Was bringt eine Persönlichkeitsanalyse?
Viele reden von Persönlichkeitsentwicklung und suchen nach einer entsprechenden Analyse ihrer Persönlichkeit. Ist das ein Trend?
Was bringt so etwas und wem bringt das etwas? Ich frage dazu einen Profi.
(IINews) - Persönlichkeits- oder Potentialanalysen versuchen, ein möglichst objektives Bild über Verhalten und Persönlichkeit zu gewinnen. Das schließt auch unbewusste Verhaltensweisen und Einstellungen ein. Was bringen derartige Persönlichkeitsanalysen?
„Wenn Sie gut gemacht werden und die wesentlichen psychologisch relevanten Bereiche realitätsnah testen, bringt das eine ganze Menge.“, sagt Andreas Köhler von ib -die image berater-, Agentur für angewandte Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie in Solingen.
„Vergangene Probleme und deren Ursachen werden bewusst und wiederkehrende Probleme können für die Zukunft vermieden werden. Ob im Privatleben, im Berufsleben, im Bewerbungsprozess oder im Geschäftsleben: Man kann einfach erfolgreicher werden, seine Ziele besser erreichen.“
Bei der Agentur für angewandte Wahrnehmungspsychologie in Solingen werden Persönlichkeitsanalysen in Potenzialanalysen und Schwachstellenanalysen eingeteilt. Laut Andreas Köhler werden Potenzialanalysen u.a. im Rahmen der beruflichen Orientierungsberatung durchgeführt. Wesentlich öfter würden aber Schwachstellenanalysen gebucht. Hier geht es darum, die Ursache für private, berufliche oder geschäftliche Probleme herauszufinden und mögliche Fehlerquellen zu erkennen, um diese zukünftig zu vermeiden.
Neben den kompletten persönlichen Schwachstellenanalysen, in denen das gesamte Verhalten und Denken sowie die Wahrnehmung analysiert wird, gibt es spezielle Schwachstellenanalysen wie Kommunikationsanalysen und Bewerbungsanalysen.
Ob ungünstiges Verhalten oder Unterlassen, Fehler im Umgang mit seinen Mitmenschen, Wahrnehmungsfehler oder festgefahrene Denkstrukturen. "Wenn nicht alles so gelingt, wie man sich das vorstellt, können die Ursachen vielfältig sein. Diese gilt es, herauszufinden.", sagt Andreas Köhler und ergänzt:
"Ob bei Jobsuchenden im Bewerbungsprozess, bei Berufstätigen im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten, bei Führungskräften im Umgang mit Mitarbeitern oder bei Partnern im Beziehungsleben. Oftmals stellen wir uns selbst ein Bein – und merken es selbst nicht."
Tatsächlich werden wir manchmal völlig anders wahrgenommen, als wir wirklich sind oder es selbst wollen. Eine Schwachstellenanalyse soll hier helfen. In Simulationen und Testungen realitätsnaher Praxissituationen wird geschaut, wie man sich verhält, wie man denkt, wie man andere wahrnimmt und selbst von anderen wahrgenommen wird.
Bei ib -die image berater- spielt die Wahrnehmung der gewünschten Zielgruppe oder Zielperson hier eine ganz wesentliche Rolle. Warum?
"Neben klassischen Kommunikationsfehlern und den allgemeinen Regeln im Umgang mit Menschen haben die unterschiedlichsten Zielgruppen und Personen tatsächlich unterschiedliche Erwartungen, Bedürfnisse und Wünsche.", erklärt Köhler. "Sie haben eine unterschiedliche Wahrnehmung und ein unterschiedliches Verständnis von der Rolle ihres Gegenübers und ihrer eigenen Rolle."
Und genau das wird oft nicht bedacht, denke man nur an die vielfältigen Ratgeber und Tipps zu allen möglichen Themen. Ob im Internet oder in der Buchhandlung. Seit Jahren bemerkt man einen regelrechten und stetig wachsenden Ratgeber-Trend. "Wie führe ich eine glückliche Beziehung?", "Wie bewerbe ich mich richtig?" Vom Beziehungs-Ratgeber bis zum Ratgeber in Sachen Bewerbung. Die Palette ist riesig.
Laut Andreas Köhler sind allgemeingehaltene Verhaltenstipps wie z.B. der "Knigge", Bewerbungsratgeber und ähnliche Tipps jedoch zumeist nicht individuell genug und - seiner Auffassung und Erfahrung nach - oftmals sogar kontraproduktiv.
Köhler: „Analysen sollten problem- oder zielbezogen sein. So machen wir das zumindest. Wir versetzen uns in die entsprechende Zielgruppe hinein. Relevant sind deren Wahrnehmung, deren Erwartungshaltung und deren Denkmuster, nicht unsere eigenen!"
Köhler ergänzt: "Ich selbst habe zu manchen Dingen oftmals eine ganz andere Einstellung. Die zählt aber nicht. Was zählt ist das, was mein Kunde bei anderen erreichen will. Das sind die unterschiedlichsten Persönlichkeiten.“
Ich frage nach einem Beispiel. Andreas Köhler: „Wenn ein Politiker gewählt werden will, dann muss er wissen, wie er auf die unterschiedlichsten Wähler wirkt und nicht nur auf das persönliche Umfeld oder ihm wohlgesonnene Parteigenossen. Ein Bewerber schreibt seine Bewerbung nicht für sich und seine Freunde. Vieles, was eigentlich positiv gemeint ist, kommt bei anderen leider komplett anders an. Wie die Erfahrung zeigt, wirkt mancher Brief dann schon mal sehr überheblich, eine persönliche Vorstellung völlig unnatürlich oder gar unsympathisch, während manch nette Geste das krasse Gegenteil vermittelt oder zumindest bewirkt.“
Wann bringt eine Persönlichkeitsanalyse nichts?
Köhler: „Eine Persönlichkeits- oder Verhaltensanalyse bringt nicht viel, wenn nicht sämtliche relevanten Aspekte gecheckt werden. Da gibt es viele oberflächliche Angebote. Ebenso bringt eine Schwachstellenanalyse nichts, wenn jemand lediglich das Lob sucht und nicht für aufrichtige Feedbacks offen ist. So etwas schließen wir selbst aber bereits im Vorfeld aus. Nur wer weiter kommen will, wer sich entwickeln und verbessern will, sollte so etwas machen.“
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Unternehmensinformation / Kurzprofil:
Franziska Seinsch
(Freie Autorin)
im Interviev mit Andreas Köhler (ib)
Datum: 25.02.2013 - 12:35 Uhr
Sprache: Deutsch
News-ID 821866
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Kategorie:
Persönlichkeitsbildung
Meldungsart: Fachartikel
Versandart: Veröffentlichung
Freigabedatum: 25.02.2013
Anmerkungen:
Quelle: Interview mit Andreas Köhler von der Agentur ib -die image berater-, Agentur für angewandte Wahrnehmungs- und Kommunikationspsychologie in Solingen
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"Was bringt eine Persönlichkeitsanalyse?"
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