Neue OZ: Kommentar zu Ski alpin / Weltcup Herren
(ots) - Ein Glücksfall für den Wintersport?
Hand aufs Herz - wer ist gegenwärtig Deutschlands bekanntester
Wintersportler? Nun, es ist eine Sportlerin, eine Ex, sie heißt
Magdalena Neuner und ist eine Werbeikone. Egal, ob sie die Vorteile
des grünen Stroms in der TV-Werbepause des Kasseler Hallenturniers
preist oder die Bekömmlichkeit alkoholfreien Weizenbieres zwischen
zwei Rodelpartien am Königssee: Die im sportlichen Ruhestand weilende
und einem freudigen Ereignis entgegenblickende frühere Biathlon-Queen
schöpft weiterhin Rahm und Ruhm einer einzigartigen Karriere ab.
Genau das ist das Dilemma des deutschen Wintersports. Nach Neuners
frühem Abschied fehlen die charismatischen Athleten in Disziplinen,
die wirklich berühren. Biathlon ist deshalb zum massentauglichen
TV-Sport geworden, weil Anforderungen und Spannung nachvollziehbar
sind. Anders als auf Bob- und Rodelbahnen bündeln die alpinen
Wettbewerbe mehr Emotionen. Und so scheint es wie ein großes Glück,
dass einer wie Felix Neureuther mit dem Riesenslalom-Sieg von
Adelboden quasi eine historische Duftmarke setzt.
Neureuther könnte kurz vor Sotschi, möglicherweise auch darüber
hinaus, zu einem Glücksfall für den deutschen Wintersport werden und
es bleiben. Seine Art kommt an, und vielleicht darf er ja eines Tages
auch für ein richtiges Weizen werben.
Alfons Batke
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Datum: 12.01.2014 - 22:00 Uhr
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