhausen ist das Hühnermobil. "Über zehn Jahre durch
Praxiserfahrungen mit Kollegen weiterentwickelt, ist das vollmobile
Stallsystem für Hühner eine Erfolgsgeschichte, bei der es nur
Gewinner gibt: Hühner, Bauern, Verbraucher und die Natur", so Iris
Weiland, Geschäftsleitung der Stallbau Weiland. "Vitale Hühner
erhalten täglich frisches Grün im Auslauf und legen besonders
schmackhafte Eier. Zufriedene Verbraucher honorieren diese
transparente und besonders artgemäße Tierhaltung mit fairen Preisen.
Mit diesem System werden bäuerliche Betriebe gestärkt und es wird
eine Alternative zum bestehenden Diktat des Wachsens oder Weichens
geboten." Dieses besonders innovative Konzept der ökologischen
Tierhaltung wurde bereits mehrfach ausgezeichnet. Und es zeigt:
Innovation in der Tierhaltung bedeutet die Haltung an die Bedürfnisse
des Tieres anzupassen und nicht das Tier einem Produktionssystem.
Bioland nennt die Initiative Tierwohl von Bauernverband,
Fleischindustrie und Lebensmittelhandel Verbrauchertäuschung. Damit
sollten überfällige Gesetzesregelungen im Tierschutz verhindert
werden. "Verstümmelungen von Tieren wie Schwänzekupieren bei
Schweinen und Schnabelkürzen bei Geflügel müssen vom Gesetzgeber
verboten werden", so Plagge. "Um der bäuerlich-ökologischen
Tierhaltung als Innovationstreiber einen richtigen Schub zu geben,
brauchen wir die Unterstützung der Politik und zwar in allen
Bereichen von Forschung, über Beratung und Züchtung bis hin zur
Vermarktung. Zudem fordert Bioland einen Stopp der offensiven
Exportstrategie und eine Beschränkung der Investitionsförderung im
Stallbau auf besonders artgerechte Stallsysteme."
Ein Hühnermobil mit Legehennen können sich Messebesucher auch live
am Bioland Stand 211 in der BioHalle 1.2b ansehen.
Pressekontakt:
Bioland Bundesverband
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz
Pressestelle, Gerald Wehde
Tel.: 0 61 31 / 23 97 9 - 20, Fax: 0 61 31 / 23 97 9 - 27
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Datum: 17.01.2014 - 10:05 Uhr
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